Rebound-Schwäche und schwaches drittes Viertel
FC Bayern München - Telekom Baskets Bonn 104:91 (19:18, 18:20, 34:23, 33:30)
Die Telekom Baskets Bonn haben ihr Auswärtsspiel beim FC Bayern München mit 91:104 (18:19, 20:18, 23:34, 30:33) verloren. Ausschlaggebend für die Niederlage war ein schwaches drittes Viertel sowie zu viele abgegebene Offensiv-Rebounds - den Hausherren wurden 17 zweite Wurfchancen gestattet.
Telekom Baskets Bonn gegen den FC Bayern München vor laufenden Kameras, das war schon zum Auftakt der Saison 2011/2012 ein optisches wie sportliches Schmankerl. Daran sollte sich auch am 12. Spieltag in der Beko Basketball Bundesliga nichts ändern. Live auf www.ran.de konnten alle Daheimgebliebenen begutachten, wie Bajuwaren und Rheinländer vom Hochball weg mit hoher Intensität aufeinander prallten. Da beide Seiten in der Verteidigung hervorragend arbeiteten und besonders in Brettnähe wenig zuließen, mussten die Teams zunächst auf Würfe von außen vertrauen. Für Bonn trafen Patrick Ewing jr. und Benas Veikalas von jenseits der Dreierlinie, beim FCB bewiesen Robin Benzing und Yotam Halperin ein weiches Handgelenk von „Downtown“ (13:8, 5. Minute). München tat sich über weite Strecken gegen Bonns Zone schwer, wodurch die Begegnung permanent eng blieb (19:18, 10. Minute). Die Gangart blieb auch im zweiten Viertel die gleiche. Die Schützlinge von Michael Koch zwangen die Gastgeber mit ihrer Ball-Raum-Deckung zu vielen Würfen von außerhalb der Zone, gaben insgesamt aber zu viele Offensiv-Rebounds ab - was den Rot-Weißen letztlich in die Karten spielte. Für Veikalas und Co. bedeutete dies, dass sie in der eigenen Hälfte gleich doppelt ackern mussten, wodurch es ihnen in der Vorwärtsbewegung beizeiten etwas an Spritzigkeit fehlte. Mit kleinen Schritten gelang es der Koch-Truppe rechtzeitig vor der Pause dann aber doch, das Blatt zu ihren Gunsten zu wenden und eine minimale Führung mit in die Kabine zu nehmen (37:38, 20. Minute). Hatten die Hausherren vor dem Seitenwechsel permanent nach einem Mittel gegen die Bonner Zone gesucht, so schien Coach Svetislav Pesiv seinen Schützlingen in der Halbzeit genau die richtigen Worte mit auf den Weg gegeben zu haben. Mit einem 16:2-Lauf, bei dem die Bayern wie aus einem Guss spielten, brachte München das Momentum klar auf seine Seite und setzte Bonn damit arg unter Zugzwang (57:43, 26. Minute). Allen voran Nationalspieler Jan-Hendrik Jagla setzte Bonn mit vier verwandelten Dreiern im dritten Viertel arg zu. Die Gäste gaben sich jedoch nicht auf, behielten die Nerven und kämpften sich vor dem Schlussakt wieder auf zehn Zähler heran (71:61.30. Minute). Offensiv musste ganz klar eine Steigerung her, um den in Fahrt gekommenen Münchenern Einhalt zu gebieten. Ein Dunk von Ewing jr. sowie ein Dreier durch Kyle Weems sorgten bei Bonn nochmals für Hoffnung (85:75, 38. Minute). Das an diesem Sonntagnachmittag dominierende Thema blieben jedoch die abgegebenen Offensiv-Rebounds, wodurch der FCB auch im finalen Durchgang reichlich zweite Wurfchancen erhielt. Dieses Manko konnte Bonn auf lange Sicht nicht abstellen oder kompensieren, wodurch letztlich auch kein erfolgreiches Comeback lanciert werden konnte. Michael Koch (Trainer Telekom Baskets Bonn): „Wir sind in der zweiten Halbzeit nicht mit genug Elan und Konzentration zurück aufs Feld gekommen. In der Pause haben wir des Thema Rebounding angesprochen, konnten München aber auch nach dem Seitenwechsel nicht aus unserer Zone halten. Dadurch sind wir in der zweiten Halbzeit immer hinter her gelaufen, zumal Münchens Dreier im dritten Viertel unsere Zonenverteidigung ausgehebelt hat.“ Telekom Baskets Bonn: McCray (7/1 Dreier), Ensminger (10), Veikalas (16), Ewing jr. (18/1), Mangold (3/1), Thülig, Jordan (8/1, 10 Assists), Weems (15/3), Vaden (7/1), Wohlfarth-Bottermann (7) FC Bayern München: Rice (10), Troutman (11), Hamann (5/1), Thomas (10/1), Halperin (7/1), Roberts (11), Benzing (21/3), Radosavljevic (dnp), Marin (dnp), Greene (2), Jagla (17/4), Homan (10)