Tür zum Achtelfinale stand weit offen

Telekom Baskets verlieren im Ulebcup bei Deichmann Slask Breslau mit der Schlusssirene 57:59 Altron Jackson wirft zu früh Aleksandar Nadjfei macht 20 Punkte 50 Bonner Fans hatten sich auf den Weg nach Polen gemacht

Aus für die Telekom Baskets im Ulebcup 04/05. Nach einem phasenweise dramatischen Spiel bei Deichmann Slask Breslau mussten sich die Bonner am Ende knapp mit 57:59 (17:19, 19:7, 12:17, 9:16) geschlagen geben. Die Polen erreichen damit als Zweiter der Gruppe G hinter Rytas Vilnius das Achtelfinale. Die Baskets dagegen fallen durch die Niederlage und den schlechteren direkten Vergleich mit Belgrad und Neapel auf den fünften Platz zurück. Eigentlich hatte alles gestimmt. In Vilnius verlor gerade Roter Stern Belgrad der ärgste Bonner Konkurrent um den Einzug ins Achtelfinale sein Spiel, während die Baskets im polnischen Breslau 15 Sekunden vor dem Ende beim Stand von 57:57 in Ballbesitz waren. Bonn hatte den letzten Angriff und damit die Chance auf den Sieg oder doch wenigstens auf eine Verlängerung. Doch anstatt den Ball bis kurz vor Ende in den eigenen Reihen zu halten, unterlief den Bonnern ein grober taktischer Fehler. Altron Jackson, der über das gesamte Match nicht richtig ins Spiel gekommen war, versuchte bereits nach sechs Sekunden einen Korbleger aus der Bedrängnis. Der Ball traf nur das Brett und ging in die Hände der Gastgeber, die im direkten Gegenzug mit der Schlusssirene durch Radoslaw Hyzy den Sieg einfuhren. Schlecht waren die Telekom Baskets ins Spiel gekommen. Schnell lag man im 1. Viertel vor rund 3.500 Zuschauern, darunter 50 Fans aus Bonn, mit 12:1 in Rückstand. Doch der Blitzstart der Polen war schnell kompensiert. Nachdem die Defense der Baskets einen Gang höher schaltete, gelangen Breslau kaum noch leichte Punkte. Stattdessen trumpfte auf Bonner Seite der wieder genesene Aleksandar Nadjfeji mächtig auf. Mit 20 Punkten und acht Rebounds war er am Ende bester Bonner Spieler. Zusammen mit Kristaps Janicenoks und Oluoma Nanamka hatte der serbische Power-Forward maßgeblichen Anteil an einem starken zweiten Viertel, das mit 19:7 an die Baskets ging. Nach dem Seitenwechsel (26:36) kam der Einbruch in Bonner Spiel. Fünf Minuten lang gelang kein einziger Korberfolg, während Breslau mit einem 13:0-Lauf das Spiel wieder offen gestalten konnte. Nur langsam fingen sich die Baskets wieder. Branko Milisavljevic, sonst ein treffsicherer Schütze, traf nur zwei von zwölf Schüssen aus dem Feld. Das Fehlen seiner Punkte tat den Bonnern ganz besonders weh. Doch die Baskets kompensierten fehlendes Wurfglück mit Kampf und Einsatz und fast hätte es am Ende noch gereicht. Der taktische Fehler kurz vor Schluss machte jedoch alle Hoffnungen zunichte. Baskets-Coach Predrag Krunic nach dem Spiel: Wir haben heute zwei unerfahrene Teams gesehen, die mächtig unter Druck standen. Trotzdem hat mein Team das beste daraus gemacht. Bis zum letzten Angriff, als uns ein taktischer Fehler vielleicht den Sieg gekostet hat. Die übrigen Ergebnisse: Lietuvos rytas Vlinius Roter Stern Belgrad: 77:60 Benfica Lissabon Pompea Neapel: 67:104