Tiefer Fall bei den Skyliners

FRAPORT SKYLINERS - Telekom Baskets Bonn 78:53 (20:13, 21:13, 25:8, 12:19)

Die Telekom Baskets Bonn haben am 6. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga eine ganz bittere Niederlage einstecken müssen. Bei den FRAPORT SKYLINERS kamen die Schützlinge von Michael Koch mit 53:78 unter die Räder. Nach einer durchwachsenen ersten Hälfte verloren die Gäste im dritten Viertel völlig den Faden und gerieten früh vorentscheidend ins Hintertreffen, wovon sie sich bis zum Schlusspfiff nicht mehr erholten.

Baskets-Trainer Michael Koch blieb auch in Frankfurt seiner Linie treu und passte seiner Startformation dem Gegner an. Erstmals in dieser Saison stand Jonas Wohlfarth-Bottermann in der Ersten Fünf - gemeinsam mit Benas Veikalas, Robert Vaden, Patrick Ewing jr. und Jared Jordan. Der Bonner Center wurde gleich im Angriff gesucht, um bei dem 22-Jährigen für einen guten Rhythmus zu sorgen. Wohlfarth-Bottermann bedankte sich umgehend für das Vertrauen mit einem Treffer aus dem Lowpost heraus (2:2, 1. Minute). Doch nicht nur der Youngster, das gesamte Bonner Team kam gut aus den Startblöcken und sorgte in der Anfangsphase für eine offene Partie (5:7, 6. Minute). Zwei Dreier von Dion Dowell sorgten jedoch im Handumdrehen dafür, dass sich die Gastgeber urplötzlich absetzen konnten und mit einem 10:0-Lauf die Führung an sich rissen (15:7, 9. Minute). Die Baskets versuchten den Rückstand wett zu machen, konnten aufgrund mangelnder Treffsicherheit aus der Distanz (1/6 Dreier im ersten Viertel) jedoch nicht zwingend verkürzen (20:13, 10. Minute). Bei den Telekom Baskets war von der anfänglichen Sicherheit nichts mehr zu merken. Für Frankfurt drehte Zachery Peacock auf und trug die Skyliners auf seinen breiten Schultern zur ersten zweistelligen Führung (26:15, 13. Minute). Bonn stellte in der Verteidigung auf eine Ball-Raum-Deckung um, was den Rhythmus der Hessen allerdings überhaupt wenig störte. Die Truppe von Muli Katzurin bestimmte das Geschehen an beiden Enden des Feldes und setzte sich immer weiter ab (41:26, 20. Minute). Veikalas und Co. mussten sich nach dem Seitenwechsel deutlich steigern, um ein Comeback einzuleiten. Nach bereits zehn geleisteten Ballverlusten vor der Pause war klar, dass sich die Rheinländer nicht mehr viele Turnover würden leisten dürfen, um eine Wende herbei zu führen. Dieses Unternehmen wollte jedoch nicht gelingen. Frankfurt spielte wie aus einem Guss und schraubte den Vorsprung weiter in die Höhe, was Michael Koch dazu bewog einen kompletten Wechsel der fünf auf dem Parkett stehenden Akteure vorzunehmen (49:28, 23. Minute). Weder diese taktische Maßnahme, noch eine warnende Auszeit brachten eine Veränderung der bestehenden Kräfteverhältnisse (56:30, 27. Minute). Frankfurt spielte ob der vielen gelungenen Aktionen wie im Rausch, während bei den Baskets wirklich nichts mehr zusammen lief. Spätestens als Dion Dowell kurz vor dem Viertelende binnen weniger Sekunden zwei Dreier im Bonner Korb unterbrachte, nahm die Angelegenheit arg einseitige Formen an (66:34, 30. Minute). Der Bonner Widerstand war endgültig gebrochen. Weder wollten die Dreier fallen, noch konnten sich die Baskets am Brett hochprozentige Chancen oder zumindest Freiwürfe erarbeiten. Beide Trainer nutzten so früh im letzten Abschnitt die Gelegenheit, um ihre Bank zu „entleeren“. Bei nur vier verwandelten Dreiern bei 16 Versuchen (25,0 Prozent) und ganzen 19 Ballverlusten war nicht daran zu denken, den Mainhattan Giganten an diesem Samstagnachmittag beizukommen. Headcoach Mike Koch (Bonn): „Gratulation an Frankfurt. Um dieses Spiel zu analysieren muss ich eine Woche zurückgehen. Wir haben gegen Artland nicht so schlecht gespielt, hatten aber Probleme den Ball in den Korb zu bringen. Ich denke, die Mannschaft hat da einen mentalen Knacks davon getragen. Der Druck auf das Team war sehr hoch heute. Der Anfang des Spiels war noch ok, doch dann haben wir uns verunsichern lassen und Pässe gespielt, wo wir hätten werfen sollen und geworfen, wo wir hätten passen sollen. Das Team war eingeschüchtert und so ein gefundenes Fressen für Frankfurt, die ihren Stil durchgespielt haben.“ Headcoach Muli Katzurin (Frankfurt): „Wir haben heute ganz gut gespielt. Die Energie war da und die Verteidigung gut. Wir haben Bonn keine offenen Würfe gestattet und ihren Schnellangriff gestoppt. Ich freue mich für unsere jungen Spieler. Sie konnten viele Minuten bekommen und Selbstvertrauen tanken. Wir haben in den letzten zehn Tagen sehr hart gearbeitet und erste Schritte in die richtige Richtung beim Spiel gegen Bremerhaven gesehen. Wir haben heute als Team gespielt, jeder hat für jeden alles gegeben. Das muss unser Weg sein.“ Telekom Baskets Bonn: McCray (6), Ensminger (4), Veikalas (5/1 Dreier), Ewing jr. (7/1), Mangold (0), Thülig (0), Jordan (9/1), Weems (13/1), Koch (0), Vaden (4), Wohlfarth-Bottermann (5) FRAPORT SKYLINERS: Klein (4), Scott (7/1), Dowell (17/4), Jones (9/1), Nolte (4), Novak (0), Voigtmann (0), Barthel (10/1), Robertson (3), Gibson (10), Nicolay (dnp), Peacock (14)