#PlayoffsBaby: Nach großem Kampf, einer großen Serie, ausgeschieden

Telekom Baskets Bonn – Brose Bamberg 67:76 (17:17, 20:21, 13:16, 17:22)

Brachte die Bamberger Offense abermals der Verzweiflung nah: Yorman Polas Bartolo (Foto: Jörn Wolter)

Nach vier packenden Partien sind die Telekom Baskets Bonn aus den diesjährigen Playoffs ausgeschieden. Vor 5.070 Zuschauern im Telekom Dome unterlag das Team von Trainer Predrag Krunic mit 67:76 (17:17, 20:21, 13:16, 17:22) gegen den amtierenden Deutschen Meister Brose Bamberg. Zum besten Werfer der Gastgeber avancierte Julian Gamble mit 18 Punkten.

Nach dem Ausscheiden aus den diesjährigen Playoffs ist vor dem obligatorischen Saisonabschluss. Am kommenden Freitag, den 19.5.2017, öffnet das Foyer des Telekom Dome ab 18:00 Uhr seine Pforten, um Fans und Mannschaft noch einmal in gelöster Atmosphäre die vergangene Spielzeit Revue passieren zu lassen.
Das Spiel Die Telekom Baskets Bonn mussten dieses Spiel gewinnen, um die Playoff-Serie gegen Bamberg am Leben zu halten. Dementsprechend motiviert und engagiert traten die Baskets im ersten Viertel des vierten Playoff-Spiels auf. Zwar ging Brose Bamberg mit 0:2 in Führung, doch ein Dreier von Ryan Thompson sorgte im Gegenzug für die erste Bonner Führung. Als kurz danach Center Julian Gamble gezwungenermaßen ebenso von jenseits der 6,75-Meter-Linie Maß nahm, und seinen Wurf verwandelte, war der Telekom Dome und mit ihm die 5.070 Zuschauer bereits auf Betriebstemperatur (6:2, 2. Minute). Trotz des frühen Erfolgs aus der Distanz suchten die Gastgeber vermehrt den Weg ans Brett und gelangten über Thompson und Gamble zu Punkten (10:7, 6. Minute). Baskets-Trainer Predrag Krunic wechselte früh und räumte im ersten Spielabschnitt gleich neun seiner zehn einsatzfähigen Spielern Einsatzzeit ein. Auch der zweite Bonner Anzug passte und fügte sich nahtlos ins Spiel ein. Wie schon die gesamte Serie über traf Bamberg auch heute gut von außen und glich durch Janis Strelnieks zum 17:17 Viertelendstand aus. Die Einwechslung von Filip Barovic machte sich zum Start der zweiten zehn Minuten bezahlt: Der montenegrinische Center markierte die ersten drei Zähler für sein Team und legte auch seinem Mitspieler TJ DiLeo auf, der vom Perimeter die 23:22 Führung markierte (13. Minute). Brose Trainer Andrea Trinchieri hatte Gesprächsbedarf und rief seine Mannen zu einer Auszeit zusammen. Diese zeigte Wirkung, und fünf schnelle Bamberger Punkte sorgten ihrerseits für die erste Timeout auf Bonner Seite. Die Franken fanden nun immer besser ins Spiel, konnten mit ihrem patentierten Passspiel wiederholt die Baskets-Defense aushebeln und setzten sich erstmals auf sieben Zähler ab (28:35, 18. Minute). Bonn steckte nicht auf und fand in DiLeo ihren emotionalen, wie kämpferischen Anführer. Gleich zwei Mal in Folge klaute der Aufbauspieler seinem Kontrahenten den Ball und verhalf so seinen Mitspielern Thompson und Gamble zu einfachen Fastbreak-Punkten (33:35, 19. Minute). Der Point Guard machte sein bestes Spiel im Trikot der Bundesstädter und lies mit seiner Leistung fast den Ausfall des etatmäßigen Starters Josh Mayo vergessen. Vor den Augen von NBA-Star Dennis Schröder (Atlanta Hawks) und Deutschrap-Größe Xatar, der in seiner Jugend auf dem Brüser Berg seine ersten Körbe warf, hatten sich die Baskets wieder ins Spiel gekämpft und lagen zur Halbzeit nur knapp mit 37:38 gegen den amtierenden Deutschen Meister zurück. Nach dem Seitenwechsel hatten die Gastgeber zuerst große Probleme, Leon Radosevic zu kontrollieren. Der Brose Center erzielte sechs Zähler in Serie (39:44, 22. Minute) und war auch kurz danach im Fokus des Geschehens, als es zwischen ihm und Julian Gamble zu einer Meinungsverschiedenheit kam, aus welcher der Baskets Center mit einem Technischen- und sein Bamberger Pendant mit einem Unsportlichen Foul hervorgingen. Als der italienische Nationalspieler Nicolo Melli seinen vierten Dreipunktewurf traf und sein griechischer Kollege Nikolaos Zisis es ihm gleichtat, wuchs der Abstand wieder auf sechs Punkte (44:51, 26. Minute). Doch mit DiLeo hatten die Baskets an diesem Abend einen Garanten für bedingungslosen Kampf auf ihrer Seite: Bereits zum vierten Mal riss er den Spalding aus den Händen des Gegners und verwertete zwei seiner insgesamt zwölf Punkte per Dunking bevor Jamarr Sanders das dritte Viertel zum 50:54 beendete. Im Schlussviertel schaltete Brose Bamberg einen Gang höher und sorgte bis zur 35. Minute mit einem 10:3 Lauf für eine 11-Punkte-Führung (53:64). Die Mannschaft von Trainer Predrag Krunic stemmte sich noch einmal mit aller Kraft gegen das drohende Playoff-Aus und verkürzte den Rückstand per 9:2 Lauf in der 39. Minute auf 64:70. Doch die Zeit lief gegen die Baskets, wichtige Würfe wurden nicht getroffen, sodass Zisis von der Freiwurflinie den 67:76 Endstand herstellte. Stimmen zum Spiel

