Tor zur "Round of 16" steht weit offen!
5210 Zuschauer sahen den vierten Bonner Sieg im fünften BCL-Spiel
Am fünften Spieltag der Basketball Champions League haben die Telekom Baskets Bonn mit 78:75 (18:13, 23:24, 18:19, 19:19) gegen VEF Riga gewonnen und damit das Tor zur Round of 16 weit aufgestoßen. Bodie Hume wurde Topscorer der Partie mit 15 Punkten. Insgesamt verteilten die Baskets die Scorerlast auf viele Schultern, sodass sieben Spieler mindestens acht Punkte erzielten.
Key Facts
- Zuschauer: 5210 Fans kamen in den Telekom Dome und sorgten für einen euphorischen Europapokal-Abend
- Teamplay: Sieben Baskets-Spieler erzielten mindestens acht Punkte. Topscorer wurde Bodie Hume mit 15 Punkten und neun Rebounds
- Double-Double: Captain Thomas Kennedy markierte zehn Punkte und zehn Rebounds
- Ausgangslage vor Athen: Durch den Bonner Sieg gegen Riga und die Athener Niederlage gegen Ramat-Gan gehen die Baskets nächste Woche (17.12.) mit einem 19-Punkte-Polster in das entscheidende Spiel bei AEK. Selbst bei einer Niederlage mit bis zu 18 Punkten wären die Baskets also als Gruppensieger für die Round of 16 qualifiziert
- Rebounds: Bonn gewann das Rebound-Duell mit 39:29 und sicherte sich durch zwölf Offensivrebounds mehrfach zweite Chancen
- Zeit in Führung: Auch wenn das Spiel eng umkämpft war, lagen die Baskets über 31:52 Minuten im Spiel vorne
- Höchste Führung: +13 (30:17, 13. Minute)
Spielbericht
Schon bereits vor Spielbeginn war klar, dass sich die Baskets mit einem Sieg über Riga einen 19-Punkte-Vorsprung für das letzte BCL-Gruppenspiel in Athen sichern könnten, da die Athener kurz zuvor ihre Partie gegen Ramat-Gan verloren hatten. Die Bonner Anfangsformation um Phlandrous Fleming, Angelo Allegri, Bodie Hume, Till Pape und Thomas Kennedy beflügelte das offensiv jedoch nicht. Zu Beginn taten sich die Hausherren schwer, einen Rhythmus im Angriff aufzubauen. Jedoch schafften sie es, dass auch Riga offensiv in keinen Spielfluss kam. Geburtstagskind Pape erzielte vier der ersten sechs Bonner Punkte, bevor ein 12:2-Lauf der Gastgeber dafür sorgte, dass sie die Kontrolle über das Spiel übernahmen (18:10, 9. Minute). Fleming und Darius McGhee trafen aus der Distanz und Kennedy sorgte mit einem Dunking für das erste Highlight der Partie. Rigas an diesem Abend überragender Harrison Cleary (29 Punkte) verkürzte den Rückstnd mit einem Dreier noch vor der Viertelpause (18:13, 10.).
Zu Beginn des zweiten Viertels hatten die Baskets ihre beste Phase des Spiels. Die gegnerischen Fehlwürfe sammelten die Bonner konsequent ein und schalteten schnell um in den eigenen Angriff. Daraus bewegten die Hausherren den Ball schnell, fanden offene Abschlüsse und führten nach zwei Dreiern von Rivaldo Soares und Jonathan Bähre schnell mit 13 Punkten (30:17, 14.). Diese vermeintlich deutliche Führung hatte aber nicht allzu lange Bestand. Riga bewegte den Ball nun selbst auch besser und hatte mit Cleary und Rihards Berkolds zwei sichere Distanzschützen, die den Rückstand mit ihren Dreiern schnell verkürzten (33:30, 16.). Bonn behielt zwar weiter die Führung und auch die Kontrolle über das Spielgeschehen, die Gäste blieben aber auch zur Halbzeitpause auf Schlagdistanz dran.
