Sommerliche Welt-Tournee
Las Vegas, China, Russland, Mallorca ... die Baskets sind im Reisefieber
Sommerzeit ist Reisezeit, das gilt auch für die Telekom Baskets Bonn. Bevor im August die Vorbereitung auf die Saison 2013/2014 beginnt, gilt es, den Kopf frei zu bekommen und Kraft zu schöpfen. Dass dabei die wenigsten Beteiligten ohne den orangefarbenen Freudenspender auskommen, ist dann doch irgendwie klar.
Satte 8.850 Kilometer gen Westen haben die Coaches Mathias Fischer und Carsten Pohl verschlagen, die seit vergangener Woche bei der NBA Summer League in Las Vegas nach potenziellen Spielern für den neuen Baskets-Kader Ausschau halten. Von morgens bis abends finden in diversen Hallen, unter anderem auch dem altehrwürdigen „Thomas & Mack Center“ Spiele statt, bei denen die Clubs ihre jüngsten Draft Picks als auch Free Agents testen. Die Summer League ist seit jeher auch für europäische Vereine nahezu eine Pflichtveranstaltung, um vor Ort einen Eindruck von den Jungs zu bekommen, die im späteren Verlauf des Sommers den Sprung über den großen Teich gen „alte Welt“ wagen. Neben vielen ehemaligen Studenten, die nach vier College-Jahren nun einen ersten Arbeitgeber suchen, stehen in den Aufgeboten der NBA-Clubs auch Profis, die bereits Europa-Erfahrung mitbringen - was sich in ihrer Spielanlage teilweise deutlich zeigt. Ein Wiedersehen mit Beko BBL-Akteuren ist ebenfalls keine Seltenheit. So kamen Fischer und Pohl in den Genuss, bei den Atlanta Hawks mit Kyle Weems als auch Dennis Schröder (17. Pick, ehemals NYP Braunschweig) gleich einem Bundesliga-Doppelpack im gleichen Trikot bei der Arbeit zuzusehen. Bei der Summe an zurückgelegten Kilometern steht Andrej Mangold dem Trainergespann nur wenig nach. Der Guard ist gute 7.800 Kilometer in Richtung Osten bis nach Peking geflogen, um eine Auswahl der Urspringschule auf einer inklusive diverser Testspiele zu begleiten. Als Teil der asiatischen Kultur musste der germanische Basketball-Tross zudem feststellen, dass in China auf dem Parkett eine ganz anderes Tempo angeschlagen wird, als dies in Europa der Fall ist. Die 24 Sekunden-Uhr tickt nur ganz selten in den einstelligen Bereich, jeder Wurf ist ein guter, und ein Dreierversuch sogar die am liebsten gesehene Variante. Das fürs ungeübte Auge wilde Geballer kann mitunter dazu führen, dass bei schlechter Quote viele Rebounds zu holen sind, die in der Gegenbewegung gleich in Fastbreak-Punkte umgemünzt werden können. Es gibt aber auch Fälle, in denen 16/23 Distanzwürfe ihr Ziel finden - was dann ganz schnell in einer Niederlage endet. Die Rundreise hat Mangold und Co. nicht nur in exotische Hotels, sondern auch entlang der Küste gen Süden des Landes verschlagen - wobei Fenghuang für chinesische Verhältnisse von Peking aus überschaubar entfernt (1.800 Kilometer) liegt. Ebenfalls in China war noch zu Beginn des Monats Florian Koch, wo er sich mit der A2-Nationalmannschaft unter der sportlichen Leitung von NBBL-Trainer Olaf Stolz (Team Bonn/Rhöndorf) auf die vorbereitete. Die Studenten-Olympiade wurde dieses Jahr im russischen Kazan ausgetragen, das von den Telekom Baskets in der vergangenen EuroChallenge-Saison als Reise-Zwischenstation angeflogen wurde. Schlappe 2.800 Kilometer von der rheinischen Heimat entfernt kamen die Adlerträger im finalen Tableau auf einen respektablem 12. Platz. Im letzten Spiel des Turniers gegen die A2-Auswahl Mexikos kam Koch auf starke zwölf Punkte. Eine Woche Pause gemacht und diese tatsächlich ohne Ball in der Hand verbracht hat David McCray. Gemeinsam mit Frau und Kind zog es den Baskets-Guard nach Mallorca (1.270 Kilometer), wo bei bestem Wetter reichlich Sonne getankt wurde. Zuvor hatte der 26-Jährige trotz Offseason regelmäßig in der Halle gestanden und an seinem Wurf oder aber im Kraftraum an der Strandfigur gearbeitet. Via Facebook schickte McCray - bewaffnet mit Taucherbrille und Schnorchel - zwischendurch beste Urlaubsgrüße vom Meer, ehe er sich wieder ins kühle Nass begab.