Telekom Baskets stehen sich selbst im Weg

Bonner Team verliert unglücklich in Köln nach Verlängerung mit 81:86 Fast 2.000 Fans leiden mit ihrer Mannschaft Kurz vor Schluss noch alle Trümpfe in der Hand

Nach 45 Minuten Spielzeit standen die Telekom Baskets mit leeren Händen und ihr da. Beim Gastspiel bei RheinEnergie Köln vor offiziell gemeldeten 7995 Zuschauern in der Kölnarena verloren die Bonner nach Verlängerung mit 81:86 aus Sicht der mitgereisten fast 2.000 Basketsfans äußerst unglücklich. Über weite Strecken der Begegnung hatten die Baskets das Spiel im Griff, doch immer dann, wenn der Gegner angeschlagen wirkte, verpassten die Bonner ihre Chance entscheidend davon zu ziehen. Immer wieder gestattete man den Hausherren den Anschluss zu halten, was sich in der entscheidenden Schlussphase später bitter rächen sollte. Fast schon traditionell erwischten die Bonner in der Kölnarena einen schlechten Start. Schnell waren die Kölner nach vier Minuten auf 9:2 davon gezogen. Besonders Centerspieler Geert Hammink machte der Bonner Defense die befürchteten Probleme. Der Holländer war es auch, der knapp eine Minute vor dem Viertelende per Freiwurf die 18:11-Führung für sein Team markierte. Jetzt erst wurden die Baskets wach. Angeführt durch Rimantas Kaukenas startete die Krunic-Truppe einen 14:2-Lauf zum 25:20 nach 13 Minuten. Es war besonders die Bonner Bank, die in dieser Phase Akzente setzen konnte. Peter Huber-Saffer machte einen guten Job gegen Hammink und Jovanovic, Djordje Djogo streute gleich zwei Dreier ein, denen wenig später weitere Distanzschüsse von Loukas Lazoukits und Altron Jackson folgten. Die Telekom Baskets lagen knapp 100 Sekunden vor dem Seitenwechsel plötzlich mit 38:28 in Führung. Doch anstatt den Vorsprung in die Pause zu retten, machten leichte Fehler die komfortable Führung wieder zunichte. Ein Turnover nach dem anderen brachte die Kölner in nur einer Minute wieder auf zwei Punkte heran (38:36). Kein Wunder, dass Baskets-Trainer Predrag Krunic kaum zufrieden mit der Leistung seines Teams war. Dabei haderte der 36jährige Bosnier nur wenig mit der Defense seines Teams, sondern eher mit den leichtfertig vergeben Chancen im Angriff. Allen voran erwischte Aleksandar Nadjfeji einen schwarzen Tag. Gleich mehrmals verlegte der sonst so zuverlässige Power-Forward der Bonner leichte Körbe. Er machte zwar elf Punkte und holte sehr gute neun Rebounds, doch war er auch verantwortlich für vier Turnovers. Trotzdem konnten die Bonner ihre Führung verteidigen. Auch deshalb, weil die Hausherren über weite Strecken keine überzeugende Leistung ablieferten. Vor allem an der Freiwurflinie schwächelte RheinEnergie. Von 46 (!)Versuchen, fanden lediglich 28 ihr Ziel. Doch die Bonner konnten kein Profit daraus schlagen. Anstatt den Vorsprung zu vergrößern, brachten sie den Gegner immer wieder durch eigene Fehler zurück ins Spiel. So auch im vierten Viertel, als Rimantas Kaukenas (insgesamt 21 Punkte) sein Team vier Minuten vor dem regulären Ende auf 66:61 davon ziehen lässt. Gleich zweimal haben die Baskets danach die Gelegenheit, die Vorsprung weiter auszubauen, doch stattdessen sorgte C.C. Harrison auf Kölner Seite für sechs Punkte in Folge und damit für die erste Führung seines Teams nach langer Zeit (67:66). 110 Sekunden war da noch zu spielen und erneut gelingt es den Baskets - diesmal durch Freiwürfe von Nnamaka und Capin nochmals dagegen zu halten. Knapp 40 Sekunden vor Ende des vierten Viertels führen die Bonner wieder mit drei Punkten (70:67). Gert Hammink hält seine Kölner durch drei Freiwürfe im Spiel (70:70), doch die Baskets haben 20 Sekunden Zeit für den letzten Angriff. Sie nutzen ihre Chance nicht. Erstmals in dieser Spielzeit müssen Capin & Co. in die Verlängerung. Dort wird Altron Jackson der tragische Held. Sein Fehlpass direkt in die Arme der Kölner Verteidigung verschafft den Hausherren 80 Sekunden vor dem Ende eine 80:76-Führung. Den Baskets läuft die Zeit davon, während das Team um den Ex-Bonner Terrence Rencher nun seine Freiwürfe verwandelt. Am Ende siegt RheinEnergie mit 86:81. Baskets-Coach Predrag Krunic: "Danke an unsere mitgereisten Fans. Es war eine tolle Atmosphäre. Die vielen Turnover haben mit dazu beigetragen, dass wir das Spiel verloren haben. Die Niederlage war unglücklich." RheinEnergie-Coach Milan Minic: "Wir haben das Spiel mit Glück gewonnen. Die Spieler haben gekämpft und wollten unbedingt gewinnen. Es war ein sehr gutes Basketballspiel, in dem wir sehr gut vorbereitet waren."