Parkett säubern und auf selbigem wirbeln
Thomas Michel ist bei den Telekom Baskets „BufDi“ und Spieler in einer Person
Nach dem Training ist vor dem Training. Diese Binsenweisheit gilt generell für jeden Basketballer - und für Thomas Michel dieser Tage ganz speziell. Der 18-Jährige hat Anfang des Monats beim Telekom Baskets Bonn e.V. seinen Bundesfreiwilligendienst angetreten, spielt darüber hinaus aber auch in der 2. Herrenmannschaft (1. Regionalliga), mit dem Team Bonn/Rhöndorf in der NBBL und trainiert während der Vorbereitung bei den Bundesliga-Profis mit.
Michel hat seine Erfahrungen im Basketball beim BSV Roleber gesammelt, von dem aus er vor drei Jahren den Sprung ins Team Bonn/Rhöndorf vollzog, um noch ein Jahr in der Jugend Basketball Bundesliga (JBBL) an den Start zu gehen. In den vergangenen beiden Spielzeiten stand er im Aufgebot des NBBL-Kaders und avancierte nach einer kleinen Eingewöhnungszeit schnell zu einem der Leistungsträger. Mit durchschnittlich 12,5 Punkten, 8,0 Rebounds und 1,3 Blocks pro Partie war der Forward einer der Garanten für den Playoff-Einzug in der Saison 2012/2013. Nach bestandenem Abitur absolviert der Linkshänder nun beim Telekom Baskets Bonn e.V. seinen Bundesfreiwilligendienst, bei dem er rund um den Telekom Dome an verschiedenen Fronten eingesetzt wird. Zu seinen täglichen Aufgaben und Pflichten gehört unter anderem die Pflege sowie Wartung des Ausbildungszentrums mit seinen drei Spielfeldern, auf denen diverse Jugend- und Seniorenmannschaften ihre Trainings und Punktspiele bestreiten. Auch in der 6.000 Zuschauer fassenden Haupthalle ist Michel im Einsatz. Und so kann es durchaus passieren, dass er zwischen zwei Einheiten mit dem Beko BBL-Kader kein Mittagsschläfchen einschieben kann, sondern Parkettpflegemilch auf dem Court verteilen muss. Sportlich steht dem Flügelspieler seine finale NBBL-Saison bevor, ehe er kommenden Sommer altersbedingt aus dem Jugendbereich ausscheidet. Da der ehemalige WBV-Auswahlspieler sich jedoch früh an die physischere Gangart im Herrenbereich gewöhnen soll, ist er darüber hinaus auch bei Trainer Jost Meiworm in der 1. Regionalliga fest eingeplant. Als „Bonus“ bekommt Michel derzeit jeden Tag zu spüren, wie hoch die Latte liegt, die es auf dem Weg in Richtung Beko Basketball Bundesliga zu überwinden gilt. Telekom Baskets-Headcoach Mathias Fischer hat den 1,99 Meter-Schlacks in den erweiterten Kader berufen, fördert und fordert ihn gleichermaßen in anspruchsvollen Trainingseinheiten. Ob auf oder abseits des Feldes, Langeweile wird bei Michel im kommenden Jahr sicherlich keine aufkommen. Das ist bei einem wie ihm, der ohne Basketball gar nicht auskommt, auch anders kaum vorstellbar.