Telekom Baskets in Spiel drei ohne Chance

Bonn verliert in Berlin 69:99 - Zweites Viertel mit 9:35 abgegeben - 1.000 Fans reisen mit ihrem Team an die Spree

In der Finalserie um die Deutsche Basketball-Meisterschaft mussten die Telekom Baskets in Spiel drei der Serie "Best-of-Five" eine bittere Niederlage einstecken. Mit 69:99 ging die Begegnung bei Alba Berlin vor 8.900 Zuschauern in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle deutlich verloren. Für Bonn muss in Spiel vier (Dienstag, 17.06.08, 20:15 Uhr, Telekom Dome) jetzt unbedingt ein Sieg her, um so ein fünftes und entscheidendes Spiel in Berlin zu erzwingen. Hoch konzentriert waren die Baskets in die Partie gestartet. Das Team von Mike Koch versuchte mit schnellem Spiel den Ball ans Brett zu bringen und war dort zumeist nur durch Fouls zu stoppen. Die ersten sechs Bonner Punkte entstanden alle an der Linie (6:5, 3.). Durch die gute Defense, speziell den flinken Händen von Miah Davis und Eddie Basden konnten die Baskets nach sieben Minuten eine 16:9-Führung vorweisen. Auch nach zehn Minuten schien die Welt für die rund 1.000 Bonner Fans, die sich in der Nacht per Sonderzug, Flugzeug oder PKW aus der alten in die neue Hauptstadt aufgemacht hatten, noch in Ordnung. Es stand 20:18 für die Baskets, die bis dahin ihre Strategie auch ohne den Verletzten Center John Bowler (Innenband) umsetzen konnten. Nach dem ersten Viertel kam es jedoch zum völligen Bruch im Bonner Spiel. Während Berlin in der Verteidigung zulegte, ließ die Defense der Baskets zunehmend zu wünschen übrig. Den Gastgebern wurde besonders in Korbnähe zu wenig Widerstand geleistet, so dass am Ende eine überragende Wurfquote von 96% für Alba aus der Nahdistanz auf dem Scoutingbogen stand. 23 von 24 Würfen in der Nähe des Bretts hatten die Hauptstädter verwandeln können. Das Bonner Spiel zerbrach in der Folge zusehends. Die Ordnung ging von Minute zu Minute mehr verloren und Mike Koch nahm beim Stand vom 27:34 in der 15. Minute die notwendige Auszeit. Neu einstellen konnte der Bonner Coach seine Jungs jedoch nicht. Nach der Unterbrechung legte Alba erst richtig los und überrollte die Baskets bis zur 26. Minute mit einem unglaublichen 1:28-Lauf auf 65:29. Das Spiel war damit Mitte des dritten Viertels bereits entschieden. Die Albatrosse hatten sich in einen wahren Rausch gespielt, in dem der Truppe von Coach Luka Pavicevic jetzt einfach alles gelang. Ganz nach dem Motto jeder Schuss ein Treffer rauschte ein Ball nach dem anderen durch die Bonner Reuse. Das völlige Gegenteil traf auf die Baskets zu. Auch die einfachsten Würfe fanden nicht mehr ihr Ziel und spätestens nach der Pause war auch ein Großteil Frust mit von der Partie. Nach dem emotionalen Hoch beim Sieg am vergangenen Mittwoch im neuen Telekom Dome, gerieten die Jungs von Mike Koch diesmal in ein tiefes Loch. Bonn leistete jetzt kaum noch Widerstand und schonte die Kräfte für das jetzt wichtigste Spiel der Saison - Spiel vier am kommenden Dienstag im heimischen Telekom Dome. Der Vorverkauf für das letzte Heimspiel der Saison beginnt am Montag, 16.06.08, um 13.00 Uhr an allen Baskets-Vorverkaufsstellen von Bonnticket. Baskets-Coach Mike Koch: "Glückwunsch an Luka Pavicevic und ALBA, die heute bewiesen, warum sie die ganze Saison oben in der Tabelle standen. Ich will meinem Team gar keinen großen Vorwurf machen. Wir wurden in diesen Playoffs von einem emotionalen Hoch getragen, das uns viel Energie geben hat. Heute ist uns nach dem ersten Viertel das Feuer verloren gegangen, der Kopf war bei vielen einfach leer. Wenn ein Gegner 70% aus dem Feld trifft, ist es natürlich eh schwer zu gewinnen. ALBA hat seine Fehler aus Spiel zwei ausgemerzt und ist diesmal stärker ans Brett gegangen. Jetzt ist es an uns, auch die richtigen Schlüsse aus dieser Niederlage zu ziehen und am Dienstag zuhause das Spiel zu gewinnen." ALBA-Coach Luka Pavicevic: "Danke an Coach Mike Koch. Zum Spiel gibt es eigentlich gar nicht viel zu sagen. Wir waren von Anfang bis Ende bereit. Ich gratuliere meinem Team zu einer exzellenten Vorstellung. Jetzt ist klar, dass wir auf jeden Fall die Gelegenheit bekommen können, die Meisterschaft bei einer Niederlage in Bonn, in der Max-Schmeling-Halle zu entscheiden. Am Dienstag steht uns möglicherweise das schwerste Auswärtsspiel der Saison bevor, Bonn verliert sehr selten zu hause. Am Ende zählt nicht, wie hoch wir heute gewonnen haben, sondern nur der Sieg an sich. Wir führen jetzt 2:1 und müssen den heutigen Sieg richtig im vierten Spiel umsetzen."