Nach dem Seitenwechsel netzte der stark aufspielende Hume zwei Dreier ein und sorgte dafür, dass sein Team auch zur Mitte des dritten Viertels noch vorne lag (49:44, 24.). Immer, wenn das Gefühl aufkam, dass die Baskets nun wieder das Momentum komplett auf ihre Seite ziehen könnten, verpassten sie jedoch die Chancen, die Führung auszubauen. Riga nutzte das mehrmals dazu aus, die Partie auszugleichen. Sowohl beim Stand von 49:49 (25.) als auch beim 56:56 (30.) hätten die Gäste wenig später die Führung übernehmen können. Bonn antwortete allerdings jedes Mal postwendend mit einem And-1. Zunächst war es Bähre, dann Soares, der den Baskets wieder zur knappen Drei-Punkte-Führung verhalf (59:56, 30.).
Auch im letzten Viertel sah es zunächst so aus, als würden die Baskets ihren geringen Vorsprung zumindest so erfolgreich verteidigen, dass sie nie in den Rückstand geraten (64:59, 32.). Ein 7:0-Lauf von Riga sorgte dann aber doch für die erste Gäste-Führung seit der fünften Spielminute und zwang Baskets-Headcoach Roel Moors zur Auszeit (64:66, 34.). In der Folge wechselte die Führung mehrmals hin und her. Mit einem Unentschieden ging es in die letzten drei Minuten (71:71, 37.). Dann folgte die spektakulärste Szene der Begegnung. Nach einem verpassten McGhee-Dreier schaltete Riga schnell um und schien mit einem leichten Fastbreak-Korbleger wieder die Führung zu übernehmen. Doch die Baskets schalteten ebenso schnell um in die Verteidigung. Mit zwei Blocks hintereinander verhinderten erst Fleming und dann McGhee die Gäste-Punkte, bevor im direkten Gegenzug Co-Captain Pape frei in der rechten Ecke gefunden wurde, von wo er einen Dreier versenkte (74:71, 38.). Die Folge: Emotionen pur auf dem Parkett und bei den 5210 Zuschauern im Telekom Dome! Als McGhee 13 Sekunden vor Ende der Partie einen Korbleger zur Fünf-Punkte-Führung traf, war die Vorentscheidung gefallen. Zwar verkürzte Riga nochmal von der Freiwurflinie, konnte in den letzten Sekunden aber nicht mehr den Ballbesitz erobern und so feierten die Baskets letztlich mit 78:75 den vierten Sieg im fünften BCL-Spiel.
Stimmen zum Spiel
Martins Gulbis (Headcoach VEF Riga):
“Glückwunsch an Bonn zum Sieg. Ich glaube alle haben diese Art von Basketball genossen. Es war ein sehr enges Spiel. Ich bin stolz auf unser Team, das ohne seinen Leader gespielt hat. Jeder Spieler hat sich gesteigert und alle haben einen guten Job gemacht. Es ist hier nicht leicht zu spielen, aber jetzt müssen wir daraus unsere Lehren ziehen und für das nächste Spiel bereit sein.”
Roel Moors (Headcoach Telekom Baskets Bonn):
"Es war ein sehr schwieriges Spiel. Es gibt zwei Dinge, für die man Riga Anerkennung geben muss. Erstens sind sie es gewohnt zu gewinnen, weil sie ihre heimische Liga dominieren und das zeigt das Selbstvertrauen, mit dem sie spielen. Zweitens ist es ein Team, welches bis zum Schluss kämpft und nicht aufgibt. Es war nicht das schönste Spiel, aber wir haben Kampfgeist gezeigt und das müssen wir in die nächsten Spiele mitnehmen. Mir hat die Energie gefallen, mit der wir als Einheit gespielt haben. Offensiv hatten wir keinen besonders guten Rhythmus und ich glaube wir können den Ball besser verteilen. Es ist klar, dass wir dieses Spiel in der Verteidigung gewonnen haben."
Pressekonferenz
Punkteverteilung
Telekom Baskets Bonn: McGhee (8 Punkte/2 Dreier), Bähre (12/1, 5 Rebounds), Griesel (2), Fleming (14/1), Soares (8/1), Allegri (0), Hume (15/2, 9 Rebounds), Pape (9/1), Thiemann (0), Kennedy (10, 10 Rebounds), Müller (DNP), Rosic (DNP)
VEF Riga: Cleary (29/7), Bümeisters (2), Bobrov (14), Bertans (5/1), Gulbis (0), Pinnis (0), Berkolds (8/2), Lawrence (10), Sydorov (7/1), Soldatenoks (DNP)