Telekom Baskets müssen erste Niederlage hinnehmen

69:74 gegen Oldenburg - Bonner Basketballer geben das Spiel im letzten Viertel noch aus der Hand

Freundlich war der Empfang, den die rund 3.400 Zuschauer in der Bonner Hardtberghalle den beiden Ex-Bonnern Predrag Krunic und Jason Gardner im neuen Team der EWE Baskets Oldenburg unterbreiteten. Weniger freundlich gestaltete sich nach 40 Spielminuten dann aber das Endergebnis: Mit 69:74 (16:18, 21:12, 20:21, 12:23) mussten sich die Telekom Baskets Bonn nach einem guten Spiel letztendlich knapp geschlagen geben.Dabei war es den Jungs von Mike Koch über weite Teile des Spiels gelungen, die Oldenburger mit abermals variabler Verteidigung zu kontrollieren und ihren Offensiv-Rhythmus besonders in der ersten Halbzeit empfindlich zu stören. Nur 36% ihrer Würfe konnten die Huntestädter bis dahin im gegnerischen Korb unterbringen, bei den Baskets hingegen saß jeder zweite Wurf. Einzig mit dem in den Anfangsminuten stark aufspielenden Jasmin Perkovic hatte man Probleme. Mit 14 Punkten war er der Grund dafür, warum die Bonner zur Halbzeit lediglich mit sieben Punkten in Führung lagen. Bei den Baskets hatten bis dato Ronald Burrell mit acht, sowie John Bowler und Winsome Frazier mit je sieben Zählern für die nötige Offensivpower gesorgt. Auch im bislang meist schwachen dritten Viertel konnte man den Druck zunächst aufrecht erhalten und zwischenzeitlich auf 11 Punkte Vorsprung erhöhen. Doch dadurch, dass Aufbau Miah Davis mit Foultrouble frühzeitig auf der Bank platznehmen musste und den Baskets in dieser Phase trotz guter Leistung von Backup Strasser der Kopf fehlte, kamen die Oldenburger beim Stand von 51:51 in der 28. Minute sogar zum Ausgleich. Wieder gelang es den Bonnern allerdings durch einen kurzen Zwischenspurt eine 6-Punkte-Führung mit in die Viertelpause zu nehmen. Im letzten Abschnitt geschah dann aber das, was sich im dritten Viertel bereits angedeutet hatte: Geschwächt und zudem sichtlich verunsichert durch die rekordverdächtig hohe Anzahl an Offensivfouls der Rheinländer, kam es zu einem Bruch im Spiel, den die EWE Baskets vor allem in Person von Jason Gardner eiskalt ausnutzen konnten. Der kleine Guard machte sich die hohe Foulbelastung der Gastgeber zu Nutze und attackierte immer wieder den Korb, woraus sich zahlreiche freie Wurfmöglichkeiten ergaben. Insbesondere Rickey Paulding und Miladin Pekovic, sowie Gardner selbst trafen in dieser Phase erbarmungslos für Drei. Den Bonnern wollte indes nichts mehr so wirklich gelingen und als man zwei Minuten vor Ende mit fünf Punkten zurücklag, schienen weder die Fans noch das Team selbst noch an den Sieg zu glauben. Der Dreier mit der Schlusssirene vom blassen Jason Conley bedeutete dann leider auch nur noch Ergebniskorrektur; im Hinblick auf einen möglichen direkten Vergleich am Ende der Saison vielleicht aber eine nicht ganz unbedeutende. Bezeichnend allerdings, dass dies der einzige erfolgreiche Dreier bei zehn Versuchen in der zweiten Hälfte gewesen war. Mike Koch zog nach dem Spiel ein klares Fazit: Wenn man ein Spiel gegen einen Gegner mit solch international erfahrenen Spielern derart lange kontrolliert, dann muss man es auch schaffen den Deckel auf den Topf zu setzen und das Spiel nach Hause zu bringen. Genau das haben wir aber heute versäumt, obwohl wir zahlreiche Gelegenheiten dazu hatten. Auf die Frage nach den Gründen gab der Coach zu Protokoll: Wir haben es in der entscheidenden Phase leider nicht geschafft unsere Stärke unter den Brettern auszuspielen, sondern haben zu lange den Ball laufen lassen ohne wirklich tätig zu werden. Daraufhin haben wir uns dann meist unter Zeitdruck in Einzelaktionen verzettelt. Ronnie Burrell, mit 14 Punkten und 10 Rebounds (Double Double) bester Bonner, war sich nach dem Spiel sicher, dass Oldenburg das Spiel nicht gewonnen, sondern sein Team es verloren hatte. Für das kommende Auswärtsspiel in Paderborn kündigte er vorausschauend aber bereits ein Must-Win an.