Telekom Baskets überzeugen gegen Chemnitz
Starke Teamdefense lässt nur 59 Punkte zu Jason Conley mit 21 Punkten erneut Topscorer
Nach dem gestrigen Auftaktsieg gegen den BBL-Konkurrenten aus Ludwigsburg kamen die Bonner Basketballer heute auch gegen das Pro A-Team der Chemnitz 99ers zu einem deutlichen 85:59 (24:18, 28:14, 17:14, 16:13) Erfolg. Koch begann, anders als am Vortag, mit der Aufstellung Davis, Frazier, Conley, Burrell und Bowler. Gleich von Beginn an ging das neue Team mit einer aggressiven Ganzfeldpresse zur Sache und schaffte es so den Gegner gehörig unter Druck zu setzen und Ballverluste zu forcieren. Diese nutzte vor allem einer der Alten im ersten Viertel konsequent aus: Jason Conley, bereits am gestrigen Tag mit 21 Punkten bester Werfer der Mannschaft, sammelte allein im ersten Viertel neun Punkte, darunter ein Dreier. Aber auch unter dem Korb wurde vornehmlich in Form von Ronnie Burrell gepunktet, der seine Schnelligkeit und Athletik gegen die langen Leute einzusetzen wusste und schnelle sechs Punkte machte. Dass die Baskets in dieser Phase aber nicht davoneilen liegt vor allem daran, dass Chemnitz einen sehr guten Start erwischt und bis dato bereits 4 von 5 Dreiern versenkt hat. Auch die Zonenverteidigung macht den Baskets zu dem Zeitpunkt noch zu schaffen, leicht erklärbar allerdings, hatte man das Spiel gegen die Zone doch bislang noch nicht trainiert. Trotz dieser Umstände ging es mit einer 24:18-Führung in die Viertelpause und schon jetzt waren alle Spieler eingesetzt worden. Der Start ins zweite Viertel verläuft besser und schon nach 13 Minuten sorgt Johannes Strasser mit einem Dreier aus der Ecke für die erste zweistellige Führung (34:23). Bei jedem Ballgewinn geht es blitzschnell nach vorne und das Duo Conley & Frazier harmoniert beim Fastbreak ein ums andere Mal. Als Strasser zwei Minuten später auf Höhe der Mittellinie einen Pass abfängt und ihn sofort an Moussa Diagne weiterleitet, kann dieser mit einem krachenden Dunking weiter erhöhen. Im direkten Gegenzug sorgt er mit seinen langen Armen dann für einen Monsterblock. Chemnitz kann zwar hin und wieder punkten, doch das Spiel läuft größtenteils in eine Richtung. Burrell mit fünf Punkten in Folge und Conley mit einem spektakulären Korbleger wollen kurz vor der Pause für den Halbzeitstand sorgen, doch die Chemnitzer treffen mit der Schlusssirene für Drei. Der Halbzeitstand von 52:32 ist hochverdient und schon jetzt kann man erahnen, dass man es in der kommenden Saison mit einem sehr schnellen, aber gleichzeitig sehr variantenreichem Spiel zu tun haben wird. Zu Beginn des dritten Abschnitts stehen Strasser, Kolodziejski, Conley, Diagne und Kruel auf dem Parkett. Wieder wird mit Full-Court-Press gestartet, doch die daraus resultierenden Ballgewinne können vorne zunächst nicht verwertet werden. Der Knoten platzt aber als Strasser einen hohen Pass in die Zone spielt, den Diagne als Alley-Oop-Dunk verwertet. Die Verteidigung ist in dieser Phase unglaublich intensiv und so lässt auch die Konzentration in der Offensive etwas nach. Einem Give-And-Go von Kruel und Strasser, folgt in der 29. Minute ein weiterer Dreier von Winsome Frazier (65:44). Zwei erfolgreiche Freiwürfe des sehr ruhig und gelassen agierenden Spielmachers Miah Davis später, ist es schon wieder Frazier der sich hinten den Steal holt und vorne per Korbleger den Endstand nach 30 Minuten herstellt: 69:46. In den letzten zehn Minuten ist aufgrund der hohen Intensität in Angriff und Verteidigung ein wenig die Luft raus. Fünf Würfe von Außen verfehlen ihr Ziel, dafür punktet man weiterhin hochprozentig in der Nahdistanz. Jason Conley lässt es sich Mitte des 4. Viertels nicht nehmen, einen fast schon vollendeten Fastbreak der Chemnitzer mit einem Monsterblock zu stoppen. Als Moussa Diagne kurz vor Schluss durch einen guten Entry-Pass von Conley frei in der Zone steht, lässt es der Senegalese noch einmal rappeln. Doch die 99ers um Coach Mauricio Parra taktieren und nehmen 4.6 Sekunden vor Abpfiff noch eine Auszeit. Michael Koch greift ganz tief in die Trickkiste und schickt seine Spieler mit der Anweisung auf das Spielfeld zurück, einfach keine Verteidigung mehr zu spielen. Durch diese Aktion völlig überrascht, geht auch der letzte freie Wurf der Chemnitzer daneben und so steht es am Ende 85:59. Koch & Schul konnten sich am Ende über eine tolle Teamleistung sowohl offensiv als auch defensiv freuen, die Lust auf mehr macht. Am morgigen Sonntag kommt es dann im Finale zum ersten Derby der noch frühen Vorbereitungsphase: Die Bayer Giants Leverkusen stehen nach ihrem zweiten Erfolg im zweiten Spiel ebenfalls schon als Finalist fest. Punkte Bonn: Frazier 14, Burrell 13, Strasser 5, Davis 6, Diagne 6, Bowler 9, Conley 21 (8 Reb.), Kolodziejski 5, Kruel 6.