Telekom Baskets geben Spiel 1 unglücklich aus der Hand
Bonner Team unterliegt den Opel Skyliners erst nach Verlängerung 69:72 Chancen nicht konsequent genutzt Gäste auf der Centerposititon überlegen Nadjfeji mit 18 Punkten und elf Rebounds
Fotos...Scouting...Presse...Pech für die Telekom Baskets beim Auftakt der Halbfinalserie gegen die Opel Skyliners aus Frankfurt. Erst in der Verlängerung musste man sich vor 3.500 Fans in der ausverkauften Hardtberghalle den Gästen vom Main mit 69:72 geschlagen geben. Pech vor allem deshalb, weil die Truppe von Coach Predrag Krunic kurz vor Ende der regulären Spielzeit alle Trümpfe in der Hand hatte, denn der letzte Angriff 15 Sekunden vor der Schlusssirene gehörte den Bonnern. Es stand 63:63, doch Aleksandar Capin vergab den Korbleger zum Sieg Verlängerung! Das knappe Spiel setzte sich auch in den fünf extra Minuten fort. Am Ende gab die Frankfurter Centerüberlegenheit den Ausschlag. Mario Kasun brachte sein Team 20 Sekunden vor Ablauf der Zeit mit 71:69 in Führung. Der letzte Angriff der Bonner biss sich ohne Erflog in der Frankfurter Verteidigung fest. Die Opel Skyliners gehen damit in der Serie Best of Five gegen die Telekom Baskets Bonn mit 1:0 in Führung. Wer zuerst drei Siege einfahren kann, steht im Finale um die Deutsche Basketball-Meisterschaft. Die erste Überraschung bot sich den Fans bereits vor dem Spielbeginn. Mit Tyrone Ellis fehlte ein wichtiger Leistungsträger im Team der Frankfurter. Als Grund für sei Fehlern kursierten nach dem Spiel gleich zwei Varianten. Die einen meldeten eine starke Erkältung, andere berichteten von einem Bruch des Mittelhandknochens. Aber auch die Baskets hatten nach wie vor mit dem Verletzungspech zu kämpfen. Gegen Trier im Viertelfinale war der Ausfall der Center Miladin Mutavdzic und Peter Huber-Saffer noch zu kompensieren, gegen Frankfurt wurde die Schwächung vor allem nach dem ersten Viertel offensichtlich. Gäste-Center Mario Kasun, der mit wegen einer Augenverletzung nicht in der Startformation stand, war von seinen Bonner Gegenspielern kaum zu halten. Besonders Branko Klepac tat in der Defense trotz Bänderdehnung im Knie sein Bestes, doch die entscheidenden Punkte des langen Frankfurters konnte auch der Bonner Kapitän nicht verhindern. Gut waren die Baskets in das Spiel gestartet. Schnell wollte man spielen, was die Gäste aus Frankfurt ähnlich sahen. So herrschte hohes Tempo auf dem Parkett, ganz nach dem Geschmack von Aleksandar Capin und seinem Gegenüber Pascal Roller. Mit 8:2 lagen die Bonner nach drei Minuten bereits in Front, die ersten sechs Punkte allesamt durch Aleksandar Nadjfeji erzielt, der mit insgesamt 18 Punkten und elf Rebounds bester seines Teams an diesem Abend war. Die Gäste wirkten jedoch wenig beeindruckt. Schnell hatte das Team von Coach Gordon Herbert den Rückstand aufgeholt. In die erste Viertelpause ging man sogar mit einer leichten 21:18-Führung. Von da an gestaltete sich das Spiel völlig ausgeglichen. Zwar gelang es den Telekom Baskets fast bis zum Ende stets eine knappe Führung zu behaupten, mehr war jedoch nicht drin. Immer, wenn Bonn wegzuziehen drohte, hatte Frankfurt die richtige Antwort. Diese lag in der zweiten Hälfte vor allem an einer guten Zonenverteidigung, an der sich die Bonner Offense allzu oft die Zähne ausbiss. Besonders die Schüsse von außen, gegen Trier noch Spiel entscheidend, fanden an diesem Freitagabend zu selten ihr Ziel. Nur vier von 20 Dreiern konnten verwandelt werden. Dazu gelang es den Frankfurtern ausgezeichnet, mit Rimantas Kaukenas den besten Bonner Scorer aus dem Spiel zu nehmen. Der Litauer musste sich mit nur zwölf Punkten begnügen. Dass die Baskets dennoch im Spiel blieben, hatten sie ihrem Spielmacher Capin und einer über weite Strecken ausgezeichneten Verteidigungsarbeit zu verdanken. Mit sechs Punkten konnten die Bonner im dritten Viertel sogar ein wenig davon ziehen (45:39, 25. Minute), doch gegen Ende des Spiels machte sich die Überlegenheit der Gäste unter dem Brett immer mehr bemerkbar. Im letzten Viertel mutierte das schnelle Spiel der beiden Teams endgültig zu einer Abwehrschlacht, die jedoch stets fair blieb. Mit einem mageren 12:9 ging der vierte Spielabschnitt knapp an Frankfurt, das den Bonnern in den letzten drei Minuten keinen einzigen Korb mehr gestattete. So musste die Entscheidung in der Verlängerung fallen, in der wiederum die Baskets gleich mehrmals die Chance hatten einen kleinen Vorsprung weiter auszubauen, doch Nnamaka und Capin scheitern mit ihren Würfen an der Defense der Gäste. Nicht zu stoppen war dagegen Frankfurts Mario Kasun, dessen zwei Punkte 20 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung seinem Team den Sieg brachten. Baskets-Coach Predrag Krunic: "Wir haben gut gekämpft. Trotz der Niederlage bin ich zufrieden. Wir hatten heute eine Chance das Spiel zu gewinnen. Aber unsere Trefferquote - gerade die offenen Würfe - war schlecht." Skyliners-Coach Gordon Herbert: "Der Sieg geht auf das Konto der gesamten Mannschaft. Trotz des Fehlens von Tyrone Ellis haben wir den Sieg nach Hause gebracht. Aber es steht nur 1:0, das heißt noch gar nichts. Die Serie kann noch lange dauern."