Starkes Finish bringt Bonn ins Halbfinale

Telekom Baskets siegen auch im dritten Spiel der Viertelfinalserie - 82:68 über ratiopharm Ulm - Bonner Team steigert sich von Minute zu Minute - Brandon Bowman macht 24 Punkte - Halbfinalstart am Wochenende gegen Berlin oder Paderborn

Im Eilzugtempo haben die Telekom Baskets Bonn die erste Hürde der diesjährigen Playoffs genommen. Auch im dritten Spiel der Viertelfinalsserie Best-of-Five gegen ratiopharm Ulm behielt der Vizemeister die Oberhand und gewann vor 5.700 Zuschauern im Telekom Dome am Ende doch noch deutlich mit 82:68. Durch den sog. Sweep über den Tabellenfünften der Hauptrunde erreichen die Baskets bereits zum neunten Mal das Halbfinale um eine Deutsche Meisterschaft seit der Aufstiegssaison 96/97. Zudem sind die Bonner das einzige Playoff-Team, das bislang ohne Niederlage ist. Im Halbfinale treffen die Baskets entweder auf Meister Alba Berlin oder auf die Paderborn Baskets. In dieser Serie führen die Hauptstädter momentan mit 2:1. Setzt sich Berlin durch, steigt das erste Halbfinale und damit die Neuauflage der letztjährigen Finalserie am kommenden Sonntag, 31.05.09, in Berlin. Das erste Heimspiel der Baskets wäre dann am Mittwoch, 03.06.09. Sollte Paderborn Berlin doch noch bezwingen können, beginnt die Halbfinalserie am 31.05.09 im Telekom Dome. Bis die Baskets mit ihren Fans den vorzeitigen Halbfinaleinzug feiern konnten, hatten die Jungs von Coach Michael Koch allerdings viel Arbeit zu verrichten. Es dauerte fast das gesamte erste Viertel, bis Bonn einigermaßen im Spiel angekommen war. 11:19 stand es in der achten Minute und die Baskets spielten alles andere als souverän. Ulm dagegen präsentierte sich von Beginn an hellwach und schickte sich an, die letzte Chance in der Höhle des Löwen für sich zu nutzen. So hatten die rund 30 mitgereisten Ulmer Fans genügend Grund zur Freude, denn ihr Team bestimmte bis weit in den zweiten Durchgang das Geschehen (15:26, 13.). Es dauerte eine ganze Weile, bis sich die Baskets fingen. Noch einmal den weiten Weg nach Ulm wollte nun wirklich niemand mehr zurücklegen und so erhöhte sich allmählich die Intensität im Bonner Spiel. Vor allem in der Defense spielten die Baskets jetzt aufmerksamer, dazu gesellten sich immer mehr gelungene Aktionen im Angriff, allen voran vorgetragen von Winsome Frazier und Brandon Bowman, die fast im Alleingang dafür verantwortlich waren, dass die Baskets bis zur Pause das Spiel wieder ausgleichen konnten (31:31). Zudem ging die Koch-Truppe jetzt dahin, wo es weh tat. Das Spiel hatte endlich Playoff-Charakter. Das merkten auch die Fans, die nun wie eine Wand hinter ihrem Team standen und ihren Teil dazu beitrugen, dass der vierte Playoff-Sweep der Baskets-Geschichte Wirklichkeit wurde. Es sollte jedoch noch bis in die Schlussphase des Spiels dauern, bis sich Bonn entscheidend absetzen konnte. Bis dahin sahen die Zuschauer eine intensiv geführte Playoff-Partie, bei der sich kein Team entscheidende Vorteile herausspielen konnte. Eines war jedoch spürbar: Je länger das Spiel dauerte, desto mehr drehte sich das Momentum in Richtung des amtierenden Vizemeisters. Als dann der glänzend aufgelegte Brandon Bowman (insgesamt 24 Punkte) einen Dreier in der 29. Minute zur ersten Bonner Führung im gesamten Spiel versenkte (50:49), mutierte der Telekom Dome endgültig zum Tollhaus. Ulm gab sich allerdings noch lange nicht geschlagen. Bis zur 38. Minute blieb das Spiel nach wie vor völlig offen, bis der nächste Dreier von Bowman aus einem 64:61 ein 67:61 machte. EJ Rowland und Winsome Frazier legten wenig später nach, so dass es 90 Sekunden vor dem Ende 71:63 stand. Ulm blieb nur noch die Chance, durch Fouls die Uhr zu stoppen und die Hoffung auf eine erneute schwache Vorstellung der Baskets an der Freiwurflinie. Die Hoffnung der Gäste bewahrheitete sich nicht. Anders als noch in den ersten beiden Playoff-Spielen zeigte Bonn diesmal keine Nerven. Mit elf von zwölf Freiwürfen schraubten die Baskets den Sieg am Ende noch auf ein deutliches 82:68. Baskets-Coach Mike Koch: "Mein Kompliment an Ulm, denn diese Mannschaft hat nie aufgegeben und bis zum Schluss gefightet. Ulm war heute von Anfang an im Spiel, während wir erst nach acht Minuten richtig wach waren. Unsere besten Phasen hatten wir immer dann, als wir richtig verteidigt haben. Ich denke schon, dass wir jetzt einen kleinen Vorteil haben, mit etwas längerer Vorbereitungszeit in die nächste Runde zu gehen. Wir freuen uns auf jeden Fall auf den kommenden Gegner, egal ob Berlin oder Paderborn." ratiopharm-Coach Mike Taylor: "Zunächst einmal Glückwunsch an Mike Koch und die Fans der Telekom Baskets Bonn für diesen tollen Erfolg. Bonn hat in allen drei Spielen klasse gespielt, während wir uns erst langsam von Spiel zu Spiel verbessert haben. Heute war folglich unser bestes Spiel, deshalb bin ich mit der Leistung zufrieden. Ich gönne Bonn alles für den Rest der Saison, inklusive der Meisterschaft. Wir werden in dieser Woche die Saison ausklingen lassen und schon einmal schauen, wer im kommenden Jahr bei uns bleibt." Die weiteren Ergebnisse: Alba Berlin - Paderborn Baskets 77:67 (Stand der Serie: 2:1) MEG Göttingen - Brose Baskets 60:72 (1:2) EWE Baskets Oldenburg - Deutsche Bank Skyliners 61:50 (2:1)