Spatenstich für ein oft tot erklärtes Projekt
Großer Aufgalopp heute zum Startschuss für das Baskets-Hallenprojekt. Bonns Wirtschaftsförderer Martin Ogilvie: Eine Vision wird Realität
Fünf Spaten, fünf Helme, ein PS-starker Bagger und dazu im Rheinland unvermeidlich ein Fass Kölsch: Spatenstich für die Erschließungsstraße auf dem Grundstück und auch für das Hallenprojekt der Telekom Baskets Bonn, der eigentlich ein Baggerstich war. Rund 100 Gäste Politiker, Journalisten, Planer aus der Verwaltung, Sponsoren, Baskets-Fans blickten von erleichtert bis ungläubig, und mancher murmelte: Dass wir das noch erleben dürfen. Vor dem Spatenstich einige kurze Reden. Als erster griff Hardtbergs Bezirksvorsteher Gerhard Lorth zum Mikrofon: Der Baubeginn für die Halle ist ein Meilenstein für den Bonner Sport und ein Gewinn für den Einzelhandelsstandort Hardtberg. Denn außer der Halle entstehen auf dem 66.000 Quadratmeter großen Grundstück unter anderem noch ein Lidl-Markt und ein Edeka-Center. Zweiter Mann am Mikro: Bonns Wirtschaftsförderer Martin Ogilvie, der für die Stadt Bonn das Projekt federführend seit drei Jahren begleitete: Der 25. September 2006 ist ein guter Tag für Bonn. Eine Vision wird Realität. Das Projekt wurde oft für tot erklärt vorschnell, wie sich jetzt zeigt. Die Stadt hat großes Interesse an dem Projekt und unterstützt es deshalb auch. Und in den Reden kam auch immer wieder der Name Wolfgang Wiedlich vor, der offenbar immer am Ball geblieben war, als andere ihn längst aufgegeben hatten. Seit 1999 verfolgt der Baskets-Präsident gemeinsam mit dem Architekten Jan van Dorp das ehrgeizige Projekt eigene Halle und war letzter Redner: Als wir vor 10 Jahren vom Sportpark Pennenfeld in die Hardtberghalle umgezogen sind, wurden wir als »größenwahnsinnig« beschrieben. Wir sind »es« geblieben, meinte er augenzwinkernd, und erklärte noch einmal, warum nur eine neue, größere Halle den nationalen und internationalen Basketballstandort Bonn sichern könne. Vor 10 Jahren war die Hardtberghalle die viertgrößte Halle in der Liga, heute ist sie die viertkleinste. Obwohl die Eigenkapitalquote mit rund 70% eine stolze Größe sei, wüssten die Baskets, so Wiedlich, dass das Projekt Chancen und Risiken birgt. Damit spielte er auf den Kreditbedarf von fünf Millionen Euro an. Aber man kann solch ein Projekt nur starten, wenn man die Chancen als größer beurteilt. Wiedlich bedankte sich bei allen Anwesenden für die bisherige Unterstützung. Die Stadt Bonn hat signalisiert, dass sie diese Woche den Baskets die Teilbaugenehmigung für die Erdarbeiten erteilen wird. Damit dürften auf dem extrem schrägen Grundstück an der Autobahnausfahrt Bonn-Hardtberg, auf dem drei Ebenen gefertigt werden müssen, bald eine Armada Bagger rollen. Die veranschlagte Bauzeit für die 6.000-Zuschauer-Halle nebst Aubsildungszentrum (Dreifachhalle) beträgt rund 16 Monate. Kosten: rund 16,5 Millionen Euro. Baskets-Pressesprecher Michael Mager sagte, dass man in Kürze mit einer Vielzahl von Aktivitäten auf die Fans und Sponsoren zugehen werde, um das Hallenprojekt wirtschaftlich weiter abzufedern. Natürlich werden wir dann für alle auch eine zünftige Spatenstich- bzw. Grundsteinlegungs-Party auf unserem Grundstück veranstalten. Nun sei die Arbeit für das ehrgezige Ziel nicht etwa beendet, sondern geht erst richtig los.