Schöne Bescherung!

Telekom Baskets gewinnen Spitzenspiel gegen Leverkusen 85:74 - Ausverkaufte Hardtberghalle feiert einen Tag vor Heiligabend bereits Weihnachten - Sechs Bonner punkten zweistellig - 20 Minuten mit nur einem Schiedsrichter

Für 3.500 Bonner Zuschauer in der ausverkauften Hardtberghalle war bereits am 23.Dezember Weihnachten. Im von Hektik und Kampf bestimmten Spitzenspiel der s.Oliver-BBL besiegten am Sonntagnachmittag die Telekom Baskets Bonn den rheinischen Rivalen aus Leverkusen mit 85:74. Die Baskets halten mit diesem Erfolg weiter Anschluss an das Spitzenduo der Liga und liegen nun mit Meister Alba Berlin und den Bayer Giants punktgleich auf Platz vier der Tabelle. Bereits vor dem Anpfiff herrschte Playoff-Stimmung pur auf dem Hardtberg. Während des Spiels taten die Gastgeber ihr übriges, die Fans zum Jubeln zu bringen. Nach nervösem Beginn beider Teams fingen sich zuerst die Baskets, die durch schnelles Kombinationsspiel das erste Viertel mit 18:10 für sich entscheiden konnten. Leverkusens Star John Best konnte fast völlig neutralisiert werden und auch Gäste-Guard Darnell Mee wurde von der agressiven Bonner Defense kalt gestellt. Beide Spieler sollten bis zur Halbzeit gerade einmal drei Punkte erzielen. Die Baskets drehten dagegen im zweiten Viertel auf. Konsequente Defense ließ den Gästen kaum eine Lücke, während Paul Burke und Terrence Rencher mit genialen Anspielen Mike Mardesich oder Aleksandar Nadjfeji in Szene setzten. Die Baskets zeigten sich gut erholt von ihrer unglücklichen Niederlage in Berlin vor acht Tagen. Auch die anstrengende Reise in die Weite Russlands merkte man der Truppe von Coach Predrag Krunic kaum an. Bei den Giants von der anderen Rheinseite herrschte zu diesem Zeitpunkt Ratlosigkeit. Das Team von Trainer Calvin Oldham schien kein passendes Konzept für die starke Defense der Bonner parat zu haben. Im Gegenteil: Auch in der Offense ließ man den Baskets zu viele Lücken. Knapp zwei Minuten vor dem Pausenpfiff führten die Telekom Baskets bereits mit 20 Punkten (42:22). Eine Schiedsrichter-Auszeit beendete jedoch den Lauf der Bonner. Kreislaufbeschwerden zwangen Referee Uwe Prause das Spielfeld zu verlassen. Sein Kollege Boris Schmidt pfiff nun das Spiel alleine. Von da ab wurde die Partie hektisch, der Faden ging bei beiden Teams verloren. Vor allem die Baskets waren im dritten Viertel kaum wieder zu erkennen. Hektische Anspiele und schlechte Würfe brachten die Gäste wieder heran. Hinzu kam, dass die Giants nun weitaus konsequenter den Bonner Spielaufbau störten. Burke und Rencher wurden bereits an der Mittellinie gleich von zwei Gegenspielern angegangen. Folglich verkürzte sich der Vorsprung der Baskets auf nur noch acht Punkte (54:46, 27.). Doch mehr Kapital sollte Leverkusen aus der Bonner Konfusion nicht ziehen. Tilo Klette bestätigte die gute Form der letzten Spiele, hielt John Best anstelle des foulgefährdeten Mike Mardesich weiter in Schach und machte sein bestes Spiel im Trikot der Baskets. Mit 16 Punkten sollte er am Ende erstmals der Bonner Topscorer sein. Mit einer komfortablen 14-Punkte-Führung gingen die Baskets in den letzten Durchgang, in dem sie schnell auf 72:52 davon ziehen konnten (32.). Trotzdem wurde es beinahe noch einmal spannend. Anstatt die Ruhe zu bewahren, suchten die Gastgeber gleich mehrmals den schnellen Abschluss, auch aus ungünstiger Position. Nur drei Minuten später war Leverkusen wieder auf elf Punkte herangekommen (72:61). Mehr war für die Giants an diesem 4. Advent jedoch nicht drin. In der durch viele Unterbrechungen und Freiwürfe gekennzeichneten Schlussphase ließen die Baskets nichts mehr anbrennen.