Telekom Baskets nicht clever genug
Bonner Team verpasst durch 83:86-Niederlage bei TBB Trier Sprung an die Tabellenspitze Herzschlagfinale mit dem besseren Ende für die Gastgeber
Die Telekom Baskets haben den Sprung auf den ersten Tabellenplatz der Basketball-Bundesliga verpasst. Beim TBB verlor das Team von Headcoach Predrag Krunic nach einer dramatischen Schlussphase sein Nachholspiel des siebten Spieltages knapp mit 83:86 und zog damit mit fünf verlorenen Spielen nach Minuspunkten mit dem Tabellenführer Alba Berlin gleich.Einer ärgerte sich nach der Schlusssirene wohl am meisten. Aleksandar Capin, der nach einigen Schwächen in den letzten Wochen mit 15 Punkten (drei Dreier) und fünf Assists, wieder eine gute Leistung zeigte, hatte es beim letzten Angriff für sein Team in der Hand, zwei Punkte an den Rhein zu entführen. 16 Sekunden waren noch zu spielen und die Baskets lagen mit einem Punkt zurück (83:84). Der junge Bonner Guard spielte die Uhr herunter und riskierte einen Distanzwurf von jenseits der Drei-Punkte-Linie. Der Ball traf nur den Ring, Trier holte den Rebound und Stephens markierte unter dem Jubel der knapp 4.000 Zuschauer in der gut gefüllten neuen Arena den 86:83-Endstand für die Moselstädter. Mein Team hat in den letzten Minuten smart und intelligent gespielt, lobte TBB-Coach Joe Whelton nach dem Ende die Leistung seiner Mannschaft. Ganz im Gegensatz zu den Baskets, die durch den wieder einmal gut aufgelegten Allstar-Game-MVP Rimantas Kaukenas per Dreier noch 90 Sekunden vor Schluss mit 81:77 in Führung gehen konnten. Doch allzu leichtfertig wurde die Führung im hochdramatischen Finish aufs Spiel gesetzt. In der Offense lief auf Bonner Seite so gut wie nichts mehr und Trier machte sechs Punkte in Folge zum 83:81 aus Sicht der Gastgeber. Es war der an diesem Abend glücklos spielende Aleksandar Nadjfeji, der von der Freiwurflinie den Ausgleich zum 83:83 wiederherstellte. Im direkten Gegenzug musste Triers McKie an die Linie und traf nur einmal. Noch 16 Sekunden und Bonn hatte den Ball, die gute Chance auf den Sieg konnte jedoch nicht nutzen. Dabei hatten die Telekom Baskets in Trier über weite Strecken eine durchaus ansprechende Leistung gezeigt. Mr. Zuverlässig - Aleksandar Nadjfeji hatte zwar mit null Punkten aus dem Feld einen rabenschwarzen Tag erwischt, doch Rimantas Kaukenas (22 Punkte) und Altron Jackson (21 Punkte, 10 Rebounds) konnten sich gut in Szene setzen. Ebenfalls mit einer guten Leistung erneut Center Miladin Mutavdzic, der zehn Punkte beisteuerte und acht Rebounds pflückte. Bis ins dritte Viertel lagen die Baskets stets in Führung, doch die Nachlässigkeiten im Bonner Spiel begannen sich zu häufen. Mehrere Turnovers hintereinander bescherten den Gastgebern in der 28. Minute die erste Führung (52:50). Doch das junge Bonner Team zeigte sich wenig beeindruckt und konnte bis in die 39. Minute das Spiel offen halten. Gleich mehrmals wechselte die Führung im spannenden letzten Viertel und fast schon waren die Baskets auf die Siegerstraße eingebogen. Leider nur fast. Die clevere Mannschaft kam aus Trier und siegte am Ende verdient mit 86:83.