Telekom Baskets lassen Paderborn keine Chance

Bonn gewinnt gegen Paderborn Baskets deutlich 92:59 - In erster Halbzeit dem Gegner nur 20 Punkte gestattet - King, Dupree und Flomo mit je zwölf Punkten - Dienstag schweres Eurocup-Spiel bei Unics Kazan

Am 13. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga sahen rund 4.850 Zuschauer im Bonner Telekom Dome ein unterhaltsames aber höchst einseitiges Basketballspiel. Die Telekom Baskets Bonn ließen ihrem Gast aus Paderborn am Samstagabend keine Chance und gewannen mehr als deutlich mit 92:59 (29:12, 23:8, 17:22, 23:17) das dritte Bundesligaspiel in Folge. Mit acht Siegen, fünf Niederlagen und somit 21 Punkten festigt der Deutsche Vizemeister damit seine Position im oberen Tabellendrittel.Selten hatten die Baskets einen Gegner im Telekom Dome derart beherrscht. Von der ersten Minute an setzte das Team von Coach Michael Koch die Gäste aus Westfalen mächtig unter Druck. Nach der unglücklichen Niederlage nach Verlängerung bei Besiktas Istanbul im Eurocup vor vier Tagen hatten seine Jungs noch mächtig Wut im Bauch und wollten zeigen, dass es auch anders geht. Hoch konzentriert ging Bonn sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung zur Sache. Am Bonner Brett bestimmten eindeutig Chris Ensminger & Co. das Geschehen. Fast jeder Rebound wurde den Paderbornern von der aufmerksamen Defense der Baskets weggeschnappt, allen voran einmal mehr Chris Ensminger, der in der vergangenen Spielzeit noch bei den Gästen spielte und der einmal mehr mit diesmal elf Punkten und zehn Rebounds ein Double-double machte. Im Angriff zeigten sich die Telekom Baskets in bester Spiellaune, der Gegner war schon nach einem Viertel deklassiert. Zehn Minuten waren gespielt, da stand es 29:12 für die Hausherren, die den Paderborn Baskets bereits zu diesem frühen Zeitpunkt den Schneid abgekauft hatten. Der Bonner Druck ließ auch im zweiten Viertel nicht nach. Der Spielverlauf entwickelte sich für Paderborn immer mehr zu einer Katastrophe. Noch nie hatten die Telekom Baskets ein Team bis zur Pause in eigener Halle bei 20 Punkten halten und gleichzeitig mit 52 Punkten mehr als doppelt so viele Zähler erzielen können. Die Gäste präsentierten sich vor der Pause völlig chancenlos und ließen die Baskets gewähren, bei denen Coach Koch munter durchwechselte und seinen Bankspielern viel Einsatzzeit verschaffte. So kam Youngster Fabian Thülig schon in der 17. Minute zu seinen ersten Einsatz in der laufenden Bundesligasaison. Am Ende hatte er knapp neun Minuten gespielt und fünf Punkte erzielt. Michael Koch wird aber auch schon das schwere Eurocup-Auswärtsspiel am kommenden Dienstag bei Unics Kazan im Auge gehabt haben, so dass er seine Starting Five früh auf die Bank beorderte. Dem Bonner Spielfluss tat dies jedoch keinen Abbruch. Nach dem Seitenwechsel ließen die Baskets die Zügel in der Verteidigung schleifen. Bei einer 32-Punkte-Führung bereits zur Halbzeit hast du natürlich irgendwann das Gefühl, dass man ein wenig zurückstecken kann, erklärte Ronald Dupree nach dem Spiel, der zusammen mit Patrick Flomo und Alex King mit zwölf Punkten bester Bonner Werfer war. So hatte Paderborn in den letzten beiden Vierteln Gelegenheit, den Rückstand nicht noch größer werden zu lassen. Die letzte Konzentration war auf Bonner Seite angesichts des hohen Vorsprungs verloren gegangen, doch Paderborn erwies sich an diesem Abend als viel zu harmlos, um den Erfolg der Baskets vielleicht doch noch zu gefährden. Weniger als 27 Punkte sollte der Abstand zu den Hausherren nicht mehr betragen (73:46, 34.), die das Spiel nach 40 Minuten mit 92:59 mehr als deutlich gewannen. Viel Zeit den hohen Sieg zu genießen bleibt den Baskets allerdings nicht. Schon am Sonntagmittag startet der Flieger in die über 2.800 Kilometer entfernte Hauptstadt der russischen Republik Tatarstan. Am Dienstag, 08.12.2009 spielen die Baskets bei Unics Kazan um 17.00 Uhr (MEZ) ihr drittes Gruppenspiel im Eurocup. Stimmen zum Spiel: Baskets-Coach Mike Koch: "Paderborn musste heute auf zwei große Spieler verzichten, das ist für eine Mannschaft die nicht so tief besetzt ist, natürlich ein großer Nachteil. Wir sind heute direkt zu Beginn mit der richtigen Einstellung ins Spiel gegangen und haben Paderborn in Halbzeit eins den Schneid abgekauft. Das Spiel war heute gut für das Selbstvertrauen aller, insbesondere meiner Bankspieler, denn wir konnten heute viel rotieren und jeder war in den Sieg involviert. Auch unser Youngster Fabian Thülig hat große Fortschritte gemacht. Ich bin sehr zufrieden mit ihm, klar dass er vor dieser großen Kulisse auch nervös ist. Wir haben jetzt in Eurocup und Bundesliga noch einige schwere Spiele vor uns." Paderborn Coach Olaf Stolz: "Ich möchte Mike Koch und seinem Team zu diesem tollen Sieg gratulieren. Wir wussten, dass Bonn eine starke Mannschaft hat und waren auf ein schweres Spiel vorbereitet. Trotz allem war unsere Einstellung in der ersten Halbzeit indiskutabel, das lässt sich auch mit unseren beiden verletzten Spielern nicht entschuldigen. Ich möchte nur noch sagen, dass wir mit einer solchen Leistung wie heute nichts in der ersten Liga zu suchen haben."