Sieg am Ende fast noch verspielt
Telekom Baskets schlagen Oldenburg nach dramatischer Schlussphase mit 81:78 - Jackson macht 24 Punkte und holt 17 Rebounds - Milisavljevic mit 11 Assist Hardtberghalle kochte Sonntag schweres Auswärtsspiel bei Alba-Bezwinger Braunschweig Tron bei Cosmo TV im WDR-Fernsehen
Nichts für schwache Nerven war das zweite Heimspiel der Telekom Baskets in der noch jungen BBL-Saison 2004/2005. Gegen die EWE Baskets Oldenburg fuhren die Bonner einen am Ende doch noch hart umkämpften 81:78-Sieg (24:20, 22:19, 26:20, 9:19) ein, nachdem man zu Beginn des letzten Viertels schon mit 74:59 geführt hatte. Überragend dabei: Altron Jackson, der sich durch teils geniale Zuspiele seines Teamkollegen Branko Milisavljevic (elf Assists!), reihenweise in Szene setzen konnte.Den 3.100 Zuschauern wurde an diesem Abend beste Basketball-Unerhaltung geboten. Bereits vor der Pause gab es die ersten stehenden Ovationen für das Bonner Team, das sich gegenüber dem Spiel vor einer Woche gegen Tübingen stark verbessert zeigte. Dennoch glich das Match gegen den Namensvetter aus dem Norden phasenweise einer Achterbahnfahrt. Dabei geizten beide Team nicht mit spektakulären Szenen. Vor allem Oldenburgs Tyron McCoy setzte bei den Gästen im ersten Viertel die Glanzpunkte, während die Telekom Baskets mit Aleksandar Djuric die Bretter dominierte. Knapp ging es zu, bis Kristaps Janicenoks in der 7. Minute den ersten Dreier zum 17:16 traf und damit einen 10:1-Zwischenspurt seines Teams einläutete. Ein Dreipunkte.Wurf mit der Schlusssirene des ersten Viertels aus gut acht bis neun Metern durch Oldenburgs Johnson sorgte für das 24:20 am Ende des ersten Spielabschnitts. Doch die Baskets setzten nach und legten erneut einen 10:0-Lauf zum 30:20 auf das Parkett. In gleicher Manier konterten die Gäste: Zehn Punkte in Folge sorgten für den 30:30-Gleichstand in der 24. Minute. Die Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten. Zwei Dreier von Altron Jackson und ein weiterer von Kristaps Janicenoks hielten Oldenburg erneut auf Distanz. So konnte das Team von Coach Predrag Krunic, das nach wie vor auf die beiden angeschlagenen Branko Klepac und Peter Huber-Saffer verzichten musste, bis zur Pause einen Vorsprung herausspielen (46:39). Nach dem Seitenwechsel folgte die stärkste Bonner Phase. Als dann Altron Jackson in der 26. Minute spektakulär nach Anspiel von Branko Milisavljevic den Ball zum 57:49 per Alley-Hoop in den Oldenburger Ring hämmerte und direkt darauf den nächsten Schnellangriff erneut per Dunking vollendete, gleich die Hardtberghalle einem Tollhaus. So schien das Spiel Anfang des letzten Viertels eigentlich schon gelaufen. Die Bonner führten mit 74:59 mehr als deutlich. Doch die EWE Baskets gaben sich noch nicht geschlagen. Nach einer kurzen Phase der Desorientierung blies das Team von Trainer Don Beck mit 11 Punkten in Folge zum 74:70 (35.) zur Aufholjagd. Die Gastgeber wirkten fast wie gelähmt. Mit jetzt zittrigen wurde der Erfolg am Ende an der Freiwurflinie klar gemacht. Baskets-Coach Predrag Krunic: "Ich habe heute mit großer Intensität spielen lassen, deshalb haben wir viel wechseln müssen. Es ist für die Mannschaft ein großes Problem, alle zwei Tage zu spielen. Die Liga ist dieses Jahr sehr ausgeglichen, in Braunschweig erwartet uns ein schweres Spiel." Oldenburgs Trainer Don Beck: "Ich spiele gerne in Bonn, sie haben dieses Jahr ein gutes Team. Wir haben eine junge Mannschaft, von daher bin ich zufrieden." Nach drei Begegnungen stehen die Telekom Baskets Bonn zusammen mit Ludwigsburg ungeschlagen an der Tabellenspitze der Basketball-Bundesliga. Die Überraschung des Spieltags gelang ausgerechnet dem Team, bei dem die Baskets am kommenden Sonntag zu Gast sein werden. BS|Energy Braunschweig konnte den früheren Serienmeister Alba Berlin mit 76:66 bezwingen. Die Bonner erwartet in der Volkswagenhalle also ein ganz heißer Tanz (live im Baskets NetRadio ab 14:45 Uhr) TV-Tipp: Ausschnitte vom Spiel gegen Oldenburg und ein Portrait von Altron Jackson gibt es am heutigen Samstag, um 14:00 Uhr auf WDR3 in der Sendung Cosmo TV zu sehen.