Telekom Baskets enttäuschen in Braunschweig
63:73-Niederlage gegen New Yorker Phantoms - Bonn muss im BBL-Pokal nach Leverkusen
Es gibt Sonntage, die sollten man besser komplett im Bett verbringen. Einen solchen Sonntag hatten die Telekom Baskets Bonn ausgerechnet am 8. Spieltag der Basketball-Bundesliga erwischt. Aufgrund einer schwachen Vorstellung des Teams von Coach Mike Coach verlor man bei den bis dahin punktgleichen New Yorker Phantoms mit 63:73.Vor 3.400 Zuschauern in der Braunschweiger Volkswagenhalle konnten die Baskets zu keiner Zeit an die guten Leistungen der letzten beiden Punktspiele anknüpfen. Dabei sah es zunächst so aus, als wolle besonders Pointguard Miah Davis seine starke Leistung vom letzten Wochenende gegen Tübingen gegen die Phantoms wiederholen. Nach vier Minuten hatte Davis schon fünf Punkte erzielt. Die Baskets führten 7:6. Es sollte allerdings die letzte Bonner Führung sein, denn bis zur siebten Minute legte Braunschweig einen 12:0-Lauf hin, der die Baskets mit 7:18 in Bedrängnis brachte. Headcoach Michael Koch zog per Auszeit die Notbremse. Die unkonzentrierte Spielweise seines Teams im Angriff, durch die auch beste Fastbreakchancen leichtfertig vergeben wurden sowie eine Verteidigung, die kaum den hohen Ansprüchen des ehemaligen Europameisters genügte, hatte die Mannschaft in Magenta in Schwierigkeiten gebracht. Entsprechend deutlich fiel die Ansprache in der Auszeit aus. Kochs klare Worte zeigten in den folgenden Minuten Wirkung, doch die Starting-Five hatte in der ersten Halbzeit bis auf Miah Davis einen rabenschwarzen Tag erwischt. Die Impulse kamen von der Bank, besonders von Bernd Kruel und Johannes Strasser. Nach einem Dreier von Moussa Diagne machte zunächst Kruel fünf Bonner Punkte in Folge, danach tat es ihm Strasser gleich und die Baskets waren in der 16. Minute wieder auf 24:26 herangekommen. Die Bonner Defense verdiente nun diesen Namen und sorgte gleich für mehrere gute Fastbreak-Möglichkeiten hintereinander. Doch ohne die Leistung der Gastgeber schmälern zu wollen: Die Baskets besiegten sich an diesem Sonntagnachmittag in erster Linie selber. Vorne wurden leichtfertig vier weitere einfache Punkte nicht erzielt, während Braunschweig dankbar die eigenen Chancen effektiv zu nutzen wusste und so erneut davon zog. Besonders im dritten Viertel war es für die mitgereisten 40 Bonner Fans frustrierend zu verfolgen, wie keineswegs unschlagbare Braunschweiger ihren Vorsprung scheinbar mühelos auf 14 Punkte schrauben konnten (41:55, 30.). Bei den Baskets lief in dieser Phase des Spiels so gut wie nichts mehr zusammen. Zwar gelang es durch schnelle fünf Punkte von Kruel (Korbleger + Foul) und Frazier den Rückstand im vierten Viertel nach nur zwei Minuten unter die psychologisch wichtige Marke von zehn Punkten auf 46:55 zu verkürzen, doch auch im letzten Spielabschnitt setzte sich die Bonner Misere in der Offense fort. Die Baskets hatten jedoch noch nicht aufgeben und schickten sich an, das Spiel in der Schlussphase noch einmal spannend zu machen. Ihre nach wie vor schlechte Wurfquote (insgesamt 35%) machte ihnen jedoch einen Strich durch die Rechnungen. Die durchaus vorhandenen Chancen weiter als bis auf fünf Punkte an Braunschweig heranzukommen, wurden nicht genutzt. Zwei von den Schiedsrichtern als unsportlich gepfiffene Fouls von Moussa Diagne und Bernd Kruel taten ihr Übriges, so dass der Sieg der Phantoms nicht mehr in Gefahr geriet. Eine beträchtliche Leistungssteigerung wird nötig sein, um den nächsten Gegner in der Bundesliga am kommenden Freitag, 23.11.2007, in der Hardtberghalle zu besiegen. In einem vorgezogenen Spiel des 9. Spieltags empfangen die Baskets dann um 20.15 Uhr EnBW Ludwigsburg. Und auch die Auslosung der 1. Runde im BBL-Pokal bescherte den Bonnern eine harte Nuss. Wahrscheinlich am 5.12.2007 muss die Koch-Truppe bei den Bayer Giants in Leverkusen antreten.