Später Comeback-Versuch schlägt fehl

s.Oliver Würzburg - Telekom Baskets Bonn: 90:93

Foto: Viktor Meshko

Am 22. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga haben die Telekom Baskets Bonn ihr Auswärtsspiel gegen s.Oliver Würzburg mit 90:93 (21:24, 18:25, 28:19, 23:25) verloren. Zwei Minuten vor Spielende lagen die Baskets bereits mit 12 Punkten (76:88, 38. Minute) zurück, dann kämpften sich die Mannschaft von Headcoach Tuomas Iisalo 33 Sekunden vor Spielende noch einmal auf 88:90 heran. Trotz aussichtsreicher Chancen das Spiel doch noch zu drehen, sollte ihnen der späte Comeback-Versuch an diesem Abend nicht mehr gelingen. Parker Jackson-Cartwright avancierte mit 30 Punkten und 7 Assists zum Topscorer des Spiels.

Nach der Nationalmannschaftspause sind die Baskets zurück im Telekom Dome. Am 05.03.2022 empfangen sie die HAKRO Merlins Carilsheim auf dem #HEARTBERG. Tickets >>> Key facts

  • Justin Gorham setzte als siebter Ausländer aus
  • Happy Birtdhay: Mike Kessens erzielte an seinem 31. Geburtstag sechs Punkte
  • On Fire: Zum dritten Mal in dieser Saison erzielte Parker Jackson-Cartwright 30 oder mehr Punkte in einem Spiel
  • Knappes Spiel: Zehn Mal wechselte die Führung, neun Mal war die Partie ausgeglichen 

