Steilvorlage der Konkurrenz nicht genutzt
Telekom Baskets Bonn – BG Göttingen 66:78 (18:25, 12:17, 25:14, 11:22)
Am 32. Spieltag der easyCredit BBL haben die Telekom Baskets Bonn eine rare und umso schmerzhaftere und enttäuschende Heimniederlage kassiert. Gegen die BG Göttingen zog die Mannschaft von Trainer Predrag Krunic mit 66:78 (18:25, 12:17, 25:14, 11:22) den Kürzeren. Anstatt sich vorzeitig für die Playoffs zu qualifizieren präsentierten sich die Hausherren besonders vor der Pause in schwacher Form.
Tags zuvor hatte Berlin in Bremerhaven mit 92:100 verloren, und auch die noch um die Postseason-Qualifikation streitenden Teams aus Gießen (79:89 in Bayreuth) und Oldenburg (83:90 in München) mussten den gelben Spielberichtsbogen in Empfang nehmen. Mit einem Sieg hätte Bonn den fünften Tabellenplatz gegenüber den „Albatrossen“ weiter absichern können, bleiben aufgrund des direkten Vergleichs trotz der Göttingen-Pleite aber weiterhin vor den Hauptstädtern.
Das Spiel
Der in Braunschweig noch geschonte Ryan Thompson kehrte zurück in die Starting-Five und meldete sich gleich mit einem erfolgreichen Korbleger zum schnellen 4:2 (3. Minute) zurück. Die Telekom Baskets Bonn attackierten früh den gegnerischen Korb und suchten stets den Weg ans Brett. BG Göttingen hatte den selben Plan, garnierte aber ihre gute Arbeit in der Zone mit herausgespielten Dreipunktewürfen, bei denen Bonns defensive Rotation oft einen Schritt zu langsam war. Nutznießer davon war der Ex-Bonner Benas Veikalas, der sich noch bestens daran zu erinnern schien, wo die Körbe im Bonner Telekom Dome hängen. Gleich zwei Mal ließ der 33-Jährige den Spalding von jenseits der 6,75 Meter Marke durch die Reuse fliegen (11:15, 7. Minute). Die Baskets bemühten sich zwar in der Verteidigung, ließen aber die letzte Konsequenz vermissen, was auch an der Foulstatistik abzulesen war: Nur zwei Mal stoppten die Gastgeber ihre Kontrahenten per Foul, während Göttingen mit gleich sechs Fouls im ersten Viertel den Rhythmus der Baskets brechen wollte. So nahmen die Veilchen eine 18:25 Führung mit ins zweite Viertel.
Auch im zweiten Spielabschnitt waren die Telekom Baskets weiterhin auf der Suche nach ihrem Rhythmus. Zwar netzte Filip Barovic früh von der Freiwurflinie zum 19:27 ein (11. Minute), doch die Initialzündung fehlte. Stattdessen waren es wieder die Göttinger Gäste, die abgeklärt ihren Stiefel herunterspielten und die Führung erstmals zweistellig ausbauten (19:34, 16. Minute). Bonn blieb in dieser Phase vier Minuten ohne Korberfolg und noch immer ohne Erfolgserlebnis aus der Distanz. Zu einfallslos präsentierte sich die Krunic-Truppe im Angriff, sonst eigentlich die Stärke der Rheinländer. Einzig Julian Gamble versuchte nun mit aller Macht, das Ruder herumzureißen, erzielte in fünf Minuten sechs Punkte, und brachte sein Team mit einem Dunking zum 30:40 (19. Minute) wieder auf Tuchfühlung, ehe Jesse Sanders zum 30:42 Pausenstand traf. Nach dem Seitenwechsel traten die Hausherren, angeführt von Ken Horton, endlich mit der nötigen Entschlossenheit auf. Der Power Forward traf erst den ersten Bonner Dreier, legte im Anschluss per Korbleger nach (35:44, 23. Minute), und war auch in der Defense auf der Höhe des Geschehens, als er per Block den Korbversuch von Adam Waleskowski vereitelte. Als Julian Gamble drei Minuten später den Ball zum 44:50 durch den Ring drückte, war seine Mannschaft plötzlich wieder in Schlagdistanz. Auch eine Auszeit von Johann Rojakkers konnte nicht verhindern, dass das Team