Starkes Schlussviertel brachte den Sieg

Telekom Baskets gewinnen erst in den Schlusssekunden bei Stadtsport Braunschweig mit 80:78 - Spiel in den letzten Sekunden noch herum gebogen Burke und Rencher nehmen im vierten Viertel das Heft in die Hand

Knapp und glücklich gewannen die Telekom Baskets Bonn ihr Spiel beim Tabellenletzten Stadtsport Braunschweig mit 80:78 und halten damit als Tabellenvierter weiter Kontakt zum Spitzentrio der S.Oliver-Basketball-Bundesliga. Für die mitgereisten 80 Bonner Fans bedeutete der Sonntagnachmittag in Braunschweig ein wahres Wechselbad der Gefühle, denn der Deutsche Vizemeister tat sich vor 4.000 Zuschauern in der Volkswagen-Halle von Beginn an äußerst schwer. So sehr sich das Team von Baskets-Headcoach Predrag Krunic auch bemühte, im Bonner Spiel war einfach der Wurm drin. Dennoch reichte zunächst eine mittelmäßige Vorstellung im ersten Viertel, um die Gastgeber unter Kontrolle zu halten. Dies sollte sich im weiteren Verlauf ändern. Braunschweig kam zunehmend besser ins Spiel und traf im Gegensatz zu den Baskets die wichtigen Bälle von außen. Erst im letzten Viertel sollte den Bonnern der erste gelungene Wurf von jenseits der Drei-Punkte-Linie gelingen; da hatten die Braunschweiger bereits sieben Distanzwürfe versenkt. Nicht besser die Ausbeute aus der Mitteldistanz: Ein einziger gelungener Korberfolg bei zehn Versuchen stand am Ende auf dem Bonner Scouting-Bogen. Doch nicht nur im Angriff zeigten die Baskets Schwächen. Auch die Defense war über 30 Minuten lang nur halbherzig bei der Sache. Bezeichnend, dass ausgerechnet Terrence Rencher, Paul Burke und Hurl Beechum insgesamt 23 der 29 Bonner Rebounds holten. Ihre Center-Kollegen agierten einfach zu harmlos. Weiter außen wurden allzu oft die gefährlichen Braunschweiger Distanzschützen Markku Larkio, Demon Mallet und Joakim Blom geradezu eingeladen, einen Wurf zu wagen. Ein sichtlich aufgebrachter Predrag Krunic musste mit ansehen, wie seine Truppe nach und nach den Anschluss verlor und wie das Spiel zu Gunsten der Gastgeber zu kippen drohte. Spätestens zu Beginn des letzten Viertels, als Demont Mallet Braunschweig mit 13 Punkten in Führung schoss (69:56) herrschte bei den Baskets Alarmstufe Rot. Diese hatten anscheinend endlich begriffen, dass das Spiel tatsächlich verloren gehen könnte, denn plötzlich ging so etwas wie ein Ruck durch das Team. Den überrragenden Paul Burke und Terrence Rencher war es zu verdanken, dass Bonn Punkt für Punkt wieder heran kam. Jetzt schwanden die Kräfte der Gastgeber und auch deren Mut, denn das bereits sicher geglaubte Spiel schien ihnen doch noch aus den Händen zu gleiten. In nur drei Minuten verkürzten die Baskets von 56:67 auf 71:73. Plötzlich spielten die Bonner eine starke Team-Defense - mit Erfolg. Braunschweig kam kaum noch zu guten Würfen, aber Bonn verschenkte gleich mehrere Chancen zum Ausgleich leichtfertig. Fünf Minuten vor dem Ende kann Braunschweigs Markku Larkio sein Team per Dreier wieder auf 78:71 in Front bringen. Es sollten jedoch die letzten Punkte der Gastgeber sein. Braunschweig verliert in der dramatischen Schlussphase zunehmend die Übersicht, während Terrence Rencher 33 Sekunden vor Abpfiff mit einem Dunking erstmals wieder die Führung für seine Baskets zum 79:78 erzielt. Jetzt läuft bei Braunschweig nichts mehr. Wieder geht der Ball verloren, doch der schnell gefoulte Hurl Beechum kann nur einen seiner beiden Freiwürfe verwandeln. Braunschweig bleiben noch sechs Sekunden für den Sieg oder zumindest für eine Verlängerung. Doch auch der letzte Angriff bleibt in den Händen von Terrence Rencher hängen. Endlich haben wir auch mal ein knappes Spiel gewonnen, bemerkte Baskets-Coach Predrag Krunic erleichtert nach dem Spiel. Wir haben schlecht gespielt und erst im letzten Viertel überzeugen können. Dort hat dann die gute Team-Defense den Ausschlag gegeben. Braunschweigs Trainer Ken Scalabroni konnte es nach dem Schlusspfiff kaum fassen: Dieses Spiel durften wir einfach nicht mehr verlieren. Mein Team hat in der Schlussphase so ziemlich alles falsch gemacht. Ich bin sehr enttäuscht.