Über 400 Zuschauer feiern Nicht-Abstieg von Baskets II

Konzentrierte Team-Leistung sichert Regionalliga-Platz: 83:49 im Derby gegen den Rhöndorfer TV

Vorweg: Das entscheidende Duell gegen den Abstieg aus der 2. Regionalliga war kein Duell. Telekom Baskets II besiegte Rhöndorfer TV II im entscheidenden Match am letzten Spieltag sensationell deutlich mit 83:49 (30:18, 18:12, 20:5, 15:14). Das Hinspiel hatte man noch mit 15 Punkten in Rhöndorf verloren. Sensationell auch die Zuschauerzahl im hochbrisanten Lokalderby: mehr als 400 Basketballfreunde und -insider aus der Bonner Region sahen zu, darunter auch das komplette Bundesliga-Team der Telekom Baskets, dazu Headcoach Michael Koch, Sechtems Abteilungsleiter Volkmar Stier, Rhöndorfs Manager Michael Wichterich, Baskets-Präsident Wolfgang Wiedlich oder Baskets-Ex-Playmaker und Ex-Rhöndorf-Headcoach Klaus Perwas und natürlich viele Eltern der spielenden Jugendlichen. Jeder wusste: Hier geht es ums Ganze. Eigentlich nur ein Basketball-Spiel, bei dem es um viel ging, aber es hatte auch eine tragische Note: In beiden Mannschaften standen Spieler, die gemeinsam als Team Bonn/Rhöndorf in der NBBL (U19-Bundesliga) die Basketballregion Bonn/Bad Honnef bundesweit vertreten, am Wochenende wieder gegen ALBA Berlin im NBBL-Achtelfinale (Rückspiel) antreten und gestern Abend gegeneinander spielen mussten. Auch die NBBL-Coaches traten gegeneinander an: Eric Detlev (Rhöndorf) gegen Pete Miller (Bonn). Das Spiel ist schnell erzählt: Kämpferisch, konzentriert, hoch motiviert - an diesem Abend hätte es nicht nur Rhöndorf gegen die Baskets-Reserve schwer gehabt. Die Baskets-Dreier fielen wie am Schnürchen ins Rhöndorfer Netz, die Defense stand wie ein Bollwerk, und die Zuschauer waren je nach Club-Zugehörigkeit begeistert oder entsetzt. 30:18 nach dem ersten Viertel, und Insider wussten: Das halten die Baskets mental nicht 40 Minuten durch. Doch mit dem 20:5 im 3. Viertel setzten sie noch einen drauf, und die arabische Fankolonie von Baskets-Spieler Jassar Naggar war in Hochstimmung. Bonns Trainer Pete Miller nach dem Schlusspfiff: "Es war eine harte Saison für uns, und wir waren, darauf bin ich stolz, immer ein Team. An den letzten fünf Spieltagen, wo es für uns ums Ganze ging, war ich mehr Psychologe als Trainer, und heute vor dem Spiel merkte ich, die Mannschaft wollte den Sieg, den Regionalliga-Platz, sie haben ganz fest dran geglaubt." Und Rhöndorf sei heute "unter Wert, weil zu hoch geschlagen" worden. Auch Baskets-Präsident Wolfgang Wiedlich freute sich, und auch der Baskets-Ex-Sportmanager Arvid Kramer im fernen Kalifornien. Die Freude hat historische Gründe. Vor 16 Jahren (1991) stand die Fusion zwischen SC Fortuna Bonn und Godesberger TV zur BG Bonn 92 an, und die Fortuna stand auf einem Abstiegsplatz in der 2. Regionalliga. Wiedlich erinnert sich: "Ich fuhr damals Arvid alle 14 Tage zu einem Fortuna-Auswärtsspiel, wir hatten ihn nach seiner Verletzung vom GTV zur Fortuna gemeldet." Arvid habe das Regionalliga-Team damals aus dem Abstiegsstrudel geführt. "Am letzten Spieltag gewann Fortuna in Meckenheim mit 116:114 nach Verlängerung, und Arvid machte über 50 Punkte." Die Mail von Wiedlich an Kramer ging gestern abend, davon kann man ausgehen, über den Großen Teich. Telekom Baskets Bonn II: Thülig 8, Chabib 7, Naggar 6, Stark 12/4 Dreier, Lubanzadio, E. 14, Lubanzadio 8/2, Walbröhl 10/1, Hernandez 13/1, von Heydebrandt 2, Raouah 3