Telekom Baskets im Viertelfinale

Pokalkrimi in Bayreuth endet mit 78:74-Sieg für Bonn Nadjfejis Einsatz und Beechums Dreier sichern den Einzug in die nächste Runde

Am Ende feierten die 20 Bonner Fans vor allem einen Mann: Gunman Hurl Beechum hatte maßgeblichen Anteil am Erfolg seiner Truppe im Achtelfinale des Deutschen Basketball-Pokals beim Zweitligisten BBC Bayreuth. Mit insgesamt sieben Schüssen von der Dreierlinie sorgte der US-Amerikaner mit deutschen Pass immer dann für Beruhigung im Bonner Spiel, wenn die Gastgeber die Begegnung an sich reißen wollten. Zum Unwillen von Baskets-Headcoach Predrag Krunic geschah dies am Mittwochabend allzu oft in der Oberfranken-Halle. Seine Truppe wollte anscheinend im Schongang die nächste Runde erreichen, denn die ersten Minuten der Begegnung gehörten den Gastgebern. Mit einem 11:0-Lauf suchte der Tabellenzweite der 2. Basketball-Bundesliga Süd sein Heil in der Flucht nach Vorne. Der erste Dreier von Hurl Beechum nach knapp vier Minuten markierte die ersten Punkte für Bonn und weckte die Teamkollegen endlich auf. Der Baskets-Express kam langsam ins Laufen und erreichte pünktlich zum Viertelende den Ausgleich (16:16). Mit Ruhm hatte sich der Erstligist bis dahin nicht bekleckert. Vor allem Hurl Beechum und Terrence Rencher setzten die Akzente im Bonner Spiel. Im zweiten Viertel wurden die Telekom Baskets zunächst ihrer Favoritenrolle gerecht. Schnelles Angriffspiel und aufmerksame Defense brachte Bonn bis auf 30:20 in Front (15.), doch die scheinbar sichere Führung sorgte wieder für Nachlässigkeiten bei den Gästen. Dem 14:2-Lauf der Baskets folgten prompt 13:1 Punkte der Oberfranken, davon die letzten sechs Punkte durch zwei Dreier von Michael Lake. Die 1.600 Zuschauer in der Oberfranken-Halle waren aus dem Häuschen, der Zweitligist führte mit 33:31 (18.). Wieder war es Beechum, der aus der Distanz die richtige Antwort gab und für Ruhe auf den Rängen sorgte. Nach 20 Minuten konnten die Baskets eine knappe 38:35-Führung behaupten. In den letzten Bundesliga-Spielern glänzten die Telekom Baskets vor allem im dritten Viertel. Auch diesmal sollte dieser Abschnitt der Beste für die Bonner sein. Bayreuth wurde bereits an der Mittellinie unter Druck gesetzt, die Folge waren leichte Ballgewinne, Bonner Fastbreaks und ein komfortables 61:48 zum Viertelende. Aber Bayreuth hatte sich noch lange nicht aufgegeben. Bonn tat wieder nur das Nötigste und prompt zauberten die Hausherren 13 Punkte in Folge zum 60:61. Die Partie stand nun auf Messers Schneide. Angefeuert durch die lautstarken Fans witterte der Zweitligist die Sensation. Die Baskets hielten dagegen, aber Branko Klepac und Hurl Beechum vergaben auch die einfachsten Korbleger. Knapp drei Minuten vor dem Ende führt Bayreuth sogar mit 69:66. Und wieder ist auf den Gunman verlass. Eiskalt versenkt er seinen siebten Dreier im Netz des BBC und bringt sein Team wieder in die Spur, auf der anderen Seite vergeben die Gastgeber gleich zwei Angriffschancen leichtfertig. Aleksandar Nadjfeji behält in der hektischen Schlussphase die Übersicht und sichert an der Freiwurflinie den knappen 78:74-Sieg und damit den Einzug ins Pokal-Viertelfinale.