Vilnius erteilt Lehrstunde

Telekom Baskets verlieren gegen Litauens Topteam Lietuvos Rytas Vilnius mit 58:87 - Bonner Team mit schlechter Trefferquote - Nadjfeji spielt 20 Minuten

Eine wahre Lehrstunde wurde den Telekom Baskets beim letzten Ulebcup-Heimspiel erteilt. Rytas Vilnius, der Tabellenführer der Gruppe G aus Litauen, spielte vor 3.000 Zuschauern in der Hardtberghalle wie der zukünftige Cup-Champion und siegte am Ende deutlich mit 87:58.Dabei spielten die Bonner in der ersten Halbzeit einen ausgezeichneten Basketball. Die Verteidigung der Baskets war in den ersten 20 Minuten sehr gut und wir hatten Glück, dass sie nur wenige ihrer Würfe trafen, analysierte Gäste-Coach Djurovic nach Spielende. Mit großer Konzentration waren die Bonner bis zur Pause zu Werke gegangen. Gegen Stars wie US-Guard Frederick House oder Center Robertas Javtokas hielt die Krunic-Truppe mit allen Mann dagegen. Nach nur vier Minuten hatte House, der vielleicht beste Spieler des gesamten Ulebcups, schon drei Fouls auf seinem Konto. Oluoma Nnamaka hing wie ein Schatten an ihm und engte seine Kreise wirkungsvoll ein. Wenn da nicht das Wurfpech gewesen wäre. Hier lag der Schlüssel für unsere Niederlage, meinte Baskets-Coach Predrag Krunic später. Aus der hervorragenden Verteidigung boten sich immer wieder Möglichkeiten, an die Gäste heranzukommen oder sogar selbst in Führung zu gehen. Doch die Bonner Schützen hatten an diesem Abend Ladehemmung. Besonders Altron Jackson und Kristaps Janicenoks schossen eine Fahrkarte nach der anderen. Jackson direkt am Korb, sein lettischer Teamkollege aus der Distanz. 25% betrug die Quote aus dem Feld zur Pause. So waren es vor allen Baskets-Guard Branko Milisavljevic und die beiden Langen Peter Huber-Saffer und Banko Klepac, die in der ersten Halbzeit den Kontakt zu Vilnius hielten. Höhepunkt der 1. Halbzeit war allerdings die Einwechslung Aleksandar Nadjfeji in der elften Minute. Mit Standing Ovations wurde der Bonner Power-Forward und dreimalige Allstar-Spieler von den Fans auf den Rängen begrüßt. Vor sechs Wochen zog sich Nadjfeji im Hinspiel in Vilnius einen Abriss im Meniskus zu, doch sein erster Einsatz im Jahr 2005 konnte die Niederlage für Bonn nicht abwenden. Zwar verkürzte Sasa zu Beginn des zweiten Viertels den Rückstand auf drei Punkte zum 17:20, doch jetzt drehten die Gäste in der Offense auf. In zwei Minuten legten sie zehn Punkte zwischen sich und die Baskets, am Ende der ersten Halbzeit waren es bereits 15 (26:41). Mit 15 Punkten zur Pause zurück zu liegen muss kein Beinbruch sein, doch gegen ein Topteam wie Lietuvos Rytas Vilnius ist es fast schon eine Vorentscheidung. Vor allem auch deshalb, weil Bonns Bester Branko Milisavljevic wegen eines Schlags auf den Oberschenkel im dritten Viertel zum Zuschauen verdammt wurde. So verstärkten die Gäste nochmals den Druck in der Verteidigung, was die Baskets vor große Probleme stellte. Das Spiel war da bereits gelaufen und die Gedanken schon beim letzten Gruppenspiel am nächsten Dienstag, wenn es im polnischen Breslau um Alles oder Nichts geht. Gewinnen die Baskets, haben sie große Chancen auf den zweiten Platz der Gruppe G, der das Weiterkommen ins Achtelfinale bedeutet. Baskets-Trainer Predrag Krunic: Der Schlüssel zur Niederlage lag sicherlich in der schlechten Trefferquote aus dem Feld. Wir haben viel zu viele Schüsse vergeben. Es ist jetzt sehr wichtig, das kommende freie Wochenende für die Vorbereitung auf das schwere Spiel in Breslau nächste Woche zu nutzen. Die Chance für die nächste Runde ist nach wie vor da, aber wir müssen noch hart arbeiten. Baskets-Forward Aleksandar Nadjfeji: Ich bin sehr glücklich wieder auf dem Platz zu stehen. Es geht bei mir noch nicht zu 100%, aber es wird besser. Vilnius Coach Vlado Djurovic: Wir haben über 25 Minuten eine perfekte Verteidigung gespielt. Es tut mir leid für Bonn. In dieser Halle herrscht immer eine ganz besondere Atmosphäre, auch wenn die Baskets verlieren. Diese Fans sind wirklich etwas ganz besonderes.