von Trainer Predrag Krunic mit einem 13:2 Lauf zurückstürmte und zum ersten Mal seit der fünften Spielminute wieder in Führung ging (53:52, 29. Minute). Trotzdem nahm die BG einen knappes 55:56 mit ins Schlussviertel. Dort entwickelte sich nun eine Begegnung auf Augenhöhe und auf Bonner Seite etwas, das zumindest entfernt an Playoff-Intensität erinnerte. Bis zur 36. Minute hing das Spiel in der Schwebe: keine Mannschaft konnte sich absetzen, auf jeden Korb folgte im Gegenzug die Antwort (64:64). Allen voran auch ein Verdienst eines erneut starken Tony DiLeos, der sein Team mit gelungenen Aktionen im Spiel hielt. Den Baskets boten sich dieser Phase eine ganze Reihe an Gelegenheiten, endlich einen Vorsprung herauszuspielen, doch die Schwäche beim Abschluss setzte sich nahtlos fort. Dann folgte der große Auftritt von Veikalas. Nach einer Auszeit von Predrag Krunic traf der Litauer seinen vierten erfolgreichen Dreier und legte kurz darauf, über die ausgestreckten Arme von Ryan Thompson, erneut vom Perimeter nach (64:74, 38. Minute). Dieser Treffer brach endgültig die Moral von Mannschaft und Fans im mit 5.410 Zuschauern gut besuchtem Telekom Dome und verhinderte, dass sich die Baskets vorzeitig für die Playoffs qualifizierten.
Stimmen zum Spiel
Predrag Krunic (Trainer Telekom Baskets Bonn):
„Unsere erste Hälfte war auf keinem guten Niveau, wir haben die Intensität und die Physis der BG Göttingen nicht richtig angenommen. Nach dem Seitenwechsel hat meine Mannschaft gekämpft und den Ball besser bewegt – dadurch sind wir zurück in die Partie gekommen. Im letzten Viertel ist es uns nicht mehr gelungen, das Momentum aufrecht zu erhalten.“
Ojars Silins (#4 Telekom Baskets Bonn):
„Wir haben nicht aggressiv genug gespielt und haben die Begegnung schon in der ersten Hälfte zu leichtfertig aus der Hand gegeben. Auch wenn wir uns nach der Pause viel besser präsentiert haben, ist es uns defensiv nicht gelungen, Göttingen am Ende die entscheidenden Würfe wegzunehmen.“
Johan Roijakkers (Trainer BG Göttingen):
„Wir haben heute gegen ein Team gewonnen, dass eine starke Bundesliga- und FIBA Europe Cup-Saison spielt. Es war eine insgesamt sehr physische Partie, in der wir während des dritten Viertels einen kleinen Durchhänger hatten. Davon hat sich die Mannschaft auf der Zielgeraden jedoch wieder bravourös erholt und als Kollektiv funktioniert.“
Leon Williams (#5 BG Göttingen):
„Es war kein leichtes Spiel, aber wir wollten es einfach mehr als Bonn, haben uns nach jedem Ball geworfen. Meine ersten Halbzeit war aufgrund der frühen Fouls alles andere als gut, umso glücklicher bin ich, dass ich in der zweiten Hälfte einige Impulse setzen konnte.“
Punkteverteilung
Telekom Baskets Bonn:
Silins (3/1 Dreier), Barovic (4), Thompson (8), Richter (dnp) Gamble (10, 9 Rebounds), DiLeo (12/1), Koch (0), Polas Bartolo (5, 3 Steals), Mayo (12/1, 6 Assists), Horton (12/2)
BG Göttingen:
Ruoff (15/1, 6 Rebounds, 4 Assists), Sanders (4), Waleskowski (8), Eatherton (10), Mönninghoff (0), Veikalas (15/5), Carter (16/1), Williams (9/1, 5 Assists), Spohr (1), Schwarz (0), Grüttner (0)
Bilanz
Telekom Baskets Bonn – BG Göttingen
Siege: 11 (BBL: 10, Pokal: 1)
Niederlagen: 6 (BBL: 6)
in Bonn: 7 Siege, 2 Niederlage
in Göttingen: 4 Siege, 4 Niederlagen
Das letzte Heimspiel der Hauptrunde
easyCredit BBL - Mo. 1. Mai 2017 - 15:30 Uhr Telekom Baskets Bonn vs. EWE Baskets Oldenburg
Tickets für die Heimspiele der Telekom Baskets Bonn gibt es hier:
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