Spiel und direkten Vergleich gewonnen
Eisbären Bremerhaven - Telekom Baskets Bonn 66:85 (20:16, 25:21, 11:20, 10:28)
Am 26. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga haben die Telekom Baskets Bonn im Kampf um die Playoff-Qualifikation einen wichtigen Sieg eingefahren. Im hohen Norden setzten sich die Rheinländer auswärts bei den Eisbären Bremerhaven mit 85:66 (16:20, 21:25, 20:11, 28:10) durch.
Damit konnte die Mannschaft von Trainer Michael Koch mit dem fünften Sieg im sechsten Spiel nicht nur einen direkten Konkurrenten auf Abstand halten, sondern sicherte sich zudem den direkten Vergleich gegenüber den Gastgebern - das Hinspiel hatten die Baskets 61:68 verloren. Mit Chris Ensminger, Tony Gaffney, Talor Battle (je 15) und Benas Veikalas (16) trug ein schlagkräftiges Quartett maßgeblich dazu bei, dass Bonn im hohen Norden als Sieger vom Platz ging. Jared Jordan legte mit elf Zählern und 15 Assists ein bemerkenswertes „Double-Double“ auf. Vor der Partie hatte Bonns Cheftrainer Michael Koch vor der starken Guard-Riege der Hausherren gewarnt. Entsprechend eng standen die Baskets den „kleinen“ Eisbären ab der ersten Minute in der Verteidigung auf den Füßen. Im Angriff konzentrierte sich Bonn darauf, den Ball möglichst nah ans Brett zu bringen - eine taktische Maßnahme, welche die Nordlichter ebenfalls für sich entdeckten (6:6, 4. Minute). Hatten sich Chris Ensminger und Tony Gaffney gegen Zack Peacock und Chris Naughton bis dahin neutralisiert, war es an Bremerhavens Terrell Everett, mit einem Dreier für die ersten Zähler aus der Distanz zu sorgen (9:6, 5. Minute). Auch wenn Bonn zwischenzeitlich kurz die Führung zurückerobern konnte (13:14, 8. Minute), so ging Bremerhaven mit einem kleinen Vorsprung und dem Momentum auf seiner Seite ins zweite Viertel (20:16, 10. Minute). Im zweiten Viertel blieben Everett und Nationalcenter McNaughton die bestimmenden Figuren, die von der Baskets-Defense kaum zu kontrollieren waren (28:20, 14. Minute). Der Eisbären-Vorsprung sollte jedoch nie zweistellig werden, vielmehr schlug Bonn offensiv zurück und war nach einem Dreier von Benas Veikalas wieder auf Schlagdistanz, was Bremerhavens Trainer Doug Spradley zu einer Auszeit zwang (33:30, 16. Minute). Da der Litauer im Anschluss beim Unterbinden eines Fastbreks jedoch ein „Unsportliches Foul“ kassierte und die Eisbären dadurch umso vehementer von den eigenen Fans angepeitscht wurden, setzten sich die Hausherren abermals deutlicher ab (43:33, 19. Minute). Pünktlich zur Pause verwandelte Zvonko Buljan einen Wurf, wodurch der Rückstand „nur“ einstellig ausfiel (45:37). Bonn verschwendete nach dem Seitenwechsel keine Zeit, um den Rückstand weiter abzuarbeiten. Allen voran Chris Ensminger punktete in der Zone nahezu nach Belieben und sorgte so fast im Alleingang dafür, dass Spradley erneut eine taktische Auszeit nehmen musste (49:46, 24. Minute). Die Baskets behielten den Schwung bei und machten im Angriff weiter Druck, was letztlich dazu führte, dass Jared Jordan von jenseits der 6,75 Meter-Linie für den Ausgleich sorgte (51:51, 16. Minute). Bremerhaven strauchelte im Angriff gegen die immer besser harmonierende Baskets-Verteidigung, die auch im Schlussviertel noch konsequent zugriff (58:61, 33. Minute). Bonn gestattete den Hausherren nach der Pause nur noch 21 Punkte und damit weniger als die Häfte der Ausbeute aus den ersten beiden Vierteln. Zwei Dreier von Veikalas und Zvonko Buljan setzten die Hausherren zusätzlich unter Druck, zumal die heruntertickende Spieluhr den Baskets in dieser Phase in die Karten spielte (60:67, 34. Minute). Als Talor Battle an der Freiwurflinie für den bis dahin höchsten Vorsprung sorgte, durfte gar mit dem Gewinn des direkten Vergleichs geliebäugelt werden (64:77, 38. Minute). Bremerhaven wehrte sich zwar nach Kräften, konnte den Rückstand aber nicht mehr aufholen und wurde auf den letzten Metern gar noch überrannt. Michael Koch (Headcoach Bonn): „Glückwunsch an meine Mannschaft für eine super Leistung in der 2. Halbzeit. Das war eines unserer besten Auswärtsspiele in dieser Saison. In der ersten Hälfte haben wir relativ viele Fehler gemacht und waren in der Verteidigung nicht gut. In der zweiten Halbzeit haben wir den Druck erhöht und im Angriff bessere Optionen genommen. Das war ein ganz wichtiger Sieg, da wir jetzt auch noch den direkten Vergleich auf unserer Seite haben.“ Douglas Spradley (Headcoach Bremerhaven): „Ich bin absolut enttäuscht von meiner Mannschaft! Man kann verlieren, aber nicht in der Art und Weise wie wir das heute getan haben. Wir hatten in der ersten Halbzeit die Möglichkeit mit 20 Punkten zu führen, aber leider haben wir zu viele Bälle einfach weggeschmissen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann völlig den Faden verloren und nicht mehr als Team gespielt. Es gab nur noch Einzelaktionen. In so einer Situation und so einem wichtigen Spiel darf uns das nicht passieren. Wir hatten heute einige Totalausfälle, was die Sache angesichts des ohnehin dünnen Kaders nicht leichter gemacht hat. Ich habe mich in der zweiten Halbzeit so gefühlt wie in der ersten Halbzeit in Oldenburg.“ Telekom Baskets Bonn: Serapinas (6); Ensminger (15), Veikalas (16/4 Dreier), Buljan (7/1), Mangold (0), Thülig (dnp), Jordan (11/1, 15 Assists), Hain (dnp), Gaffney (15/1), Battle (15), Wohlfarth-Bottermann (dnp) Eisbären Bremerhaven: Everett (15/2), Smith, M. (4), McNaughton (22), Gordon (6/2), Peacock (10), Malu (dnp), Tienarend (dnp), Johnson (dnp), Raffington (dnp), Smith, A. (2), Cain (7)