Ohne Aufbau ohne Chance

Telekom Baskets verlieren in Oldenburg 73:91 JJ Strasser erleidet Knöchelverletzung Letztes Viertel ohne EJ Rowland

Beim dritten Aufeinandertreffen mit den EWE Baskets Oldenburg in dieser Saison mussten die Telekom Baskets Bonn erstmals als Verlierer vom Feld. In einem intensiv geführten hektischen Spiel zwischen den Tabellennachbarn (Platz zwei und drei) zogen die Bonner, die das letzte Viertel fast komplett ohne Aufbauspieler auskommen mussten, am Ende mit 73:91 (19:29, 17:17, 21:18, 16:27) den Kürzeren. Bereits nach wenigen Minuten in der mit 3.100 Zuschauern ausverkauften EWE-Arena zeigte sich deutlich, dass die Hausherren die Schlappe der deutlichen Pokal-Viertelfinalniederlage vor zehn Tagen vergessen machen wollten. Dabei drückte vor allem Oldenburgs Pointguard Jason Gardner vor der Pause dem Spiel seinen Stempel auf. In den ersten 20 Minuten sorgte der ehemalige Bonner mit 20 Punkten bei einer Trefferquote von 83% fast im Alleingang für eine schnelle deutliche Führung der Gastgeber, die Mitte des zweiten Viertels schon bei 17 Punkte lag (24:41, 16.). Die Telekom Baskets machten es vor dem Seitenwechsel dem Namensvetter aus Niedersachsen viel zu leicht. Unsere Defense war zu dieser Zeit einfach schlecht, analysierte Assistent-Coach Karsten Schul. Wir wussten allerdings auch, dass man gegen so ein starkes Team nur sehr schwer dreimal hintereinander gewinnen kann. Während sich Oldenburg mit Gardner in einen regelrechten Rausch spielte, rannten sich die Baskets zu oft in der gegnerischen Verteidigung fest und durch schlechte eigene Defense wusste man sich meistens nur durch Fouls zu helfen. Die Folge waren schon 16 von 20 Freiwürfen für Oldenburg vor der Pause. Auf Bonner Seite hatte es bis dahin nur drei Bonuswürfe nach Korbleger mit Foul gegeben, die alle verworfen wurden. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich die Telekom Baskets aufrafften, dem Spiel der Oldenburger etwas Wirksames entgegen zu setzen. Zunächst musste Jason Gardner unter Kontrolle gebracht werden. Eine Sonderaufgabe, um die sich ab Mitte des zweiten Viertels Artur Kolodziejski, JJ Strasser und EJ Rowland mit immer mehr Erfolg kümmerten. So sollte Gardner in den zweiten 20 Minuten nur noch ein einziger Feldkorb gestattet werden. Die Baskets kämpften endlich und hatten den Rückstand bis zur Halbzeit auf zehn Punkte verkürzt (36:46). Je mehr Bonn wieder heran kam, umso hektischer wurde das Spiel. Das Glück sollte an diesem Abend jedoch nicht auf Seiten der Rheinländer sein. Kaum war der eine Spieler wieder dabei Patrick Flomo konnte erstmals seit vier Wochen wieder auflaufen verletzte sich der nächste Spieler. Kurz nach dem Seitenwechsel musste Johannes Strasser humpelnd das Spielfeld verlassen. Der Bonner Guard war mit dem rechten Fuß umgeknickt und konnte ab diesem Zeitpunkt nicht mehr eingesetzt werden. Der Ausfall von JJ Strasser brachte zunächst noch keinen Bruch in das jetzt immer besser werdende Spiel der Baskets. Die Verteidigung stand jetzt gut und gestattete den Hausherren nur noch wenig leichte Punkte. Nach wie vor war die Reboundarbeit allerdings verbesserungswürdig. Zu viele zweite Chancen Oldenburgs zerstörten die Bonner Bemühungen, das Spiel wieder offen zu gestalten. Doch trotz der Widrigkeiten kämpften sich die Baskets weiter heran. Nach dem dritten Viertel betrug der Rückstand nur noch sieben Punkte (57:64). Das Team von Headcoach Mike Koch war wieder im Spiel, machte sich aber mit leichtfertig vergebenen Fastbreak-Chancen das Leben unnötig schwer. Das Aus aller Bonner Aufholbemühungen kam in der 33. Spielminute. EJ Rowland, nach JJ Strassers Ausfall letzter verbliebener Pointguard der Baskets, kassierte kurz hintereinander seine persönlichen Fouls Nr. 4 und 5. Ohne etatmäßigen Aufbauspieler hatten die Jungs von Mike Koch kaum noch eine Chance, gegen die heimstarken Oldenburger zu bestehen. Die Ordnung ging jetzt verloren und die Gastgeber hatten leichtes Spiel, ihren Vorsprung in den letzten Minuten erneut in die Höhe zu schrauben. In der Hektik der Schlussminuten kassierte Michael Koch zudem noch zwei technische Fouls, gleichbedeutend mit dem Ausschluss aus der Halle, nachdem er sich über eine zu spät genommene Auszeit Oldenburgs bei den Schiedsrichtern zu deutlich beschwert hatte. So mussten die Telekom Baskets eine am Ende doch noch hohe 73:91-Niederlage hinnehmen. Schon am kommenden Dienstag (03.02.09) steht der nächste Termin im prall gefüllten Bonner Kalender. In der EuroChallenge wartet das wichtige Gruppenspiel bei den Eiffel Towers DEN Bosch aus Holland.