Telekom Baskets verpassen Tabellenspitze
Enttäuschende 74-79-Niederlage gegen BG Iceline Karlsruhe Gäste mit starker Vorstellung Bonner zeigten sich nicht als Team
Die Telekom Baskets nutzen ihre Chance am Sonntagnachmittag die Tabellenspitze zurückzuerobern nicht. Überraschend mussten sich die Bonner vor 3.450 Zuschauern in der fast ausverkauften Hardtberghalle der BG Iceline aus Karlsruhe mit 74:79 geschlagen geben.Zu keiner Phase des Spiels gelang es dem Team von Headcoach Predrag Krunic an die Leistungen der letzten Bundesligaspiele gegen Bamberg und Leverkusen anzuknüpfen. Vor allem präsentierten sich Aleksandar Capin und seine Kollegen kaum als Team, sonst die große Stärke der Baskets. Zu oft versuchte man es gegen den starken Aufsteiger mit Einzelaktion oder der Brechstange. Stefan Koch, der neue Coach der Badener, hatte sein Team glänzend auf die Baskets eingestellt, die vor allem mit ihrer Offense immer wieder in große Schwierigkeiten gerieten. Auch deshalb, weil der junge Aleksandar Capin und auch Topscorer Rimantas Kaukenas ausgerechnet gegen den Aufsteiger einen rabenschwarzen Tag erwischten. Und auch der Rest der Truppe zeigte kaum die Form der letzten BBL-Spiele. Lediglich Center Miladin Mutavdzic und Aleksandar Nadjfeji konnten durch eine ganze Reihe von gelungen Aktionen glänzen. Beide erzielten 16 Punkte, wobei Nadjfeji zusätzlich noch zwölf Rebounds gelangen und das, obwohl der dreimalige Allstarspieler unter dem gegnerischen Korb gegen die starke Gästedefense einen äußerst schweren Stand hatte. Beim Rebound ebenfalls stark: Altron Jackson mit zwölf gefangen Bällen. Ansonsten lief es im Angriff bei den Baskets alles andere als rund. Die konsequente Zonenverteidigung der Gäste stellte die Hausherren erneut vor Probleme, zumal an diesem Tag auch die Distanzschützen der Baskets keine Treffsicherheit zeigten. Entscheidend für die Niederlage waren jedoch die neun Ballverluste (Karlsruhe: 4) und die schwache Freiwurfquote von gerade mal 53%. Zehn von 22 Bonner Würfen von der Linie gingen daneben. Folglich nahm die bittere Heimniederlage für die Bonner ihren Lauf. Nie lag man in Führung, nur zu Beginn der zweiten Halbzeit fanden die Baskets kurzfristig zu ihrem Spiel und kamen durch einen Zwischenspurt zum 41:41-Ausgleich (22.) Doch die Gäste zeigten sich wenig beeindruckt, zumal sich die Baskets nach dem kurzen Strohfeuer erneut selbst das Leben schwer machten. Einige Ballverluste, dazu Schwächen beim Abschluss, und schon hatten die Karlsruher wieder einen Zehn-Punkte-Vorsprung heraus gespielt (56:66, 32). Trotzdem hätten die Bonner am Ende fast noch das Spiel wenden können, als man mit Hilfe der lautstarken Fans auf 70:73 heran gekommen war (38). Doch es sollte an diesem Nachmittag einfach nicht sein. Die Baskets nutzten ihre Chancen nicht; die Gäste behielten die Nerven. So zeigte Gästecoach Stefan Koch nach dem Spiel vollkommen zu Recht zufrieden mit der Vorstellung seines Teams. Ich bin natürlich überglücklich. Es ist eine Sensation, dass meine Mannschaft heute gewonnen hat. Meine Spieler wollten unbedingt gewinnen und haben 40 Minuten lang sehr konzentriert gespielt. Der Sieg sollte uns für die nächsten Spiele Auftrieb geben." Bonns Coach Predrag Krunic: Ich bin nicht zufrieden. Wir haben Karlsruhe unterschätzt und sind nicht als Mannschaft aufgetreten. Der Karlsruher Erfolg geht völlig in Ordnung, weil sie den Sieg mehr wollten als meine Spieler."