Showtime auf dem Hardtberg
Telekom Baskets deklassieren s.Oliver Würzburg mit 108:60 Bonner mit 31:0-Lauf und viel Spiellaune 3.200 Fans feiern Alley-Oops, Dunkings und Zauberpässe ihres Teams
Nach dem Schlusspfiff glich die Bonner Hardtberghalle einem Tollhaus. In sieben Jahren Bundesliga wurde noch kein Gegner derart wieder nach Hause geschickt. Mit 108:60 deklassierten die Telekom Baskets das abstiegsbedrohte Team von DJK s.Oliver Würzburg in einer Art und Weise, die nach den zwei Niederlagen in Folge gegen Frankfurt und Ludwigsburg kaum jemand erwartet hatte. Vor 3.200 Fans wurden die X-rays in der zweiten Halbzeit mit einem sagenhaften 31:0-Lauf förmlich überrollt.Doch bis der Baskets-Express so richtig ins Rollen kam, dauerte es 26 Minuten. Bis dahin sahen Zuschauer zwar eine überlegende Bonner Mannschaft, aber die Gäste vom Main konnten den Rückstand einigermaßen in Grenzen halten. Zwar hatten die Baskets im zweiten Viertel bereits eine 24-Punkte-Führung heraus spielen können (55:31, 28.), doch dann sollte dem Tabellenführer der s.Oliver BBL vier Minuten lang kein Korb mehr gelingen. Stattdessen legte Würzburg bis zur 25. Minute einen 16:2-Lauf zum 47:57 auf das Parkett. Baskets-Coach Predrag Krunic war alles andere als zufrieden mit seinen Jungs. In der prompt genommenen Auszeit muss der 35jährige Bosnier die richtigen Worte gefunden haben, denn was die Telekom Baskets nach der Trainer-Standpauke auf dem Spielfeld zeigten, wurde eine Galavorstellung für die Fans und eine bittere Lehrstunde für die Gäste. In den nächsten zwölf Minuten spielten die Hausherren das Team von Coach Keith Gray förmlich an die Wand. Geradezu demütigend der 31:0-Run der Baskets bis zum 88:57 in der 33. Minute. Würzburg hatte nicht den Hauch einer Chance und wirkte in dieser Phase absolut überfordert. Die Baskets-Defense erlaubte den Gästen in fast 13 Minuten nur drei Punkte. Im Angriff krachte es gleich reihenweise im Würzburger Korb. Höhepunkt sicherlich die beiden Alley-Oops von Brian Brown und wenig später Aleksandar Radojevic kurz vor Ende des dritten Viertels. Im Sekunden-Takt rissen die Baskets ihre Fans jetzt aus den Sitzen. So auch beim 100. Punkt, vollstreckt als krachender Dunking über dem Gegenspieler durch Brad Traina. Es stand 100:50 - Die Baskets hatten doppelt so viele Punkte wie der Gegner. Das Spiel der Würzburger war schon längst auseinander gefallen. Bezeichnend die beiden Airballs von Bastian Kordyaka, dem das Kunstück gelang, bei zwei Freiwürfen hintereinander noch nicht einmal den Ring zu treffen. Die Bonner dagegen spielten sich in einen wahren Rausch, bei dem sich wieder einmal Terrence Rencher mit 21 Punkten und Aleksandar Nadjfeji mit 19 Punkten besonder hervor taten. Nadjfeji gelang sogar das Kunststück, mit sieben Assists die meisten Vorlagen für sein Team zu liefern. Bei den Gästen aus Würzburg hielten mit John Whorton und Urgestein Burkhard Steinbach nur zwei Spieler einigermaßen dagegen. Der Rest ergab sich Mitte des dritten Viertels seinem Schicksal. So ging der 108:60-Sieg der Telekom Baskets auch in dieser Höhe absolut in Ordnung, die damit auf jeden Fall bis zum nächsten Wochenende Tabellenführer der Basketball-Bundesliga bleiben. Dann kommt es in Berlin wieder einmal zum absoluten Topsspiel der Liga zwischen den Bonnern und Serienmeister Alba. Baskets-Coach Predrag Krunic: "Ich bin sehr zufrieden mit der heutigen Leistung. Das Team hat geschlossen gespielt, und zwar in Defense und Offense." Würzburgs Trainer Keith Gray: "Wir hatten heute keine Chance gegen diese starke Mannschaft. Siege müssen wir gegen andere Teams holen."