Spielbericht Tuomas Iisalo stellte seine Starting-Five erneut um und verzichtete an diesem Abend auf den US-Amerikaner Justin Gorham, der als siebter internationaler Spieler pausierte. Stattdessen rückte Saulius Kulvietis in die Startformation und wurde von Parker Jackson-Cartwright, Karsten Tadda, Jeremy Morgan und Leon Kratzer flankiert. Der Litauer, der noch vor zwei Tagen seinen 31. Geburtstag feierte, fügte sich direkt gut ins Spiel ein und erzielte die ersten fünf Punkte seines Teams (5:2, 2. Minute). Schnell entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem die Baskets zwar offensiv auf der Höhe des Geschehens waren, in der Verteidigung jedoch oftmals einen Schritt zu spät. Mit einem spektakulären Put-Back-Dunking versuchte Morgan sein Team wachzurütteln, was ihm jedoch nur bedingt gelang (13:13, 5.). Auch wenn die Baskets ihren Gegenspielern wiederholt leichte Punkte am Brett gestatteten, halfen ihnen ihre sieben Offensiv-Rebounds im ersten Viertel dabei, um nach zehn Minuten nur knapp mit 21:24 zurückzuliegen. Morgan setzte sein gutes Spiel im zweiten Viertel fort und erzielte gleich zu Beginn mit zwei Dreiern in Folge den Führungswechsel (27:26, 12.). Doch die gute Phase hielt nur kurz an: Mit einem 15:5-Lauf eroberten sich die Gastgeber die Führung zurück (32:41, 13.). Bonn traf in der ersten Halbzeit nur sechs von 22 Dreierversuche und geriet so bis zur Halbzeitpause erstmals zweistellig gegen gut aufgelegte Würzburger in Rückstand (39:49, 20.), die bis dahin 60 Prozent ihrer Zweier und 57 Prozent ihrer Dreier versenkten. In der Halbzeitpause schien Headcoach Iisalo die richtigen Worte gefunden zu haben: Getragen von „PJC“, der zehn seiner insgesamt 30 Punkte im dritten Viertel erzielte, kämpfte sich Bonn sukzessiv heran. Sechs Dreipunktewürfe schickten die Baskets in diesem Abschnitt insgesamt durchs Netz und lagen nach einem erneutem Distanztreffer von Tadda plötzlich wieder gleich auf (61:61, 28.). Die Gäste wären auch mit einer knappen 67:65-Führung ins Schlussviertel gestartet, hätte nicht Würzburgs Craig Moller den schweren Buzzer-Beater-Dreier mit der Viertelsirene getroffen (67:68, 30.). Moller eröffnete das Schlussviertel mit einem weiteren Dreier, Würzburg ließ zwei weitere Zähler folgen, schnell gerieten die Baskets mit 67:73 (32.) ins Hintertreffen. Einmal mehr konnten sie sich in dieser Phase auf ihren Spielmacher Jackson-Cartwright verlassen: mit sechs Punkten in Serie brachte der quirlige Guard sein Team auf Tuchfühlung (74:75, 33.). Geburtstagskind Mike Kessens legte beim 67:77 (34.) nach und in der Folge hatten die Telekom Baskets gleich mehrere gute Chancen zum Führungswechsel, scheiterten dabei aber durch überhastete Aktionen. Stattdessen witterte Würzburg die Chancen auf den Sieg und zog zwei Minuten vor Spielende mit viel Energie und einem 11:0-Lauf auf 67:88 (38.) davon. Vorentscheidung? Mitnichten: Bonn rappelte sich noch einmal auf und schlug innerhalb von 90 Sekunden mit einem 12:2-Lauf zurück (88:90, 40.). Würzburg schien geschockt, Bonn zwang die Franken zu einer Fünf-Sekunden-Überschreitung und hatte 22 Sekunden vor Schluss plötzlich die Führung auf der Hand! Doch der Dreierversuch von PJC fand nicht sein Ziel. Zehn Sekunden vor Spielende traf der Aufbauspieler zwar noch den Korbleger zum 90:92 (40.), doch da auch Würzburg im Gegenzug von der Freiwurflinie traf (90:93, 40.), blieben den Baskets nur noch fünf Sekunden für den letzten Rettungsversuch. Jackson-Cartwright musste aus vollem Lauf und aus gut neun Metern abdrücken, traf jedoch nur den Ring.  Stimmen zum Spiel Sasa Filipovski (Headcoach s.Oliver Würzburg):  „Ich denke, dass wir heute bis auf die letzten beiden Minuten sehr gut gespielt haben. Dann haben wir Nerven gezeigt, als Bonn gepresst und viel Druck gemacht hat. Darauf haben wir nicht gut reagiert. Aber ich bin sehr glücklich für meine Spieler, weil wir gegen den Zweiten der Tabelle und einen sehr starken Gegner gewonnen haben. Bonn spielt eine sehr gute Verteidigung und hat uns das Leben schwer gemacht. Bei den Rebounds hatten wir teilweise Probleme, aber wir hoffen, dass uns ab dem nächsten Spiel unser neuer Big Man helfen kann. Für Charles Callison war es das erste Spiel nach nur einer Trainingseinheit, deswegen war es heute schwierig für ihn. Vielen Dank an unsere Fans, dieser Sieg ist für sie.“  Tuomas Iisalo (Headcoach Telekom Baskets Bonn): „Glückwunsch an Würzburg und Coach Filipovski. Die erste Halbzeit hat heute den Unterschied ausgemacht. Wir waren nicht bereit für das erste und auch nicht für das zweite Viertel, Würzburg war ganz klar das Team mit der größeren Intensität. Es mag wie ein blödes Klischee klingen, aber ich hatte heute zum ersten Mal in dieser Saison das Gefühl, dass der Gegner den Sieg mehr wollte als wir. Das sollte aber unsere DNA sein und schmerzt mich deshalb sehr. In der zweiten Halbzeit haben wir alles gegeben und sind zurück ins Spiel gekommen. Aber wenn man es zulässt, dass das andere Team heiß läuft und sich gut fühlt, dann ist es schwierig zu gewinnen. Es ist am Ende noch einmal ganz eng geworden, aber wie gesagt: Entscheidend war heute unsere Einstellung am Anfang des Spiels.“ Punkteverteilung  Telekom Baskets Bonn: Ward (10 Punkte/1 Dreier), Kessens (6), Tadda (3/1), Kuvlietis (11/3), Bowlin (0), Hawkins (9/2), Morgan (21/5), Kratzer (0), Jackson-Cartwright (30/1), Hasbargen (0) s.Oliver Würzburg: Böhmer (0), King (0), Callison (4), Parodi (11), Albus (4), Moller (20), Rodriguez (21), Hunt (13), Hoffmann (12), Stanic (8) ausführliche Statistik >>>