Teuer verkauft - Dennoch verloren

89:100-Niederlage gegen den Deutschen Meister Bonn mit starkem erstem Viertel und großem Herz am Ende Capin erzielt 21 Punkte und gibt sechs Assists Trotz Niederlage wichtigen direkten Vergleich gewonnen

Die Telekom Baskets haben den Sprung an die Tabellenspitze der Basketball-Bundesliga nicht geschafft. Im Spitzenspiel des 25. Spieltages gab es eine 89:100-Niederlage beim Deutschen Meister Alba Berlin. Beide Teams haben nun jeweils sieben Niederlagen auf ihrem Konto, die Albatrosse führen jedoch mit zwei Siegen mehr nach wie vor die Tabelle an. In der mit 8.000 Zuschauern gut gefüllten Max-Schmeling-Halle gaben zunächst die Gäste aus Bonn den Ton an. Angeführt durch einen glänzend aufgelegten Aleksandar Capin schafften es die Baskets, bereits in der achten Minute einen Zwölf-Punkte-Vorsprung herauszuspielen (28:16). Die mitgereisten 200 Bonner Fans waren aus dem Häuschen, ahnten aber schon, dass Berlin noch kommen würde. Spätestens bei Beginn des zweiten Viertels zeigte die Startruppe aus der Hauptstadt ihre Klasse. Dem jungen Bonner Spielmacher Capin, dessen Backup Loukas Lazoukits wegen eines Hexenschusses nur auf der Bank saß, sah sich gleich vier Gegenspielern ausgesetzt, die ihm über die gesamte Spielzeit das Leben schwer machten. Um so bemerkenswerter, wie sich Capin gegen Spieler wie Collins, Demirel, Evans oder Pesic behaupten konnte. Ebenfalls stark: Rimantas Kaukenas und Altron Jackson, der sich vor allem im Angriff gut in Szene setzen konnte. Trotzdem musste der Bonner Spielaufbau der Berliner Überlegenheit auf Dauer Tribut zollen. Turnovers waren die logische Folge. Insgesamt 15 Mal verloren die Baskets den Ball. Zu oft, um gegen das Topteam der BBL bestehen zu können. So setzte sich Mitte der Spielzeit die Klasse der Albatrosse zunehmend durch. Bis auf 13 Punkte schraubten Pesic & Co. nach 27 Minuten den Vorsprung der Berliner (71:58). Langsam kam selbst der direkte Vergleich zwischen beiden Teams für Bonn in Gefahr, denn im Hinspiel gelang den Baskets ein Sieg mit 20 Punkten (99:79). Doch ausgerechnet ein absichtliches Foul von Kaukenas leitete die Wende ein. Anstatt eines weiteren Ausbaus der Berliner Führung setzten die Bonner zu einer furiosen Aufholjagd an, durch die wenig später der Rückstand auf magere drei Punkte verringert werden konnte (74:77, 32.). Besonders Rimantas Kaukenas und der bis dahin glücklose Aleksandar Nadjfeji brachten ihr Team zurück ins Spiel. Der Meister wankte, fiel jedoch nicht. Die Baskets nutzen weitere Chancen nicht und Berlins DC Collins markierte in der entscheidenden Phase zwei ganz wichtige Dreier für sein Team. Drei Minuten vor Schluss war Berlin wieder auf elf Punkte enteilt (91:80). Ein Vorsprung, der von den Baskets nicht mehr aufgeholt werden konnte. So gewannen die Albatrosse am Ende vor allem aufgrund ihrer hervorragenden Defense nach dem ersten Viertel das Spiel völlig verdient mit 100:89. Baskets-Coach Predrag Krunic: "Glückwunsch an Berlin. Wir sind gut gestartet, haben dann aber Probleme bekommen. Berlins Defense wurde im Verlauf des Spiels stärker, so dass sie Fastbreaks spielen konnten. Die Folge war, dass wir uns nicht mehr entfalten konnten. Mit nur einem echten Guard war es für uns heute sehr schwer, weil Berlin viel Druck gemacht hat." ALBA-Coach Emir Mutapcic: "Das war ein sehr wichtiger Sieg gegen eine der besten Mannschaften in der BBL, vor allem nach der Niederlage gegen Karlsruhe. Das Spiel wurde von beiden Teams sehr intensiv geführt. Wir haben verdient gewonnen, weil wir die Bonner Fastbreaks stoppen konnten und den Druck in der Verteidigung - nach schwachem Beginn - erhöht haben. Jetzt müssen wir kontinuierlich so weiter spielen."