Telekom Baskets bleiben Spitze!
19:2-Schlussspurt beschert Bonn kurz vor Weihnachten einen 70:60-Sieg über die Giants Düsseldorf - 27 Punkte durch EJ Rowland - Ken Johnson bleibt bis Saisonende
Die Telekom Baskets bescherten sich und ihre Fans am 15. Spieltag der Basketball-Bundesliga schon drei Tage vor Heiligabend mit zwei besonderen Weihnachtsgeschenken. Zuerst wurde das Team der Giants Düsseldorf in einer äußerst abwechslungsreichen BBL-Begegnung mit 70:60 (22:19, 6:10, 15:15, 27:16) besiegt. Nach dem Spiel gab es dann die Zugabe, als bekannt wurde, dass Center Ken Johnson, der vor der Saison kurzfristig für den langzeitverletzten John Bowler nach Bonn geholt wurde, bis zum Saisonende bei den Baskets bleibt. 5.820 Zuschauer im prächtig gefüllten Telekom Dome sahen am letzten Spieltag des Jahres ein kurioses Basketballspiel. Zunächst bewiesen die Gäste aus der Landeshauptstadt, warum sie in der Basketball-Bundesliga die meisten Schüsse von der Dreierlinie treffen. Es waren keine zwei Minuten gespielt, da hatten sich die Baskets bereits drei Dreier eingefangen (0:9, 2.). Brandon Bowman, in den letzten Spielen eher weniger mit Wurfglück gesegnet, stoppte den ersten Lauf der Düsseldorfer ebenso unorthodox wie eindrucksvoll. Dreimal Bowman von der Dreierlinie, dreimal ins Schwarze! Von 0:9 auf 9:9 und die Halle mutierte das erste Mal zum vorweihnachtlichen Tollhaus. Aber es sollte noch besser kommen. Die Baskets waren jetzt im Spiel, EJ Rowland und Winsome Frazier beendeten den 13:0-Lauf ihres Teams zum 13:9 in der siebten Minute. Giants Coach Achim Kuczmann nahm die Auszeit und verhinderte so Schlimmeres. Nach der Unterbrechung lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch bei dem zunehmend die Verteidigungsreihen in den Mittelpunkt rückten. Offene Schüsse wurden nun Mangelware. Besonders im zweiten Spielabschnitt tat sich in Sachen Offense auf beiden Seiten kaum etwas. Bis zur 16. Minute war den Giants gerade mal ein einziger Korb gelungen. Die Baskets, bei denen in dieser Phase der verletzte Vincent Yarbrough (Sehenriss im Fuß) schmerzlich vermisst wurde, konnten diese Ausbeute allerdings mit bis dahin null Punkten sogar noch unterbieten. Beide Teams lieferten sich jetzt eine ausgesprochene Abwehrschlacht mit einem mageren Viertelergebnis von 6:10. Halbzeit: 28:29. Nach dem Seitenwechsel waren es erneut die Düsseldorfer Distanzwürfe, die die Baskets zunehmend in Bedrängnis brachten. Giants Pointguard Matt Lottich schraubte mit zwei Dreiern hintereinander den Gästevorsprung auf acht Punkte (34:42), Teamkollege Logan Kosmalski legte drei Minuten vor dem Viertelende per Korbleger nach und brachte die Baskets so erstmals mit zehn Punkten in Rückstand (34:44). Um die Tabellenführung bis ins neue Jahr zu behalten musste nun etwas passieren, ansonsten drohte die zweite Saisonniederlage im Telekom Dome. Wie schon so oft in dieser Saison war es die engagierte Verteidigungsarbeit, die die Baskets zurück ins Spiel brachte. Johannes Strasser und Artur Kolodziejski gelangen zwei Steals, die von Brandon Bowman und EJ Rowland in Punkte umgemünzt wurden (38:44, 30). 