Schwaches erstes Viertel kostet den Sieg
Telekom Baskets Bonn verlieren in Bamberg 69:80 (19:31, 18:15, 18:17, 14:17) Kein Mittel gegen Center Elton Brown gefunden Im letzten Viertel bis auf einen Punkt dran gewesen
Bamberg. Das vorletzte Auswärtsspiel der Telekom Baskets Bonn in der Punkte-Hauptrunde ging am Freitagabend bei den Brose Baskets mit 69:80 verloren. Der Schlüssel zur Niederlage in der ausverkauften Bamberger Jako-Arena lag dabei im ersten Viertel, das mit 19:31 deutlich an die Gastgeber ging. Die Telekom Baskets zeigten nach dem schlechten Auftakt eine besonders in der Defense immer bessere Leistung, mussten aber im letzten Viertel aufgrund einiger individueller Fehler doch noch die Segel streichen. 61:62 stand es in der 34. Minute und in die als Frankenhölle bekannten Bamberger Arena war kurzfristig der Winter eingekehrt. Nach einem guten zweiten und dritten Viertel hatten die Jungs von Headcoach Michael Koch zu Beginn des vierten Spielabschnitts noch einmal die Intensiät erhöht um so durch einen 8:0-Lauf den Hausherren bis auf einen Punkt nahe zu kommen. Eine Auszeit von Bambergs Coach Chris Fleming verhinderte Schlimmeres. Bonn war nun die Spiel bestimmende Mannschaft, die sich trotz allerlei Widrigkeiten, wie einen angeschlagenen Winsome Frazier (Probleme am Schienbein), einen John Bowler mit Rückenbeschwerden und einen momentan außer Form spielenden Brandon Bowman, in die Begegnung zurück gekämpft hatte. Den Baskets gelang es in den letzten Minuten jedoch nicht, das Spiel endgültig zu drehen. Bamberg fand nach der Auszeit den Rhythmus wieder, während Bonn zu hastig versuchte, das Spiel zu entscheiden. Individuelle Fehler machten es den Brose Baskets am Ende doch noch leicht, den Sack zuzumachen. Spätestens als der starke Patrick Flomo vier Minuten vor dem Ende mit seinem fünften persönlichen Fouls von den Schiedsrichtern auf die Bank geschickt wurde, diese danach noch ein technisches Foul kassierte, war das Spiel gelaufen. Der Grund für die Niederlage beim Meister von 2005 und 2007 war jedoch nicht die hektische Schlussphase, sondern ein schwaches erstes Viertel. Mike Koch hatte überraschend JJ Strasser für Winsome Frazier auf die 2 beordert und Tim Clifford als startenden Center auf das Parkett geschickt. Clifford mühte sich nach Kräften, konnte jedoch nicht verhindern, dass Bambergs Center Elton Brown nach Belieben agierte. Stattdessen hatte er zwei schnelle Fouls kassiert. Der Wechsel mit John Bowler brachte wenig Besserung. Brown war nicht zu stoppen und schnell hatte auch Bowler zwei Fouls auf seinem Konto. Die Baskets steckten in einem Dilemma. Der bullige Elton Brown konnte nur durch eine physische Verteidigung in Schach gehalten werden, diese wurde jedoch von den Unparteiischen nicht zugelassen. So war es wenig verwunderlich, dass der Bamberger Center schon zur Halbzeit 18 Punkte markiert hatte. Am Ende waren es 27 Zähler und 13 Rebounds. Elton Brown war jedoch nicht die alleinige Ursache für die schwachen ersten zehn Minuten. Bonn verteidigte besonders die gefährlichen Dreierschützen der Bamberger viel zu inkonsequent. Fünf Distanzschüsse hatten zu Beginn des zweiten Viertels bereits ihr Ziel getroffen. Erst jetzt begangen die Baskets, die Intensität in der Verteidigung zu erhöhen. Das Ergebnis ließ nicht lange auf sich warten. Hatte Bamberg im ersten Viertel schon 31 Punkte erzielt, waren es bis zur Halbzeitpause mit nur noch 15 weniger als die Hälfte. Ein Trend, der sich auch nach dem Seitenwechsel fortsetzte, bis zur 34. Minute. Trotz der Niederlage überwiegt im Lager der Telekom Baskets das Positive. Nach dem schwachen Heimspiel gegen Trier und schlechten Leistungen in fremden Hallen präsentierte sich die Koch-Truppe in Bamberg in eindeutig besserer Verfassung. Assistant-Coach Karsten Schul: Wir haben heute ab dem zweiten Viertel gut dagegen gehalten und uns zurückgekämpft. Am Ende haben leider einige individuelle Fehler die Arbeit der letzten 25 Minuten wieder zerstört. Das Team hat aber nach dem heutigen Spiel sicher auch eine gehörige Portion Wut im Bauch. Ganz gute Vorraussetzungen für unser nächstes Heimspiel gegen Tübingen. Hochball im Telekom Dome ist am Dienstag, 28.04.09, um 19.30 Uhr. Bonn Coach Mike Koch: "Glückwunsch an Chris Fleming uns seine Mannschaft. Sie haben heute ein ganz wichtiges Spiel gewonnen, sie waren enorm unter Druck gestanden. Das hat man gemerkt als wir dann ins Spiel kamen. Die aggressive Halbfeldverteidigung der Bamberger war ausschlaggebend. Wir hatten zwar nur zehn Ballverluste, aber uns schwer getan den Ball nach innen zu bringen und zu penetrieren. Wir haben gekämpft und nie aufgestellt und am Ende wegen unserer individuellen Fehler verloren. Wir haben zwei offene Dreier nicht getroffen und dann konterte Bamberg mit einem 9-0 und 7-2 Lauf. Dennoch bin ich stolz auch meine Mannschaft, weil wir nie aufgesteckt haben." Baskets-Coach Chris Fleming: "Für uns war heute Abend wichtig, dass wir das Tempo kontrollieren konnten. Wir haben sehr geduldig in der Offensive gespielt, das hat es uns erlaubt schnell wieder in die Verteidigung zurück zu kommen und nur zwei Fastbreak-Punkte der Bonner zuzulassen. Teilweise haben wird unsere Fassung etwas verloren und Bonn konnte dies ausnutzen, aber wir haben uns wieder gefangen. Der entscheidende Spieler heute Abend war für mich Demond Greene, er hat viel mit sich gekämpft und heute ein super Spiel geliefert. Aber auch Beckham Wyrick, Elton Brown und Predrag Suput am Ende der Partie waren entscheidende Akteure heute."