Rückschlag in der Oberfrankenhalle
BBC Bayreuth - Telekom Baskets Bonn 77:61 (23:12, 21:11, 14:20, 19:18)
Die Telekom Baskets Bonn haben zum Auftakt der Rückrunde in der Beko Basketball Bundesliga einen Rückschlag hinnehmen müssen. Die Rheinländer unterlagen beim BBC Bayreuth deutlich mit 61:77 (12:23, 11:21, 20:14, 18:19) - bereits am kommenden Samstag, den 12.1.2013, empfängt das Team von Trainer Michael Koch daheim die New Yorker Phantoms Braunschweig.
Neuzugang Jamel McLean kam bei seinem Baskets-Debüt auf 16 Punkte und fünf Rebounds. Für die Franken avancierte Nicolai Simon mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 24 Zählern zum Matchwinner. Als erste Fünf schickte Michael Koch eine Formation um Chris Ensminger, Benas Veikalas, Jared Jordan, Robert Vaden und Kyle Weems aufs Parkett der Oberfrankenhalle. Letzterer erzielte den ersten Korb der Partie, doch schon nach wenigen Angriffssequenzen beider Mannschaften zeichnete sich ab, dass die Hausherren in der Offensive einen guten Tag erwischt hatten. Mit einem 12:0-Lauf setzte sich Bayreuth schon im ersten Viertel zweistellig ab, wodurch Bonn unfreiwillig früh unter Druck geriet (19:9, 7. Minute). Angeführt von A2-Nationalspieler Nicolai Simon - der im Auftaktviertel allein 13 Zähler markierte - verteidigte der BBC seinen Vorsprung, zumal bei Bonn außer drei Freiwurftreffern durch Neuzugang Jamel McLean nichts Zählbares mehr hinzukam und der zuletzt starke Jonas Wohlfarth-Bottermann bereits drei Fouls auf dem Konto hatte. (23:12, 10. Minute). Es war wie verhext. In der Offenive ging so gut wie nichts. Zunächst fehlte das Wurfglück, dann kam von Wurf zu Wurf die Unsicherheit dazu. Bayreuth behielt den Schwung bei und eröffnete den zweiten Abschnitt mit fünf weiteren unbeantworteten Punkten (28:12, 12. Minute). Da Bonn aus der Distanz „eiskalt“ blieb - bis zur Pause fand keiner von acht Dreierversuchen sein Ziel - fehlte ein schlagkräftiges offensives Mittel, um den Rückstand zwingend zu verkürzen. So war es fast nur eine Frage der Zeit, ehe die Oberfranken doppelt so viel Punkte wie die Rheinländer auf der Anzeigetafel hatten (40:18, 17. Minute) - schon da konnte Nicolai Simon mit 18 Punkten eine neue persönliche Bestleistung vorweisen. Auffällig blieb, dass Bonn trotz wechselnder Verteidigung kein geeignetes Mittel gegen die Angriffsmaschinerie der Hausherren fand (44:23, 20. Minute). Der rabenschwarze Tag in der Offensive war eine Sache, doch auch in der Verteidigung hatten sich zu oft Lücken aufgetan, die schwache Ausbeute bei den Rebounds von (13:24) sprach ebenso für sich. Nach dem Seitenwechsel blieb McLean und Co. das Wurfpech weiterhin treu aber das Team kam jetzt wenigstens in der Defense besser in Schwung. Erst der zehnte Schuss von jenseits der 6,75 Meter-Linie, abgefeuert durch Andrej Mangold, fand den Boden des Netzes (52:30, 25. Minute). Die Baskets erhöhten in der Vorwärtsbewegung das Tempo, um möglichst wenig Zeit zu verlieren. Bayreuth wusste die Gäste in der Transition oftmals nur per Foul zu stoppen, wodurch die Uhr angehalten und der ein oder andere einfache Zähler von der Linie eingeheimst wurde (58:43, 30. Minute). Im finalen Durchgang warfen die Telekom Baskets noch einmal alles in die offensive Waagschale. Nach einem potenziellen Dreipunktspiel von Jamel McLean (60:46, 33. Minute) schien das Momentum auf Seiten Bonns zu kippen, doch die Baskets konnten an diesem Tag machen was sie wollten, es wurde besser verteidigt, besser zum Rebound gegangen aber in der Offensive lief nach wie vor zu wenig. Bayreuth blieb vor eigenem Publikum ruhig und konterte mit einem kleinen Lauf. Ob des ausbleibenden Wurfglücks und insgesamt zu vielen vergebenen Chancen in Brettnähe fehlten im Angriff die ausschlaggebenden Argumente, um einen letzten Comeback-Versuch zu lancieren. Michael Koch (Headcoach Bonn): „Glückwunsch an den BBC zum verdienten Sieg. Für uns war es ein gebrauchter Tag, wir haben uns von Anfang an den Schneid abkaufen lassen. Bayreuth hat viel Druck gemacht und clever verteidigt, wir haben aber auch unsere Chancen nicht genutzt. Wir haben in der ersten Halbzeit viele Fehler gemacht, waren nicht aggressiv genug und waren beim Rebounding nicht vorhanden. Das hat dazu geführt, dass die Mannschaft das Selbstvertrauen verloren hat. Wir haben uns immer wieder versucht, uns heranzukämpfen, aber das Loch, das wir uns gegraben haben, konnten wir nicht mehr schließen. Bayreuth hat das Spiel letztendlich verdient nach Hause gebracht. Jamel McLean hat eine hervorragende Leistung gebracht und gezeigt, was er für die Mannschaft wert sein kann. Ich denke, er kann sich noch weiter steigern.“ Marco van den Berg (Headcoach Bayreuth): „Das Statement von Mike Koch könnte auch meines sein. Es zeigt sich immer mehr, wie stark die Liga in dieser Saison ist. Bonn ist eine starke und souverän gecoachte Mannschaft. Dass wir auf einem Level mit diesem Team sind, zeigt die Ausgeglichenheit. Ich möchte noch Bryan Bailey nennen, der es geschafft hat, Jared Jordans Effektivität zu beschränken. Dadurch sind die guten Schützen von Bonn nicht so zum Zug gekommen, denn Jordan macht die ganze Mannschaft besser. Dass er nicht dominiert, war unser Ziel. Das hat die ganze Mannschaft gut gemacht, aber vor allem Bryan. Nico Simon hat heute offensiv gut gespielt. Er ist ein guter Schütze; es ist wichtig, dass deutsche Spieler die Verantwortung mit tragen können.“ Telekom Baskets Bonn: McCray (0), Ensminger (5), Veikalas (7), Mangold (5/1 Dreier), Thülig (4), Jordan (4), Weems (9/1), Vaden (6), McLean (16), Wohlfarth-Bottermann (5) BBC Bayreuth: Siksnius (5/1), Spöler (dnp), Schmidt (0), Simon (24/5), Bailey (6), Trapani (7, 12 Rebounds), Hamilton (8, 7 Assists), Durant (dnp), Zeis (0), Schmitz (0), Cain (21/3), McGhee (6)