Telekom Baskets begeistern gegen Alba Berlin

Bonn besiegt den Deutschen Meister klar mit 80:66 (22:15, 14:19, 20:15, 24:17) - John Bowler gibt sein Comeback im ausverkauften Telekom Dome - Direkter Vergleich geht an die Vizemeister

Die Telekom Baskets bleiben weiter im Rennen um die vordersten Tabellenränge. Am 20. Spieltag der Basketball-Bundesliga glänzten die Spieler von Headcoach Michael Koch mit einer bärenstarken Teamleistung gegen keinen geringeren als den Deutschen Meister und Europaligisten Alba Berlin. Mit einem deutlichen 80:66 wurden die Hauptstädter vor 6.000 begeisterten Zuschauern im ausverkauften Telekom Dome wieder nach Hause geschickt. Nach den beiden enttäuschenden Vorstellungen in Oldenburg (Bundesliga) und Den Bosch (EuroChallenge) in den letzten acht Tagen gaben die Baskets am Sonntagnachmittag ausgerechnet gegen das Top-Team der Liga die richtige Antwort. Berlin, das wie Bonn in der Woche auf europäischem Parkett antreten musste, dabei gegen Real Madrid fast die Sensation geschafft hätte (knappe 84:87-Niederlage), hatte von Beginn an Probleme gegen konzentriert zu Werke gehende Bonner. Anders als noch vor vier Tagen im Europapokal präsentierten sich die Baskets diesmal als Team, das bis in die Haarspitzen motiviert dem Finalgegner der letzten Saison ein Bein stellen wollte. EJ Rowland und Ken Johnson brachten ihre Mannschaft schnell mit 6:1 in Führung und auch beim Rebound hatten die Baskets Oberwasser. Alba wirkte überrumpelt und hatte gegen die Spiellaune der Bonner Mühe, nicht schon zu Beginn einen größeren Rückstand hinzunehmen. Das Team von Trainer Luka Pavicevic konnte jedoch nicht verhindern, dass Brandon Bowmans zweiter Dreier in der achten Minute schon eine Zehn-Punkte-Führung für die Baskets markierte. Im zweiten Viertel nahm der Meister den Kampf an. Berlin besann sich auf seine Stärken in der Defense und machte so den Bonner Schützen das Leben immer schwerer. Zunächst sorgte jedoch der erste Auftritt von John Bowler im Telekom Dome für reichlich Gänsehautstimmung. Der Bonner Center stand in der zwölften Minute erstmals seit September 2008 wieder für die Baskets auf dem Spielfeld, hatte verletzungsbedingt auch das Finale 2008 verpasst und wurde von den Fans mit Standings Ovations begrüßt. Entsprechend laut ging es zur Sache, als Big John wenige Sekunden später mit einem Wurf fast von der Dreierlinie das 26:19 für sein Team erzielte. Die Rückkehr Bowlers konnte jedoch nicht verhindern, dass Berlin immer besser ins Spiel fand. Adam Chubb brachte den Meister in der 15. Minute per Freiwurf erstmals in Führung (26:27). Bonn musste jetzt beißen, um dem Meister Paroli bieten zu können. Bis zur Pause boten sich beide Teams einen offenen, aber nicht sonderlich attraktiven Schlagabtausch. Die Zuschauer sahen jetzt eine hektische und zerfahrene Phase, mit einer knappen 36:34-Halbzeitführung für die Telekom Baskets. Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel wieder attraktiver und es blieb eng. Die Highlights setzten allerdings die Baskets. Zum Beispiel Ken Johnson, der zunächst Julius Jenkins und wenig später gleich zweimal Aleksandar Nadfjei blockte. Oder Brandon Bowman, dem gleich mehrere schwierige Korbleger gelangen und der im dritten Spielabschnitt die Hälfte seiner insgesamt 22 Punkte machte. Angeführt von einem glänzend aufgelegten EJ Rowland, legten die Baskets gegen Ende des dritten Viertels den nächst höheren Gang ein. Alba hatte nun Mühe, dem Spiel der Bonner zu folgen. Rowland Dreier aus der Not mit Ablauf der Wurfuhr zum 59:49 in der 31. Minute beendete einen 13:2-Lauf der Baskets, die nun wieder mit zehn Punkten führten. Noch ein Dreier von Rowland, direkt danach ein krachender Dunking von Bowman und Bonn hatte bereits 14 Punkte zwischen sich und den Meister gebracht (66:52, 33.). Zwölf Punkte in weniger als fünf Minuten von EJ Rowland hatten in der ersten Hälfte des letzten Viertels einen großen Anteil daran, dass die Baskets vorzeitig auf die Siegerstraße einbiegen konnten. Bei Berlin lief in dieser Phase nicht mehr viel zusammen. Bonn hatte das Spiel fest im Griff, gestatte Alba insgesamt nur 43 Punkte aus dem Feld und ließ sich auch den Gewinn des direkten Vergleichs das Hinspiel in Berlin ging für das Koch-Team mit 84:91 verloren - zwischen beiden Teams nicht mehr nehmen. Am Ende gewann der Vizemeister aus Bonn das Prestigeduell gegen den Meister aus Berlin deutlich mit 80:66.