Telekom Baskets Bonn sind Vizepokalsieger 2005

75:85-Niederlage im Finale gegen RheinEnergie Köln - Über 1.200 Bonner Fans verabschieden ihr Team - Am Ende fehlte die Kraft - Fanpokal geht an den Baskets-Anhang

Es hat nicht gereicht. Nach großem Kampf aber mit Verlauf des Spiels nachlassenden Kräften verloren die Telekom Baskets am Sonntagnachmittag das Finale um den BBL-Pokal gegen RheinEnergie Köln mit 75:85 (23:23, 15:20, 15:23, 22:19). Es waren vor allem die Reboundüberlegenheit der Domstädter (38:24) und die schwache Ausbeute an der Linie (20 von 37), die von Bonn nicht zu kompensieren waren. Eine bange Frage stellten sich die über 1.200 Bonner Fans in der mit rund 4.000 Zuschauen gefüllten Ballsporthalle vor dem Hochball: Wie viel Kraft hatte das Team beim großartigen Sieg am Abend zuvor über den Deutschen Meister aus Frankfurt verloren? Leider zuviel lautete die Antwort, die mit zunehmender Spieldauer immer deutlicher wurde. Zu oft war der Pokalsieger der vergangenen Saison einen Schritt schneller als die Baskets. Ein Nachteil, der sich vor allem bei den Rebounds bemerkbar machte. Während Köln allzu oft eine zweite Chance am Bonner Brett erhielt, fischten die Baskets viel zu selten den Ball vom Ring. Das Fehlen von Oluoma Nnamaka als Motor der Bonner Defense machte sich zunehmend schmerzlich bemerkbar. Je länger das Spiel dauerte, umso größer wurden die Lücken in der Bonner Verteidigung. Pick and Roll lautete vor allem in der zweiten Halbzeit das einfache Erfolgsrezept von RheinEnergie Köln. Zu oft waren die Baskets einen Schritt zu langsam und gestatteten dem Gegner so leichte Punkte. Aber die Baskets kämpften. Angetrieben von den lautstarken Bonner Fans, die für Heimspiel-Atmosphäre sorgten und zum zweiten Mal nach 2003 den Fanpokal gewinnen konnten, stemmte sich das Team von Coach Predrag Krunic gegen eine Niederlage im letzten und gleichzeitig wichtigsten Spiel der Saison. Doch anders als noch am Tag zuvor, fehlte das nötige Glück im Abschluss. Vor allem die Würfe von jenseits der Dreipunkte-Linie fanden zu selten ihr Ziel. Katastrophal und am Ende vielleicht ausschlaggebend war jedoch die Wurfquote von der Freiwurflinie. Von 37 Schüssen konnten nur 20 verwandelt werden. Zusammen mit der schlechten Arbeit beim Rebound der Grund für die Niederlage. Altron Jackson und Aleksandar Nadjfeji konnten kaum an ihre Form vom Tag zuvor anknüpfen. So siegte RheinEnergie Köln am Ende verdient mit 85:75. Die Telekom Baskets müssen sich mit den Titel Vizepokalsieger 2005 trösten, die von ihren Fans nach bei der Siegerehrung jedoch wie die Gewinner gefeiert wurden. Heiß ging es nach der Ehrung am Eingang zum Teambereich der Ballsporthalle her. Die Baskets-Spieler verteilten ihre Trikots und Schuhe an den Anhang, unter dem sich tumultartige Szenen abspielten. Jeder wollte sich ein Andenken sichern um die Zeit bis zur nächsten Saison zu überbrücken, denn eines ist klar: Am 14. Oktober 2005 greifen die Baskets mit ihren Fans wieder an. RheinEnergie-Coach Armin Andres: "Beide Teams haben auf sehr hohem Niveau gespielt. Es war ein hartes, kampfbetontes Finale. Ich bin froh, dass jeder unserer Spieler seinen Teil zum Erfolg beigetragen und in der Defense alles gegeben hat. Unsere gute Reboundarbeit war nicht zuletzt der Schlüssel zum Sieg." Baskets-Coach Predrag Krunic: "Wir haben in einem hochklassigen Halbfinale gegen Frankfurt viel Kraft gelassen. Deshalb hat uns heute zum Ende hin die Energie gefehlt. Im Rebound sind wir nicht entschlossen genug zu Werke gegangen und haben schwach von der Freiwurflinie getroffen. Das waren für mich die Knackpunkte im Spiel. Gratulation an Armin Andres und sein Team."