Perfekter Start in die Saison

Telekom Baskets siegen 85:73 beim Bundesliga-Topfavoriten Alba Berlin Bonner Basketballer zeigen beeindruckendes Teamplay Jason Gardner glänzt mit 22 Punkten und sechs Assists

i1> Einen derart perfekten Start in die neue Saison der Basketball-Bundesliga hatten den Telekom Baskets wohl nur die größten Optimisten zugetraut. Ausgerechnet der Topfavorit auf den Meistertitel, Alba Berlin, wurde vom Bonner Team in eigener Halle deutlich mit 85:73 (26:14, 23:19, 18:18, 18:22) besiegt.Vor rund 7.400 Zuschauern, darunter 200 mitgereiste Bonner Fans und noch einmal knapp 1.000 in der Bonner Zentrale der Deutschen Telekom, beeindruckten die Baskets von Anfang bis Ende. Angeführt vom umsichtig und clever agierenden Teamkapitän Jason Gardner war man dem Serienmeister der letzten zehn Jahre nach nur sechs Minuten bereits auf 15:6 enteilt. Bonn präsentierte sich in der Defense entschlossener und konnte durch erfrischendes Tempospiel die Berliner Verteidigung ein ums andere Mal aushebeln. 26:14 stand es nach dem ersten Viertel aber wer glaubte, dass nun die Stunde der Albatrosse schlug, sah sich getäuscht. Anders als in vielen Begegnungen vergangener Spielzeiten, gelang es den Bonnern, über die gesamten 40 Minuten das Spiel zu bestimmen. Die Baskets präsentierten sich eindrucksvoll als eingespielte Truppe, gegen deren Defense Berlin allzu oft ideenlos wirkte. So warf das Team von Coach Henrik Rödl gleich 24 Mal von jenseits der Dreierlinie, doch nur magere drei Würfe fanden ihr Ziel. Ganz anders die Baskets, die den Distanzschuss wohl dosiert und genau zum richtigen Zeitpunkt einsetzten und von elf Versuchen sechs verwandeln konnten. Überraschend abgeklärt zeigte sich die Kochtruppe auch beim Rebound. Wann hatte ein Bonner Team zuletzt gegen Berlin die Bretter dominiert? Diesmal ging das Reboundduell mit 36:29 deutlich an die Rheinländer, die alleine beim Defensivrebound elf Bälle mehr pflücken konnten. Am meistens beeindruckte jedoch die Moral des neuen Basketsteams. Zum Beispiel John Bowler: Der Rookie-Center musste gegen Stars wie Sharrod Ford oder Chris Owens reichlich Lehrgeld zahlen, wurde mehrmals geblockt und kam aus dem Feld nur auf eine Trefferquote von 17%, doch Bowler ließ sich durch die harte Gangart der Gastgeber nie entmutigen, machte dennoch zehn Punkte und holte acht Rebounds. Zur Halbzeit hatten die Baskets durch ihre beherzte Spielweise bereits eine 49:33-Führung heraus gespielt. Fünf Minuten vor dem Ende lag Bonn sogar mit 22 Punkten in Front (79:57), als den Albatrossen durch Demond Greene nach 19 Fehlversuchen der erste Dreier gelang. Das darauf folgende Aufbäumen Berlins fiel heftig aus und ließ den eben noch sicheren Vorsprung auf zehn Punkte zum 79:67 in der 36. Minute schmelzen, doch die von Mike Koch eiligst einberufene Auszeit brachte seine kurzfristig kopflos agierende Truppe jedoch wieder auf Kurs. Jason Gardner beruhigte jetzt das Spiel, sein Namensvetter Jason Conley machte zwei wichtige Korbleger und der höchste Sieg einer Bonner Mannschaft in der Max-Schmeling-Halle war perfekt. Baskets-Coach Michael Koch war nach dem Spiel voll des Lobes für seine Jungs: Unser Teamplay war heute der Schlüssel zum Erfolg. Wir haben uns nie nervös machen lassen und hatten immer die richtige Antwort.