Sieg mit Schönheitsfehlern

Das erste Viertel begann rasant: Oldenburg und Bonn drückten aufs Tempo und lieferten sich vom Sprungball weg einen offenen Schlagabtausch mit leichten Vorteilen für die Gastgeber. So lagen die Telekom Baskets nach gut fünf Minuten schon mit 11:16 zurück, kämpften sich aber mit starker Teamdefense zurück ins Spiel. Mit einem 14:2-Lauf übernahm Bonn bis zum Ende des ersten Viertels die Führung (25:18, 10. Minute), da hatte Darius McGhee bereits zwei seiner insgesamt sechs Dreipunktewürfe versenkt. 

Den hohen defensiven Druck hielten die Baskets auch im zweiten Viertel aufrecht. Gleichzeitig kontrollierten Thomas Kennedy und Co. die Bretter: So hatte sich der Baskets-Kapitän bis zur Halbzeitpause bereits sieben Rebounds gesichert, als Team führte Bonn die Reboundstatistik mit 24:12 (44:32 nach 40 Minuten) an. Im Halbfeld lief der Ball gut durch die eigenen Reihen bis der offene Mann an der Dreierlinie freigespielt wurde, im Fastbreak wurde es derweilen auch spektakulär: So traf Angelo Allegri erst von außen, anschließend hämmerte Bodie Hume einen Alleyoop-Dunk durch den Oldenburger Korb (33:21, 13.). Die Führung wuchs auf bis auf 18 Punkte an (48:30, 19.) und hätte sogar noch höher ausfallen können, hätte Bonn nicht Punkte an der Freiwurflinie liegen gelassen (nur 10/15 Freiwürfe in der ersten Halbzeit). Halbzeitstand: 48:32. 

Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel deutlich physischer. Oldenburg erhöhte den Druck in der Verteidigung und zwang Bonn zu vielen schwierigen Abschlüssen (53:39, 24.). Dennoch fanden die Telekom Baskets auch unter Druck die passenden Lösungen! Allen voran Darius McGhee und Phlandrous Fleming, die zehn bzw. sechs Punkte im dritten Spielabschnitt erzielten und somit Oldenburg auf Abstand hielten. Auch Lars Thiemann (8 Punkte, 10 Rebounds) nutzte seine Spielzeit effizient. Unter dem Korb sicherte sich der 24-Jährige einen Rebound nach dem anderen und machte den Gastgebern mit seiner Physis zu schaffen. Bonn nahm eine 66:50-Führung ins Schlussviertel. 

Dort sah es lange Zeit nach einem sicheren Bonner Sieg aus: Aufbauspieler McGhee legte im vierten Viertel drei weitere Dreier nach, Bonn lag bis zur 35. Minute noch mit 78:61 in Front. Jedoch knickte in dieser Phase Phlandrous Fleming unglücklich auf dem Fuß seines Gegenspielers um und musste das Spiel verlassen. Ohne ihren energetischen Guard und mit einer hohen Führung im Rücken verloren die Baskets ihren Fokus. In der Folge häuften sich die Ballverluste, im Angriff ließ man auch einfache Punkte am Korb liegen und in der Defense wurde nicht mehr so konsequent wie in Halbzeit eins verteidigt. Oldenburg nahm die Einladung zum Comeback dankend an und kämpfte sich 37 Sekunden vor Spielende nochmal auf 80:75, konnte das Spiel jedoch nicht mehr drehen. 

Stimmen zum Spiel 

Roel Moors (Headcoach Telekom Basket Bonn):

„Bis auf die ersten zwei Minuten haben wir eine gute erste Halbzeit mit solider Defense gespielt. Wir haben gut zusammengespielt, auch wenn wir uns wieder Ballverluste geleistet haben. Die zweite Halbzeit war offensiv gar nicht gut, weil wir fast nur noch Einzelaktionen hatten und uns zu wenig Vorteile kreieren konnten. Natürlich braucht jedes Team erfolgreiche Einzelaktionen, aber nicht fast 20 Minuten lang. Im Schlussviertel haben wir Oldenburg nach der hohen Führung mit unseren Ballverlusten wieder herankommen lassen. In einem richtigen Spiel mit voller Halle hätten wir die Partie durch unseren Aussetzer auch verlieren können.“ 

Punkteverteilung

Telekom Baskets Bonn:

McGhee (27 Punkte/6 Dreier), Griesel (5), Fleming (8/2), Soares (7/1), Allegri (6/2), Hume (8/2), Pape (5), Thiemann (8), Kennedy (6)