45 Sekunden vor dem Viertelende waren die Baskets wieder auf sechs Punkte dran. Doch das war noch nicht alles. Es folgte der erste Auftritt von EJ Rowland, dem es gleich zweimal hintereinander gelang, Düsseldorfs Guard Fred Peete den Ball abzujagen. Zunächst verwandelte er zwei Freiwürfe sicher zum 40:44, danach bediente er Johannes Strasser, der per Dreier auf 43:44 verkürzte. Die Baskets waren zurück im Spiel und die Halle stand erneut Kopf. Doch Düsseldorf war noch lange nicht geschlagen. Die Gäste schlugen mit ihrer wirkungsvollsten Waffe zurück und brachten das Team von Coach Michael Koch mitsamt den Fans mit weiteren vier erfolgreichen Dreiern schier zur Verzweiflung. Jeder Aufholversuch der Baskets wurde aus der Distanz im Keim erstickt. So sah es in der 37. Minute beim Stand von 51:58 fast danach aus, als ob die Giants nach Meister Alba Berlin in der vergangenen Woche, auch Vizemeister Bonn besiegen würden. Besonders ein Spieler hatte bei den Baskets jedoch etwas dagegen, mit einer Niederlage das Jahr zu beenden. EJ Rowland machte seinem Teamkollegen Brandon Bowman dessen Kunststück aus dem ersten Viertel nach und kippte mit drei Dreiern hintereinander zum 60:58 (38.) in nur 90 Sekunden erneut das Spiel. Düsseldorf war geschockt. Erneut war ein komfortabler Vorsprung in kürzester Zeit zerronnen. Die Gäste zeigten jetzt Nerven, wussten sich gegen jetzt entschlossen zu Werke gehende Bonner nur durch Fouls zu helfen, so dass die Baskets an der Freiwurflinie auf 65:60 davon ziehen konnten. Spätestens das unsportliche Foul von Lottich 28 Sekunden vor dem Ende war die Entscheidung. EJ Rowland krönte seine bisher beste Saisonleistung mit seinen Punkten 26 und 27 von der Freiwurflinie und Johannes Strassers letzter Dreierwurf sorgte für den 70:60-Endstand. Durch diesen Erfolg gehen die Baskets mit jetzt 22:8 Punkten als Tabellenführer in die 14-tägige Weihnachtspause. Das Spiel gegen die Giants aus Düsseldorf hätte dabei keine bessere Werbung für das erste Match des neuen Jahres sein können, denn 2009 beginnt für das Bonner Team mit einem Klassiker: Am Samstag, 03.01.2009, (19.30 Uhr) empfangen die Telekom Baskets die Brose Baskets aus Bamberg. Tickets gibt es noch überall bei Bonnticket und im Internet auf der Baskets-Homepage. Baskets-Coach Mike Koch: "Ich habe unserem Team in der Halbzeit gesagt, dass wir nicht noch weiter so schlecht werfen können. Wir hatten bis zum Schluss an unsere Chance geglaubt und sind am Ende durch die Dreier dafür belohnt worden. Zudem hat uns die Umstellung von der Zonen- auf Mann-Presse geholfen. Es macht sich immer gut, wenn man gegen ein Team wie Düsseldorf nur 60 Punkte zulässt. Wir werden jetzt etwas relaxen und uns am 29. Dezember zum ersten Training wieder treffen. Ganz besonders möchte ich unseren verletzten Spieler Vincent Yarbrough grüßen und ihm für seine morgige OP alles Gute wünschen." Giants-Coach Achim Kuczmann: "Ich denke, wir haben heute ein sehr gutes Spiel gesehen. Am Ende haben wohl die offensiven Rebounds und die drei Dreier von EJ Rowland den Ausschlag für den Bonner Sieg gegeben. Auch wenn wir bis zum Schluss die Chance auf den Sieg hatten, war der Bonner Erfolg vollkommen verdient. Mit unserem Umzug nach Düsseldorf sind wir bisher gut gefahren, sowohl sportlich als auch von der Akzeptanz der Zuschauer her. Ich wünsche mir jetzt nur noch, dass wir Anfang des nächsten Jahres wieder komplett sind und dann voll angreifen können."