Time to say Goodbye!
2.500 Fans feiern die Telekom Baskets - Conley sorgt für Heiterkeit und der Feuerwerker Helmut Reuter für wortloses Staunen Patrick Flomo ein weiteres Jahr in Bonn
Es war der längste Tag des Jahres, an dem die Telekom Baskets zu Abschlussparty und Feuerwerk geladen hatten. Deshalb war keiner der mehr als 2.500 Besucher traurig, dass das Feuerwerk erst kurz vor 23 Uhr begann, als der Himmel ausreichend dunkel war. Zuvor hatte die Rockgruppe MayQueen den Gästen mit drei 30-Minuten-Auftritten ordentlich eingeheizt, und der weitläufige Parkplatz vor dem Telekom Dome mit Blick auf Bonn-Downtown scheint bestens geeignet für Open-Air-Verantaltungen jeder Art. Es wurde gejubelt, getalkt und getrunken. Das erfolgreiche NBBL-Team Bonn/Rhöndorf zum 2. Mal in Folge unter den vier besten U19-Teams Deutschlands wurde gefeiert, sein Trainer Pete Miller verabschiedet, und von der Bühne erfuhren die Fans von Hans-Jörg Tamoj (1. Vorsitzender Rhöndorfer TV) und Wolfgang Wiedlich (Präsident Telekom Baskets Bonn), dass die NBBL-Zusammenarbeit der beiden Clubs nur ein Start sei. Mehr, viel mehr, solle folgen da waren sich die beiden einstigen Lokalkonkurrenten einig. Weiterhin gab es Interviews mit Baskets-Fans unterschiedlichen Alters und verschiedener Dauer: Erika Westermann etwa ist 86 Jahre alt, seit vier Jahren im Fanclub und schon seit Pennenfelds-Zeiten dabei, wie auch Ulrich Schulze oder Hajo Dietmannshenke. Alle finden die Stimmung bei Baskets-Heimspielen klasse und die volksnahe Ausrichtung des Clubs. Standing ovations erhielt einmal wieder Klein-Niklas (6 Jahre alt), der seinen Weihnachtssong aus der alten Hardtberghalle, als er erst fünf war, nochmal ins Mikro schmetterte: Klinglöcklichen, klingelingeling . . ..Baskets werden Meister, Alba nur Zweiter . . . okay, die Realität hat gesiegt! Trotzdem ein Super-Auftritt. Und Nils (6), jüngster Teilnehmer bei einem Baskets-Camp, braucht nach eigener Angabe noch 12 Jahre, um im Telekom Dome aufzulaufen. Erst seit einigen Wochen dabei: Rosi Titzmann klar, dass ich mir für nächste Saison eine Dauerkarte kaufe. Als Neue sei sie zunächst für einige Baskets-Niederlagen verantwortlich gemacht worden ... . Es ist mir ein Herzensbedürfnis, so Wiedlich, Euch die unbekannten Helden des Hallenbaus selbst vorzustellen, und dann marschierten sie auf die Bühne: Architekt Jan van Dorp, Michael Mager, Hans-Günter Roesberg, Dirk Eultgen, Sebastian Adelt, Martin horn, Bauingenieur Paul Kremer und stellvertretend für die vielen Baskets-Helfer Cordula Irion (Ich spürte, das Putzen nimmt hier nie ein Ende) und Dieter Rautenberg, der an vielen Tagen morgens um acht vor der Halle stand und fragte: Was gibt es zu tun? Dass der Telekom Dome spieltechnisch startklar zum Finale wurde, dafür sorgten vor allem Johannes Weber, Mirko Feld und Roland Weigelt. Auch der Hauptsponsor sagte Danke für eine tolle Saison. Stephan Althoff, Leiter der Konzernkommunikation der Deutschen Telekom AG, sprach vom längsten Sponsoring-Engagement der Telekom und versprach unter Fanjubel offene Arme für leistungsstarke Co-Sponsoren. Höhepunkt, ganz klar, war der Auftritt des Deutschen Vizemeisters 2008, der mit einem Wunderkerzen-Meer empfangen wurde. Auf der Bühne ging es hoch her und manch einer verhaspelte sich vor lauter Aufregung in der Grammatik, wie etwa der verletzte Kapitän Jason Conley, der, bezogen auf die Geburt des Kindes von Miah Davis Stunden vor dem 5. Halbfinale in Frankfurt, berichtete, dass ihm die Fruchtblase geplatzt ist. Es war der größte Lacherfolg des Abends. Anschließend übernahmen Winsome Frazier und John Bowler die Büschel der Cheerleader und offenbarten ungeahnte Qualitäten und Coach Mike Koch deutete an, was viele Fans bereits wussten. Baskets-Forward Patrick Flomo bleibt auch in der kommenden Saison ein Bonner. Danach, kurz vor 23 Uhr, blickten alle Fans zum Himmel, der sich endlich verdunkelte: Erst Raketen zu Beethoven, dann zu Eye of the Tiger, schließlich zu Time to say Goodbye. Es war ein Schmaus für Augen und Ohren, was Weltmeister (im Musikfeuerwerk) Helmut Reuter, Ex-Kommilitone vom Baskets-Präsidenten, zwischen Himmel und Erde zauberte mit Unterstützung der Sparkasse KölnBonn. Es war in diesen 15 Minuten mucksmäuschenstill auf dem Gelände. Zeit zum Staunen . . . und leisem Abschiedsagen von einer tollen Telekom-Baskets-Saison. Nicht ganz: Zum Schluss klatschten 5.000 Hände. Ein Lob für den Feuerwerker.