Verteidigung bringt Wende und Revanche / Playoff-Teilnahme sicher

Acht Rebounds und 13 Punkte in knapp 21 Minuten standen für Tadas Klimavicius am Ende auf dem Scoutingbogen. Foto: Wolter

Die Telekom Baskets Bonn haben das erste Aufeinandertreffen mit den EWE Baskets Oldenburg binnen fünf Tagen für sich entschieden. Das Team von Trainer Mathias Fischer setzte sich vor 5.720 Zuschauern im Telekom Dome aufgrund einer tollen defensiven Leistung im Schlussviertel mit 70:59 (13:12, 26:24, 14:21, 17:2) durch. Damit sicherten sich die Rheinländer die 17. Playoff-Teilnahme in 19 Jahren Erstliga-Zugehörigkeit. Bereits am kommenden Samstag, den 11. April, treten beide Mannschaften im Halbfinale des Beko BBL TOP FOUR erneut gegeneinander an - der Tipoff ist für 20:00 Uhr angesetzt.

Das Spiel

Die Zeichen standen auf Sturm. Vieles deutete auf ein Offensivspektakel hin. Auch der Dreier im ersten Bonner Angriff durch Eugene Lawrence konnte als Indiz dafür gewertet werden, dass die Anzeigetafel nicht still stehen würde. Doch das Gegenteil war der Fall. Beide Mannschaften beharkten sich in der Verteidigung nach allen Regeln der Kunst. Bonn leistete sich diverse Ballverluste, Oldenburg hingegen wurde zu schweren Würfen gezwungen (13:12, 10. Minute).

Im zweiten Viertel zeigten sowohl die Telekom Baskets als auch die „Donnervögel“ doch noch ihr offensives Gesicht. Eigengewächs Florian Koch trieb seine Farben mit vorbildlichem Einsatz an, versenkte erst einen Putback und wenig später einen Schuss aus der Distanz (20:17, 13. Minute). Die Begegnung blieb jedoch weiterhin eng, doch zusätzliche Treffer von „Downtown“ durch Dirk Mädrich und Andrej Mangold sicherten die Halbzeitführung (39:36, 20. Minute).

Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Gäste das Ruder und sorgten mit einem 16:4-Lauf dafür, dass das Momentum auf die Seite der Niedersachsen schwappte (50:56, 29. Minute). Zwar sorgte Ryan Brooks mit einem Dreier für Entlastung, doch die Mannen von Mladen Drijencic behielten dennoch die Oberhand (53:57, 30. Minute).

Im Schlussakt starteten die Hausherren eine ihrer weithin gefürchteten Aufholjagden. Bei den Rebounds gewann Bonn unversehens klar die Oberhand – was allerdings die Belohnung für zuvor exzellent geleistete Arbeit in der Verteidigung war (60:59, 35. Minute). Oldenburg gelang nur noch ein magerer Treffer aus dem Feld – in den finalen sechs Minuten der Partie blieben die Gäste gar komplett ohne Zählbares. So konnten sich die Rheinländer am Ende in der 50. Auflage dieser gewachsenen Rivalität schon frühzeitig von ihren Anhängern bejubeln lassen und fahren kommendes Wochenende voller Selbstvertrauen mit der vorzeitigen Playoff-Teilnahme in der Tasche zur Pokalendrunde.


Im Detail

Die Telekom Baskets Bonn sind in der laufenden Saison weiterhin ungeschlagen, wenn sie das Reboundduell gewinnen (12-0). Im letzten Viertel griffen sich Tadas Klimavicius und Co. deutlich mehr Abpraller als die Gäste aus dem hohen Norden (19:9) und hatten so am Ende acht „Boards“ mehr auf dem Konto als die Konkurrenz (41:33).

Wie gut die Schützlinge von Trainer Mathias Fischer in den finalen zehn Minuten verteidigten, ließ sich zweifelsfrei an der gegnerischen Trefferquote ablesen. Oldenburg warf im letzten Abschnitt satte 17-mal auf den Bonner Korb, doch nur ein einziger Schuss aus dem Feld fand sein angedachtes Ziel (5,9 Prozent).


Stimmen

Mathias Fischer (Trainer Telekom Baskets Bonn):

„Es war eine spannende Partier, wie sie zu erwarten war. Ich hatte befürchtet, dass es ähnlich dem Braunschweig-Spiel wieder eine Zitterpartie, aber die Phase des Zitterns war diesmal kürzer. Es ist uns gelungen, Oldenburg im letzten Viertel zu schweren Würfen zu zwingen und am Ende den Rebound deutlich besser zu kontrollieren. Wir wussten, dass Oldenburg nach einem Offensiv-Rebound sehr gut darin ist den freien Schützen zu finden – das konnten wir weitestgehend wegnehmen. Nun werden wir zwei, drei taktische Dinge ändern, um Oldenburg am Samstag zu überraschen – und ich bin sicher, dass Coach Drijencic dies ebenfalls tun wird.“

Mladen Drijencic (Trainer EWE Baskets Oldenburg):

„Beide Mannschaften haben im ersten Viertel keinen Millimeter Parkett abgeben wollen, wodurch wir ein echtes Lowscoring-Game gesehen haben. Dies wurde im Nachgang deutlich besser, bis hin zu einem sehr guten dritten Viertel für uns. Ich kann meinem Team nichts vorwerfen – die Jungs haben alles versucht und viel investiert. Dass am Ende selbst unsere gut herausgearbeiteten Würfe nicht reingehen und Eugene Lawrence sogar einen Pass im Korb unterbringt, zeigt auf wessen Seite heute das nötige Quäntchen Glück war.“


Punkteverteilung:

Telekom Baskets Bonn:

McConnell (2), Mädrich (10/1 Dreier), Veikalas (5), Brooks (12/2), Mangold (6/2), Caloiaro (4), Lawrence (6/2, 6 Assists), Klimavicius (13, 8 Rebounds), Koch (5/1), Wachalski (7/1), Michel (dnp), Lodders (dnp)

EWE Baskets Oldenburg:

Kramer (5), Paulding (9), Jenkins (8/1), Aleksandrov (7/1), Chubb (6), Ware (7/1), Neumann (8), Stuckey (3/1), Zwiener (5/1), Smeulders (1), Niebuhr (dnp), Lockhart (dnp)


Bilanz

Telekom Baskets Bonn - EWE Baskets Oldenburg:

Siege:               27 (Bundesliga: 25, Pokal: 1, Eurochallenge: 1)
Niederlagen:     23 (Bundesliga: 20, Champions Cup: 1, Pokal: 1, Eurochallenge: 1)
in Bonn:            18 Siege, 6 Niederlagen
in Oldenburg:    9 Siege, 17 Niederlagen

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Die nächsten drei Heimspiele der Telekom Baskets Bonn

So, 19. April 2015 – 17:00 – Beko BBL

Telekom Baskets Bonn vs. WALTER Tigers Tübingen


Fr, 24. April 2015 - 20:00 – Beko BBL

Telekom Baskets Bonn vs. FC Bayern München


Do, 30. April 2015 – 20:00 – Beko BBL

Telekom Baskets Bonn vs. ratiopharm ulm


Die Telekom Baskets Bonn feiern ihren 20. Geburtstag

So, 03. Mai 2015 - ab 12:00

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