Predrag Krunic (Trainer Telekom Baskets Bonn):

„Diese Playoff-Serie war eine lehrreiche und gute Herausforderung. Wir haben mental und physisch bis zum Ende gekämpft – wir wussten vor der Serie, dass uns eine Mannschaft entgegentritt, welche auf hohem Niveau Basketball spielt. Die Jungs haben nicht aufgegeben, dazu noch erschwert durch den verletzungsbedingten Ausfall von Josh Mayo, und dennoch immer ihr Maximum gegeben. Wir haben die ganze Saison gezeigt, dass wir sehr ordentlichen Basketball spielen können und ein unangenehmer Gegner sind. Mein Dank geht an die Fans für ihre großartige Unterstützung während der vergangenen Monate, aber auch an meine Spieler, die zu der ganzheitlichen Entwicklung der Mannschaft beigetagen haben.“

Yorman Polas Bartolo (#13 Telekom Baskets Bonn):

„Es war ein schwieriges Spiel für uns, doch wir haben unser Bestes gegeben und bis zum Ende gekämpft. Ich bin glücklich über diese insgesamt gute Saison von uns. Coach Krunic hat einen super Job gemacht und uns immer dazu gebracht, dass wir an uns glauben – ganz egal, wie groß die Herausforderung war. Vielen Dank an den Verein, meine Mannschaftskameraden, die Fans … es war eine ganz besondere Saison.“

Andrea Trinchieri (Trainer Brose Bamberg):

„So laufen die Playoffs: Ein Team bleibt am Leben, und das andere verabschiedetet sich. Wir hatten eine wirklich schwere Playoff-Serie gegen Bonn. Sie spielten sehr guten Basketball, sehr physisch, sehr fokussiert. Jedes Spiel war ein neuer Kampf und sie zwangen uns jedes Spiel bis an unsere Grenzen. Sie waren ein wirklich starker Gegner. Ich möchte Bonn zu einer tollen Saison gratulieren und vor allem Coach Predrag Krunic für seine tolle Arbeit loben. Ich bin sehr froh über den Halbfinal-Einzug, es war kein leichter Weg dorthin. Bonn hat uns mit dieser Serie gut für die kommenden Playoff-Spiele vorbereitet, da sie uns wirklich alles abverlangt haben, es war eine gute Erfahrung. Wir müssen ab sofort unser Level deutlich steigern.“ Punkteverteilung

Telekom Baskets Bonn:

Silins (3/1 Dreier), Barovic (3), Thompson (15/1, 6 Assists), Richter (2), Gamble (18/1, 7 Rebounds), Sanders (5/1), DiLeo (12/2, 4 Steals), Koch (dnp), Polas Bartolo (7), Horton (2, 8 Rebounds)

Brose Bamberg:

Melli (15/3), Causeur (9/1), Zisis (15/1), Radosevic (6), Lo (2), Miller (4), Strelnieks (11/3), Theis (11), Staiger (3/1), Olinde (dnp), Kratzer (dnp)


Ergebnisse Viertelfinale (Best-of-five)

Spiel 1:            Brose Bamberg – Telekom Baskets Bonn    92:93 (Bericht >>)
Spiel 2: Telekom Baskets Bonn – Brose Bamberg    71:87 (Bericht >>)
Spiel 3: Brose Bamberg – Telekom Baskets Bonn    76:63 (Bericht >>)
Spiel 4: Telekom Baskets Bonn – Brose Bamberg    67:76

Bilanz

Telekom Baskets Bonn – Bamberg

Siege:              31 (BBL: 30, Pokal: 1)
Niederlagen:    48 (BBL: 44, Pokal: 2, Eurocup:2)
in Bonn:           19 Siege, 22 Niederlagen
in Bamberg:     12 Siege, 26 Niederlagen