Überraschungsteam zu Gast auf dem Hardtberg

Telekom Baskets empfangen Aufsteiger Eisbären Bremerhaven

Damals hätte kaum ein Experte damit gerechnet, dass dem Liganeuling aus dem hohen Norden ein derart guter Einstieg ins deutsche Basketball-Oberhaus gelingen würde. Lange Zeit überraschte das Team des litauischen Cheftrainers Sarunas Sakalauskas durch gute Leistungen gegen die etablierten Teams und einen hervorragenden zweiten Tabellenplatz, gleich hinter Liga-Primus Alba Berlin. Doch seit einigen Wochen stockt der Motor der Eisbären ein wenig. Drei Niederlagen hintereinander wurden kassiert, zuletzt am vergangenen Wochenende in Trier, als sich das Team erst nach Verlängerung mit 80:89 geschlagen geben musste. Der überragende Mann an der Mosel war der 2,08 Meter große Center Darren Fenn, dem 26 Punkte und 13 Rebounds gelangen. Und auch sonst ist der 25jährige US-Amerikaner der wichtigste Faktor im Spiel der Norddeutschen. Mit im Durchschnitt 19,1 Punkten ist er der beste Scorer der Eisbären und holt mit 7,8 auch die meisten Rebounds. Bremerhaven auf Darren Fenn zu reduzieren, würde der bisherigen Leistung des Aufsteigers jedoch nicht gerecht werden. Der Erfolg beruht in erster Linie auf einer geschlossenen Teamleistung, durch die den Eisbären sogar das Kunststück gelang, bei Alba Berlin zwei Punkte zu entführen und dem Deutschen Serienmeister die erste und bislang einzige Heimniederlage der Saison beizubringen. Die Fäden im Bremerhavener Spiel halten dabei die beiden US-Guards Brian Jones (12,9 Punkte, 5,6 Assists) und Nick Jacobson (16,9 Punkte, 40% von der Dreierlinie). Ebenfalls brandgefährlich: Powerforward Charles-Judson Wallace (2,06 Meter), der für 5,8 Rebounds gut ist und 10,8 Punkte pro Spiel beisteuert. Komplettiert wird die Starting Five des Aufsteigers durch den litauischen U-22-Nationalspieler Evaldas Jocys, der zuvor schon in Leverkusen und Hagen spielte. Der Rest des Teams besteht größtenteils aus Spielern, die schon in der Aufstiegssaison 2004/2005 dabei waren. Hier kommt dem 28jährige Deutsch-Israeli Alon Stein als Teamkapitän, Führungspersönlichkeit, aber auch bester Passgeber der zweiten Liga Nord, eine besondere Bedeutung zu. Ein anderer Leistungsträger aus Zweitligazeiten ist jedoch nicht mehr dabei. Vergangene Woche trennten sich Bremerhaven von Publikumsliebling Tarick Johnson. Tarick möchte spielen, dafür habe ich Verständnis. Aber wir haben viele starke Spieler hinzubekommen, so dass ihm in Bremerhaven einfach die Perspektive fehlte. Deshalb ist es besser, wenn er zu einem Verein wechselt, wo er auch Spielzeit bekommt", erklärt Eisbären-Manager Jan Rathjen in einer Pressemitteilung des Vereins. Ersetzt werden könnte Johnson durch seinen 1,91 Meter großen Landsmann John Bynum. Der US-Amerikaner absolviert zurzeit ein Probetraining und war zuvor unter anderem beim Nord-Zweitligisten Grevenbroich unter Vertrag. Während die Gäste aus dem Norden am Donnerstag in Bonn ihre Niederlagenserie stoppen wollen, gilt es für die Telekom Baskets, die positive Entwicklung aus dem knappen Sieg gegen Vizemeister Frankfurt weiter voranzutreiben. Wir werden Bremerhaven sicher nicht unterschätzen. Wenn wir so aggressiv verteidigen wie gegen Frankfurt, haben wir eine gute Chance, zwei wichtige Punkte im Kampf um die Playoffs einzufahren, erklärt Baskets-Headcoach Michael Koch. Das Spiel gegen die Eisbären aus Bremerhaven beginnt am Donnerstag, 26. Januar 2006, um 19:30 Uhr in der Bonner Hardtberghalle. Tickets gibt es noch an allen General-Anzeiger-Ticketshops, an den Baskets-Vorverkaufsstellen von BONNTICKET und an der Abendkasse ab 18:00 Uhr.