Schwaches Schlussviertel kostet den Sieg

78:82-Niederlage gegen Bayer Giants Leverkusen - Telekom Baskets verlieren letzten Spielabschnitt 14:27 - Herber Rückschlag im Kampf um die Playoffs

Am 27. Spieltag der Basketball-Bundesliga erhielten die Hoffnungen der Telekom Baskets auf eine Play-Off-Teilnahme eine herben Dämpfer. Mit 78:82 (18:14, 19:21, 27:20, 14:27) ging das vorletzte Heimspiel der Hauptrunde gegen die Bayer Giants aus Leverkusen verloren. Die Baskets rutschten durch die Niederlage wieder auf den undankbaren neunten Platz der Tabelle, während die Gäste ihren Höhenflug mit dem siebten Sieg in Folge fortsetzten.3.500 Zuschauer in der ausverkauften Bonner Hardtberghalle sahen ein Spiel, bei dem die Baskets schon vor der Pause genügend Möglichkeiten hatten, den Verlauf in eine positive Richtung zu wenden. Und das, obwohl an die starke spielerische Leistung der vergangenen zwei Spieltage nur selten angeknüpft werden konnte. Das Team von Headcoach Michael Koch lag bis auf die ersten Minuten stets in Führung, machte sich jedoch selbst das Leben schwer. 13 Ballverluste der Baskets vor dem Seitenwechsel hielten die Gäste aus Leverkusen im Spiel. Immer dann, wenn Bonn sich anschickte davon zu ziehen, ging der Ball durch überhastete Fastbreaks oder leichtsinnige Anspiele wieder verloren. So auch Mitte der ersten Halbzeit, als eine starke Bonner Verteidigung über sechs Minuten lang keinen Giants-Feldkorb gestattete und Andrew Wisniewski (insgesamt 27 Punkte) per Dreier in der 14. Minute einen 13:3-Lauf zur 27:17-Führung abschloss. Fünf Minuten und fünf Turnover später war der Vorsprung auf einen mageren Punkt zum 34:33 zusammen geschmolzen. Zudem standen bei Bonn bereits 14 Fouls auf dem Scoutingbogen, doppelt so viele wie bei den Gästen. Nach dem Seitenwechsel schienen die Baskets aus den Fehlern der ersten Halbzeit gelernt zu haben. Insgesamt leistete sich das Team jetzt nur noch vier Ballverluste, zudem wurde die Defense im dritten Viertel noch einmal verstärkt und auch die Fouls verteilten sich gleichmäßiger. Ein Dreipunkte-Wurf von Michael Meeks, der gegen Leverkusens Nate Fox und Jamal Basit ein starkes Spiel machte und zudem 16 Punkte (vier von sieben Dreier) erzielte, läutete in der 24. Minute beim Stand von 44:42 den nächsten Zwischenspurt der Bonner ein, der drei Minuten später in einer 58:46-Führung endete. Besonders gute Noten erspielte sich dabei Artur Kolodziejski, der wie eine Klette an Leverkusens Pointguard Brandon Woudstra hing und diesem kaum gelungene Würfe gestattete. Dies änderte sich erst, als Kolodziejski in der 31. Minute mit vier Fouls auf der Bank Platz nehmen musste. Woudstra lief jetzt heiß und war mit 17 Punkten, davon 15 in Folge, im letzten Viertel der entscheidende Faktor. Mit vier Drei-Punkte-Würfen hintereinander brachten sich die Gäste in der 36. Minute erstmals wieder in Front (70:72). Die Baskets konterten mit Dreiern von Meeks und Perinic, doch die Linie im Spiel der Hausherren ging mehr und mehr verloren. Einzelaktionen traten an die Stelle des Teamplays und am Ende gesellte sich noch das Pech dazu. Beim Stand von 78:81 31 Sekunden vor Schluss wird Michael Meeks von Jamal Basit unsportlich gefoult. Doch dem Teamkapitän versagen bei beiden Freiwürfen die Nerven und auch der anschließende Ballbesitz kann nicht erfolgreich genutzt werden. Da die direkte Konkurrenz aus Trier, Quakenbrück und Ludwigsburg ihre Spiele gewonnen hat, finden sich die Telekom Baskets drei Spieltage vor Ende der Hauptrunde auf Platz neun der Tabelle wieder. Drei Siege in den letzten drei Spielen sind nun fast schon Pflicht, um doch noch das Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft zu erreichen. Baskets-Coach Mike Koch: "Wir waren heute als Team nicht bereit. Mental waren wir zu keiner Zeit bei der Sache, dadurch haben wir heute mehr gekämpft als Basketball zu spielen. Wir hatten heute keinen der am Ende bereit war, Wizz zu unterstützen. Jetzt haben wir die Chance auf die Playoffs wieder aus der Hand gegeben, von daher tut die heutige Niederlage doppelt weh." Giants-Coach Achim Kuczmann: "Ganz klar, den Sieg haben wir Brandon Woudstra zu verdanken, der ein sensationelles letztes Viertel gespielt hat. Geholfen hat uns ferner, dass Lowe nach seiner Kopfverletzung in Halbzeit zwei zurück gekommen ist. Es ist schön zu hören, dass wir heute nur eine schlechtes Viertel hatten, nachdem wir vor Wochen schon fast abgeschrieben waren."