Renovierter Meister

Am Sonntag empfangen die Telekom Baskets den deutschen Meister Brose Baskets Bamberg

Was wäre wohl passiert, wenn die Telekom Baskets ihr zweites Heimspiel im Playoff-Viertelfinale der Saison 2006/07 gewonnen hätten ... Mike Koch & Co. verloren es knapp ebenso wie die Playoff-Serie gegen den späteren Meister aus Bamberg, der sich im dramatischen Finale der BBL-Kleinstädte gegen Quakenbrück seinen zweiten deutschen Meistertitel nach 2005 sicherte. Für Bambergs Headcoach Dirk Bauermann war es bereits der neunte Meistertitel als Trainer. Und nie war der 49-Jährige bei der Zusammenstellung seines neuen Bamberger Teams mehr Bundestrainer als zuletzt: Neben Steffen Hamann und Robert Garrett holte er noch die Nationalspieler Demond Greene (von Alba Berlin) und Ademola Okulaja nach Freak City. Das ist ohne Dirk Nowitzki und Patrick Femerling quasi die Starting Five des Nationalteams, das zuletzt bei der EM in Spanien Platz fünf belegte und sich so die Chance auf die Olympiateilnahme 2008 in China erhielt. Das deutsche Olympia-Ticket, über das bei einem Qualifikations-Turnier im Juli 2008 entschieden wird, zählt für Bauermann sehr viel: Für dieses Ziel will er alles unter Kontrolle haben, schrieb der Berliner Tagesspiegel, offenbar auch so viele Nationalspieler wie möglich. Warum sich Brose Baskets Bamberg vier gestandene Nationalspieler leisten kann, erklärte Manager Wolfgang Heyder unlängst anlässlich einer Pressekonferenz zur neuen Allianz zwischen den Franken und dem renommierten Finanzdienstleister Cortal Consors. Die aktuelle finanzielle Situation des Deutschen Meisters habe sich nämlich verbessert. Mit einem Etat von knapp 5,3 Millionen Euro läge man im nationalen Vergleich sicherlich hinter ALBA Berlin auf dem zweiten Platz. Knapp 70 Prozent davon würden aus Sponsoringmaßnahmen erlöst, den zweitgrößten Posten (22 Prozent) nähmen die Ticketerlöse ein. Heyders Hoffnung: den Etat im Saisonverlauf noch steigern. Mit Ausnahme der beiden US-Big men Darren Fenn und Chris Ensminger haben die Brose Baskets sich von ihren Ausländern aus der Meistersaison getrennt. Auf der Guardposition spielt jetzt der neuseeländische Nationalspieler Mark Dickel (zuletzt Maroussi Athen), die Centerriege ergänzt der 2,16 m große und 125 Kilogramm schwere Australier Luke Schenscher (zurzeit wegen Patellasehnenentzündung außer Gefecht). Der neue Casey Jacobsen heißt Predrag Suput und ist Serbe. Zuletzt spielte der 30-jährige Forward in seiner Heimat bei Hemofarm Vrsac, jenem Team, gegen das die Bamberger in der Vorrunde des ULEB-Cup gespielt hatten. Damals war Suput Topscorer er ist auch jetzt in Bamberg mit durchschnittlich 16 Punkten, 8 Rebounds und 4 Assists pro Spiel. Schon nach wenigen Spieltagen ist der Charakter der neuen Bamberger Mannschaft der alte: Des Meisters Abwehr ist mit nur durchschnittlich 58 kassierten Punkten pro Spiel schon wieder die beste in der BBL, während Bambergs Offensive mit 74,3 erzielten Punkten nur im Mittelfeld rangiert. Die Telekom Baskets haben sich übrigens nach drei Spieltagen im Schnitt 67,6 Punkte pro Spiel (Platz vier in der BBL) eingefangen und 75,3 Punkte (Platz 6) erzielt. Tickets für das erste Top-Spiel in der Bonner Hardtberghalle gibt es noch an allen Baskets-Vorverkaufsstellen von Bonnticket. Die Tageskasse wird um 15.30 Uhr öffnen.