Unbelohntes Comeback nach Katastrophen-Start

WT Tübingen - Telekom Baskets Bonn 80:74 (29:10, 11:23, 16:23, 24:19)

Nach einem katastrophalen ersten Viertel lancierten die Telekom Baskets Bonn gegen die WALTER Tigers Tübingen ein Comeback, welches unbelohnt blieb. Jamel McLean (21 Punkte, 13 Rebounds) und Co. unterlagen mit 74:80 (10:29, 23:11, 23:16, 19:24) und ließen damit wichtige Zähler im Rennen um die Playoff-Plätze liegen.

Durch die zwei jüngsten Siege gegen Phoenix Hagen (100:95) sowie die Brose Baskets (98:93) starteten die Telekom Baskets mit viel Selbstvertrauen in die Partie gegen Tübingen. Der während der beiden Heimspiele aufgenommene Schwung machte sich auch gleich auf der Anzeigetafel bemerkbar (2:6, 2. Minute), wurde aber kurz darauf jäh gestoppt. Die Hausherren fühlten sich in ihrer defensiven Ehre gekränkt und erhöhten in der eigenen Hälfte fortan die Intensität. Bonn kassierte einen 14:2-Lauf, bei dem auf Seiten der Tigers A2-Nationalspieler Johannes Lischka regelrecht heißlief (16:8, 8. Minute). Während bei den Gästen überhaupt nichts funktionieren wollte, verbuchte der Tübinger Forward einen Korb nach dem anderen - am Ende des ersten Viertels hatte Lischka mehr Punkte (13) auf dem Konto als das gesamte Bonner Team (29:10, 10. Minute). Es musste etwas geschehen, und zwar schnell. Gerade noch hatte Lischka seine nächsten Zähler verbucht, da kassierte er zwei schnelle Fouls hintereinander und wurde von Tigers-Coach Igor Perovic vorsichtshalber auf die Bank zitiert (31:11, 11. Minute). Als ob dies ein Zeichen gewesen wäre, starteten die Telekom Baskets daraufhin ihre Aufholjagd. Das Team hatte von jenseits der Dreierlinie das Wurfglück in Bonn gelassen und so versuchte man es direkt am Brett mit Jonas Wohlfarth-Bottermann und Jamel McLean, die sich gegen die lange Tübinger Garde durchsetzten und den Rückstand Stück für Stück abtrugen (35:22, 15. Minute). Perovic nahm zwei Auszeiten, um seine Schützlinge defensiv neu einzustellen, doch das Bonner Duo war schlichtweg nicht zu stoppen. Erst war es an McLean, die Differenz in den einstelligen Bereich zu drücken (35:26, 17. Minute), ehe Wohlfarth-Bottermann seine Farben endgültig auf Schlagdistanz an die Schwaben heran führte (37:31, 19. Minute). Gemeinsam markierten der amerikanische Power Forward und der deutsche Center alle Bonner Punkte im zweiten Abschnitt - und sorgten im Gleichschritt dafür, dass die Baskets das Momentum mit in die Kabine nahmen (40:33, 20. Minute). Nach dem Seitenwechsel blieben die Baskets ihrem funktionierenden Plan treu. McLean eröffnete das dritte Viertel mit einem weiteren Treffer, der die Tigers-Defense daran erinnerte, tiefer in die Zone abzusinken. Dadurch eröffneten sich auf dem Flügel freie Wurfchancen, die von den Bonner Scharfschützen jedoch nur mangelhaft genutzt wurden. Hatte Bonn in der ersten Hälfte keinen von zehn Dreierversuchen versenkt, besserte Benas Veikalas diese unschöne Statistik ein wenig auf - und sorgte damit gleichzeitig für die ersten Bonner Punkte durch einen Spieler, der nicht McLean oder Wohlfarth-Bottermann heißt, seit über 13 Nettominuten (42:38, 22. Minute). Die Rheinländer machten sich ihre Vorteile im Lowpost zu Nutze und ließen den Ball clever durch die eigenen Reihen laufen, wodurch Gelegenheiten auftaten, um weiter zu verkürzen. Der Ausgleich blieb jedoch zunächst aus, auch wenn David McCray (47:44, 24. Minute) und Jared Jordan (54:51, 28. Minute) den Druck auf die Gastgeber weiter erhöhten. Der unentwegte Ansturm machte sich langsam aber sicher bezahlt, so dass Tübingen vor dem Schlussakt nur noch einen minimalen Vorsprung inne hatte (56:55, 30. Minute). Passend zum bisherigen Verlauf der Partie sorgte McLean zum Start des finalen Abschnitts für die erste Bonner Führung seit den Anfangsminuten der Partie (57:56, 32. Minute). Den Baskets machte aber nach wie vor ihre katastrophale Wurfquote aus der Distanz einen üblen Strich durch die Rechnung. Viel zu viele Chancen, die Führung weiter auszubauen wurden so vergeben. Stattdessen machte sich Tübingen, nicht erst seit dem furiosen Endspurt im Hinspiel für seinen Kampfeswillen in der Beko Basketball Bundesliga bekannt, zu einem kleinen Lauf auf, den Michael Koch im Ansatz mit einer taktischen Auszeit unterbrach (62:58, 34. Minute). So zumindest der Wunsch des Headcoaches, welcher jedoch nicht in Erfüllung gehen sollte. Die Tigers legten nach und kamen so doch noch zu einem 13:1-Run, an dessen Ende eine weitere Baskets-Auszeit stand (69:58, 37. Minute). Der bis dahin unauffällig agierende Kyle Weems fasste sich ein Herz und eröffnete mit fünf schnellen Zählern in Serie eine neuerliche Aufholjagd (69:64, 37. Minute). Auf der Zielgeraden fehlten McLean und Co. jedoch die Kräfte, um sich für das tolle Comeback selbst zu belohnen. Zu viel hatten sie in den vorangegangenen zweieinhalb Vierteln investiert, um sich auf den letzten Metern für die Pleite im Hinspiel revanchieren zu können. Telekom Baskets Bonn: McCray (9), Ensminger (4), Veikalas (8/2 Dreier), Mangold (3/1), Thülig (0), Jordan (3/1), Weems (15/1), Koch (dnp), McLean (21, 13 Rebounds), Wohlfarth-Bottermann (11) WALTER Tigers Tübingen: Wells (10), Nash (dnp), Albus (dnp), Lischka (24/1, 12 Rebounds), Redding (14), Young (3/1), Spoden (0), Ivandic (dnp), Freease (17, 11 Rebounds), Agva (dnp), Oehle (0), Duggins (12/1) Die nächsten Heimspiele der Telekom Baskets Bonn Sa. 13. April 2013, 20:05 Uhr – Telekom Dome Beko BBL: Telekom Baskets Bonn vs. FRAPORT SKYLINERS (live auf SPORT1) Sa. 27. April 2013, 20:00 Uhr – Telekom Dome Beko BBL: Telekom Baskets Bonn vs. Bayern München Tickets für alle Heimspiele an allen Eventim-Vorverkaufsstellen in Bonn, der Region und ganz Deutschland, per Telefon über die Ticket Hotline 01805 – 992219 (0,14 €/Min. aus d. dt. Festnetz. Mobil ggf. abweichend!) und rund um die Uhr im Baskets-Online-Ticketshop über das Internet: