Platzt der Knoten gegen Hagen?

Telekom Baskets treten im dritten Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Westfalen an - Wiedersehen mit Ex-Baskets Bernd Kruel

Der Telekom Dome erneut im Zeichen der Renaissance. Nur eine Woche nach dem MBC gastiert mit Phoenix Hagen am Freitagabend um 20.00 Uhr der zweite wiedergeborene Erstligist in Bonn. Um im Bild zu bleiben: Die Basketballhochburg Hagen, die 2003 mit Brandt Hagen die Bundesliga verlassen musste, kehrt 2009 wie Phönix aus Asche in die Beko BBL zurück. Indes präsentieren die Westfalen alles andere als alte Zöpfe. Und überraschend am Hagener Aufstieg war allenfalls die Erstliga-Qualifikation der Halle. Denn die altehrwürdige Ischelandhalle hat es - noch - nicht geschafft. Nachdem die Verantwortlichen zunächst erwogen, vorübergehend in ein Zirkuszelt auszuweichen, spielen sie mittlerweile in einer erstligatauglich umgebauten Tennishalle. Umkleiden müssen sich die Akteure allerdings im benachbarten Fitnesscenter. Sportlich hingegen haben Manager Oliver Herkelmann und Trainer Ingo Freyer (beide ehemals Hagener Spieler) weniger improvisieren müssen. Der ProA-Vizemeister ist im Kern erhalten geblieben. Darunter die beiden Hagener Urgesteine Matthias Grothe (Darsteller im neuen Sönke Wortmann-Basketballfilm Hangtime, mit 110 Kilogramm Körpergewicht Hagens John Bowler) und natürlich Ex-Baskets Bernd Kruel. Nach je zwei Heim- und Gastspielen schaut der Club auf zwei Erfolge zurück: das 83:77 zum Saisonauftakt in Gießen und zuletzt der hauchdünne 76:75-Heimsieg über Ulm, bei dem Neuzugang und US-Powerforward Jonathan Kale mit 26 Punkten und 15 Rebounds überragte. Die Hagener Offensive ist laut Teamstastik (nach vier Spielen) nicht die treffsicherste: Quoten von 42,1 % (Feld) und 28,1 % (Dreier) scheinen ausbaufähig. Andererseits: Wer so gut reboundet wie Phoenix Hagen, bekommt genug Nachwürfe. Sowohl in Offensive wie Defensive holte bislang kein Erstligist mehr Abpraller von den Plexigläsern als der Aufsteiger. Das verwundert um so mehr, da die Riege der Langen unlängst einen Abgang verzeichnete: Der Ex-Ulmer Sean Finn bat um Auflösung seines Vertrages, wird aber wohl heute schon durch Neuzugang John Turek ersetzt werden. Der 26 Jahre alte US-Center wechselt vom polnischen Europapokal-Teilnehmer PGE Turow Zgorzelec (Görlitz) an die Volme. Zu den wichtigsten Punktelieferanten zählen neben Powerforward Kale (16,5 Pt./11,3 Reb.) die beiden US-Guards Chase Griffin (18,5 Pt.) und Andre McGhee (12,5 Pt.). Viertbester Werfer im Team von Trainer Ingo Freyer ist Powerforward Aaron Fleetwood (10 Pt.). In Bonn freut man sich zwar auf ein Wiedersehen mit dem sympathischen Storch (Bernd Kruel), noch sympathischer wäre den Baskets-Fans jedoch der erste Heimsieg ihrer Mannschaft nach zuletzt zwei Niederlagen in eigener Halle. Spielbeginn im Telekom Dome ist am Freitag, 23.10.09, um 20.00 Uhr. Tickets gibt es noch an allen Eventim-Vorverkaufsstellen, im Internet unter www.telekom-baskets-bonn.de und am Freitag an der Abendkasse der Halle ab 18.30 Uhr.