Telekom Baskets überzeugen nur 29 Minuten

Bonn verliert in Frankfurt 65:76 - Fast drei Viertel das Spiel kontrolliert, am Ende dennoch eingebrochen - Jason Conley mit 15 Punkten und 16 Rebounds

Am 6. Spieltag der Basketball-Bundesliga mussten die Telekom Baskets Bonn beim Auswärtsspiel in Frankfurt ihre dritte Saisonniederlage hinnehmen. Nachdem das Team von Headcoach Michael Koch fast drei Viertel lang eine gute Vorstellung bot, verspielten die Jungs in Magenta in den letzten elf Minuten den möglichen Sieg. Die Folge war eine bittere 65:76-Niederlage und damit nach jetzt drei Siegen und drei Niederlagen das Abrutschen ins Mittelfeld der BBL-Tabelle. Nach ausgeglichenem Spielbeginn stand es zur ersten Viertelpause 16:15 für die Gäste aus Bonn. Bis dahin hatte besonders Jason Conley dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt und nach zehn Minuten schon neun Rebounds gefischt. In der Offense wussten die Baskets vor allem am Korb zu überzeugen. Wir haben es vor der Pause gut geschafft, den Ball ans Brett zu bringen, erklärte Baskets-Center John Bowler nach Spiel. In der Tat war dies, neben der guten Verteidigung, die beste Waffe der Baskets in der ersten Halbzeit. Der Lohn folgte prompt im zweiten Viertel, das deutlich mit 21:14 an die Gäste vom Rhein ging. Frankfurts Trainerfuchs Murat Didin musste sich gegen die bis dahin variabel aufspielenden Bonner etwas einfallen lassen. So versuchten es die Skyliners nach dem Seitenwechsel mit einer Zonenverteidigung, die die Baskets in den ersten Minuten des dritten Viertels vor einige Probleme stellte und Frankfurt nach 25 Minuten auf 41:37 heranbrachte, nachdem Bonn zur Pause bereits mit acht Punkten enteilt war (29:37). Die Baskets ließen sich jedoch von dem kleinen Zwischenhoch der Hausherren nicht beeindrucken. Zwei Minuten vor Ende des dritten Viertels hatten sie mit dem 49:38 die bis dahin höchste Führung heraus gespielt und so scheinbar beste Voraussetzungen für das Schlussviertel geschaffen. Doch noch war der dritte Spielabschnitt nicht vorbei. Die letzte Minute des Viertels gestalte sich zum wahren Albtraum für das Team und die mitgereisten 100 Bonner Fans, denn den Frankfurtern gelang tatsächlich das Kunststück, bis zum Viertelende einen 13:2-Lauf hinzulegen. Als der bis dahin glücklos spielende Pascal Roller mit der Viertelsirene per Dreier seine ersten Punkte ausgerechnet zum 51:51-Ausgleich traf, stand das Spiel auf der Kippe. Im letzten Spielabschnitt hatte Bonn den jetzt wie verwandelt aufspielenden Skyliners nicht mehr viel entgegenzusetzen. Frankfurt traf nun aus allen Lagen, während die Baskets immer den Kopf verloren und mehr reagierten als agierten. Die Folge war ein verdienter Heimsieg der Skyliners mit dem bis kurz vor dem dritten Viertel nicht unbedingt zu rechnen war. Baskets-Coach Mike Koch: "Glückwunsch an Frankfurt, die verdient gewonnen haben. Uns ist es nicht gelungen, die Intensität aus der ersten Hälfte auch in die zweite mitzunehmen. Nach der Pause konnten wir den Ball nicht mehr unter den Korb bekommen. Keiner meiner Spieler hat sich ein Herz genommen, um das Spiel an sich zu reißen." Frankfurt Coach Murat Didin: "Beide Teams stehen noch am Anfang der Saison und haben ihre Hochs und Tiefs. Wir wussten, wenn wir nicht mehr als 75pkt zulassen, haben wir eine gute Chance zu gewinnen. Am Anfang hatten wir noch Probleme in der Verteidigung. Dann haben wir aber besser zu unserem Rhythmus gefunden. Alle meine Spieler haben mit sehr viel Herz gekämpft. Speziell herausheben möchte ich Derrick Allen. Er hat sich heute einen Bonus verdient. Auch Nino Garris hat uns durch seine Punkte von der Bank sehr geholfen." Beste Werfer Bonn: Conley (15 Pkt./ 0-3er), Frazier (13/1), Strasser (11/2) Beste Werfer Frankfurt: Allen (27 Pkt./ 0-3er), Evtimov (15/2), Garris (13/3)