Viertelfinale erreicht!

Telekom Baskets besiegen LTi Giessen 46ers im BBL-Pokal-Achtelfinale 67:56 - Nach durchwachsener ersten Halbzeit reichte ein gutes drittes Viertel - Winsome Frazier macht 16 seiner 22 Punkte nach der Pause

Die Telekom Baskets Bonn haben das Viertelfinale um den BBL-Pokal erreicht. Dank es 67:56-Erfolgs (22:16, 10:15, 19:10, 16:15) über die LTi Giessen 46ers stehen die Jungs von Coach Michael Koch in der Runde der letzten Acht, die am 21. Januar 2009 ausgetragen wird. Schaffen die Baskets auch diese Hürde, wartet das TOP4-Turnier in Hamburg (28.02.-01.03.09). Die 2.400 Zuschauer, die trotz des Fußball-Länderspiels Deutschland-England den Weg in den Telekom Dome gefunden hatten, kamen zunächst nur zu Beginn auf ihre Kosten. Gegen den Tabellenvorletzten der BBL aus Gießen tat sich der deutsche Vizemeister vor allem im zweiten Viertel schwer. Die Gäste, die ohne ihren verletzten Topscorer und Aufbauspieler Heiko Schaffartzik antreten mussten, konnten bis zur Pause das Spiel offen gestalten. Unterstützt wurden sie dabei tatkräftig von Bonner Spielern, die sich nach einem guten ersten Viertel (22:16) fahrig und unkonzentriert präsentieren. In der Baskets-Defense fehlte jetzt die wichtige Intensität, um mit den letzten fünf Prozent zum Rebound zu gehen oder einen Block zu stellen. Das Fehlen von Vince Yarbrough, der wegen Rückenbeschwerden in Zivil auf der Bank saß, war deutlich zu spüren. Der Vorsprung wurde jedoch vor allem im Angriff verspielt, als gleich reihenweise Fahrkarten geschossen wurden, während Gießen bis zur 13. Minute den Spielstand wieder ausgleichen konnte (22:22). Mike Koch verordnete die Höchststrafe und wechselte die fünf Akteure JJ Strasser, Artur Kolodziejski, Tim Clifford, Alex King und Patrick Flomo auf einen Schlag aus. Doch seine jetzt auf dem Feld stehende Starting Five machte es erst einmal nicht viel besser. Aber auch eine schwache Verteidigungsarbeit hätte gegen harmlose Giessener gereicht, wenn die Baskets im Angriff an ihr letztes BBL-Heimspiel gegen Ulm angeknüpft hätten. Doch statt Teamplay sahen die Fans allzu oft Einzelaktionen und schlechte Würfe, was dazu führte, dass der Vorsprung zur Halbzeit nur ein Punkt betrug (32:31). Michael Koch konnte mit der Leistung seines Teams nicht zufrieden sein. Statt das Spiel zu dominieren, hatten sich seine Spieler im zweiten Viertel zu sehr dem Gegner angepasst. Die Standpauke in der Kabine zeigte nach dem Seitenwechsel prompt Wirkung. Zwar zeigte Bonn auch in Halbzeit zwei nur eine durchwachsene Leistung, doch eine jetzt bessere Verteidigungsarbeit brachte das Baskets-Schiff wieder auf Kurs. Ein kurzer Zwischenspurt ließ Bonn bis zur 27. Minute auf 44:33 davon ziehen. Ein Vorsprung, der bis zum Spielende ohne große Mühe, jedoch auch ohne zu glänzen, verwaltet werden konnte. Bei Wurfquoten von 39% bei Bonn bzw. 38% bei Gießen waren spektakuläre Aktionen in der Offense Mangelware. Die Highlights setzten Winsome Frazier, der 16 seiner insgesamt 22 Punkte nach der Pause machte und Ken Johnson, der die Fans diesmal mit vier Blocks begeisterte. Das war ein Tag, an dem vorne nichts reinfällt, kommentiere Mike Koch das Spiel knapp aber treffend nach der Schlusssirene. Immerhin konnte der Bonner Trainer bei 56 Gegenpunkten mit der Verteidigungsarbeit seiner Spieler durchaus zufrieden sein. Die Leistung im Angriff ließ jedoch noch viel Luft nach oben. Winsome Frazier bewertete die Leistung seines Teams pragmatisch: Letztendlich zählt bei so einem Spiel am Ende nur der Sieg. Wir können sicher viel besser spielen, aber wir waren heute nicht in der Lage, die nötige Intensität aufzubauen. Am Samstag werden wir es besser machen. Dann empfangen die Telekom Baskets in der Bundesliga das Team von EnBW Ludwigsburg (Sa., 22.11.08, 19.30 Uhr). Trotz des Einzugs in das BBL-Pokal-Viertelfinale hatte das Spiel gegen Gießen für die Baskets einen faden und teuren Beigeschmack. Während der Begegnung wurde auf mehreren Zuschauertoiletten randaliert. Spiegel wurden demontiert, Wasserhähne zerstört oder manipuliert, um die Räume gezielt unter Wasser zu setzen.