Telekom Baskets müssen nach Hagen
Bonner Team am Samstag um 15.00 Uhr zu Gast beim Aufsteiger John Bowler wahrscheinlich einsatzbereit Ausschnitte des Spiels bei WDR sport aktuell
Wenn die Telekom Baskets Bonn am kommenden Samstag, 06.02.2010, um 15.00 Uhr zu ihrem Auswärtsspiel beim Aufsteiger Phoenix Hagen antreten müssen, fährt für die älteren unter den zahlreichen mitreisenden Fans sicher auch eine gehörige Portion Nostalgie mit. Immerhin hatte der Basketball-Standort Hagen in den letzten drei Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts einen guten Klang. Über sieben Jahre ist es her, da spielten die Baskets das letzte Mal ein Bundesligaspiel in der Stadt an der Volme. Das Resultat war der höchste Auswärtssieg in der Bonner Vereinsgeschichte. In der Ischelandhalle wurde Brandt Hagen am 6. Oktober 2002 mit 109:73 geschlagen. Wenige Wochen später folgte das finanzielle Aus für den Deutschen Meister von 1974 und zweimaligen Pokalsieger. Die Bundesligazeiten von Brandt Hagen sind Geschichte, doch ein anderer Verein aus der Stadt am südlichen Rand des Ruhrgebiets sorgte in den letzten Jahren für sportliche Schlagzeilen. Phoenix Hagen, 2004 hervorgegangen aus dem Zweitligateam der BG Hagen, schaffte im Frühjahr 2009 den Aufstieg in die Basketball Bundesliga. Das damit verbundene größte Problem konnte mittlerweile auch gelöst werden: Die für 1.600 Zuschauer ausgelegte Ischelandhalle wird bis Oktober 2010 auf die notwendige Kapazität von 3.000 Plätzen ausgebaut. Bis dahin steht dem Aufsteiger die Phoenix-Halle, eine umgebaute Badminton- und Tennisarena, als Heimspielstätte zur Verfügung. Ob ab der Saison 2010/2011 tatsächlich Bundesliga-Basketball in der runderneuerten Ischeland-Halle zu sehen sein wird, hängt allerdings auch vom sportlichen Abschneiden in der diesjährigen Spielzeit ab. Nach 20 Spielen in der Beko BBL steckt das Team von Headcoach Ingo Freyer mitten im Kampf um einen Nichtabstiegsplatz. Mit erst sechs Siegen, fünf davon in eigener Halle, steht Phoenix Hagen vor dem Spiel gegen die Telekom Baskets Bonn auf dem 16. Platz der Tabelle, musste zuletzt sogar vier Niederlagen in Folge einstecken. Ein Abwärtstrend, den auch der kurz vor Weihnachten 2009 verpflichtete Michael Jordan (Ex-Spieler der Köln 99ers, Brose Baskets und Artland Dragons) nicht stoppen konnte. Auch deshalb wurde vor kurzem noch der Litauer Zygimantas Jonusas, der zuvor bei den Eisbären Bremerhaven spielte, unter Vertrag genommen. Er ist ein hervorragender Distanzwerfer, verfügt über einen schnellen ersten Schritt, hat ein gutes Auge für die Mitspieler und verteidigt mit viel Energie, so Geschäftsführer Oliver Herkelmann über den 27 Jahre alten Flügelspieler. Bester Scorer im Team der Feuervögel ist Shooting-Guard Chase Griffin, dem im Durchschnitt 14,3 Punkte pro Spiel gelingen. Ihm folgt mit 13,2 ppg Center Jonathan Kale, der zudem bester Rebounder (7,6 rpg) ist. Im Hinspiel in Bonn, das für Hagen mit 59:82 deutlich verloren ging, war Center-Kollege John Turek ganz frisch dabei. Mittlerweile ist der Amerikaner im Team etabliert und sorgt für 11,6 Punkte und 6,7 Rebounds pro Spiel. Unterstrichen wird die Stärke am Brett durch den gebürtigen Hagener Bernd Kruel, der 2007/2008 noch das Dress der Telekom Baskets trug. Für Baskets-Coach Michael Koch passt es angesichts der dominanten Hagener Centerriege gut, dass John Bowler nach zwei Monaten Pause (Muskelfaserriss) am Samstag wieder ins Geschehen eingreifen kann. Bis auf den langzeitverletzten Vince Yarbrough (Bänderriss im Fuß), der noch mindestens sechs Wochen pausieren muss, sind die Baskets damit wieder komplett. Das Spiel der Telekom Baskets Bonn bei Phoenix Hagen beginnt am Samstag, 06.02.2010, um 15.00 Uhr. Ausschnitte der Begegnung zeigt das WDR Fernsehen in seiner Sendung WDR sport aktuell zwischen 17.25 und 17.50 Uhr.