Telekom Baskets vor dem Aus

87:89-Niederlage in Leverkusen nach dramatischer Schlussphase Bayer Giants führen in der Serie Best of Five mit 2:0 Am Donnerstag drittes Spiel in der Bonner Hardtberghalle

Jetzt wird es ganz eng für die Telekom Baskets. Auch das zweite Spiel im Viertelfinale der s.Oliver-BBL-Playoffs gegen die Bayer Giants aus Leverkusen ging verloren. Mit 89:87 setzte sich der Tabellenachte der Bundesliga-Hauprunde gegen den Spitzenreiter aus Bonn durch. Das Team von Coach Heimo Förster hat nun beste Chancen das Halbfinale um die Deutsche Basketball-Meisterschaft zu erreichen. Die Telekom Baskets dagegen stehen mit dem Rücken zur Wand. Noch eine Niederlage würde das vorzeitige Saisonende für die Bonner bedeuten. Sie hatten sich viel vorgenommen. Nach der schwachen Leistung im ersten Spiel der Serie vor drei Tagen wollte sich das Bonner Team bei den Fans rehabilitieren. Doch was die Telekom Baskets am Dienstagabend in der Wilhelm-Dopatka-Halle zu Leverkusen zeigten, hielt kaum den hohen Erwartungen stand. Zum einen zeigten die Giants erneut eine starke Leistung, zum anderen machten sich die Bonner wieder selber das Leben schwer. Anders als in Spiel eins, vertraute Baskets-Coach Predrag Krunic seinen Kämpfern Branko Klepac und Oluoma Nnamaka in der Startformation. Zunächst mit Erfolg. Die Defense der Bonner zeigte sich weitaus besser, als noch vor drei Tagen, folglich gestaltete sich das Spiel über weite Strecken der ersten Halbzeit ausgeglichen. Doch wieder zeigten die Leverkusener eine vorzügliche Leistung von jenseits der Dreierlinie (insgesamt sieben von 15), während bei den Baskets die Distanzschützen, allen voran Brad Traina, eine Fahrkarte nach der anderen schossen. (fünf von 21). Und auch Terrence Rencher hatte sicher nicht seinen besten Tag erwischt. Der Guard der Baskets erzielte eine Trefferquote von nur 29% aus dem Feld. Dazu kamen sechs Turnovers des Amerikaners. Trotz der schwachen Offenseleistung gelang es den Baskets kurz vor dem Seitenwechsel, das Spiel in den Griff zu bekommen. Nach einem Fünf-Punkte-Rückstand in der 15. Minute (32:37), holten die Bonner Punkte für Punkt auf, um mit 46:44 in die Pause zu gehen. Anfang des dritten Viertels konnten die Baskets sogar noch zulegen und ihrerseits mit fünf Punkten in Führung gehen. Doch anstatt konsequent den Vorsprung und das nun vorhandene Oberwasser in der Verteidigung zu nutzen, brachte Brian Brown den Gegner unfreiwillig wieder heran. Zunächst kassierte der junge US-Amerikaner ein technisches Foul von Schiedsrichter Boris Schmidt, weil er dessen Anweisung, den Ball zu holen, nicht Folge leistete, wenige Sekunden später der nächste Pfiff, den Brown mit Applaus kommentierte. Resultat: Das zweite T in 15 Sekunden. So zurück ins Spiel gebracht, nutzen die Hausherren die zwischenzeitliche Konfusion der Bonner gnadenlos aus. Während die Baskets die Linie verloren hatten, bauten die Giants ihren Vorsprung bis zum Viertelende auf acht Punkte aus (67:59). Und es sollte noch dicker für die Gäste kommen. Die Defense war zu Beginn der letzten zehn Minuten fast nicht mehr vorhanden. Leverkusen fackelte nicht lange und nutze die Lücken der Bonner Abwehr bis es sechs Minuten vor dem Ende 79:64 für die Giants stand. Die Baskets schienen geschlagen. Doch genau in dieser Phase, als wohl niemand der 3.000 Zuschauer eine Cent mehr auf die Gäste gesetzt hätte, startete die Krunic-Truppe ein eindrucksvolles Comeback, bei dem sich vor allem wieder einmal Oluoma Nnamaka Bestnoten verdiente. Punkt für Punkt kämpfen sich die Bonner in den letzten Minuten noch einmal heran. 25 Sekunden vor dem Schlusspfiff schaffte Terrence Rencher unter dem Jubel der rund 1000 Bonner Fans per Dreier tatsächlich die erneute Führung der Telekom Baskets zum 87:85. Die Krönung eines 23:6-Laufes der Gäste. Doch am Ende bleibt das Glück bei den Giants. Dennis Wucherer erzielt im letzten Angriff für sein Team einen Korbleger mit Foul zum Ausgleich (87:87). Der Bonuswurf verfehlt sein Ziel, doch der Rebound fällt in die Hände seines Teamkollegen Nate Fox, der erneut nur durch ein Foul gestoppt werden kann. Fox zeigt keine Nerven an der Linie und verwandelt beide Würfe sicher. Den Baskets bleiben noch neun Sekunden, doch der Ball kann nicht mehr im gegnerischen Korb untergebracht werden. Mit 0:2 liegen die Telekom Baskets in der Viertelfinalserie gegen Leverkusen nun zurück. Um doch noch das Halbfinale zu erreichen, müssen jetzt drei Siege in Folge her. Äußerst schwierig, aber nicht unmöglich. Immerhin gelang den Bonnern das gleiche Kunststück bereits vor einem Jahr, als der TSK uniVersa Bamberg nach einem 0:2-Rückstand doch noch abgefangen wurde. Das dritte Spiel der Serie beginnt am Donnerstag, 08.05.2003, um 19.30 Uhr in der Bonner Hardtberghalle.