Vom zweiten Viertel nicht mehr erholt

Telekom Baskets Bonn - Artland Dragons 67:78 (23:16, 11:27, 17:13, 16:22)

Die Telekom Baskets Bonn haben am 5. Spieltag in der Beko Basketball Bundesliga eine Niederlage hinnehmen müssen. Gegen die Artland Dragons kam die Mannschaft von Trainer Michael Koch zu einem 67:78 (23:16, 11:27, 17:13, 16:22). Bester Werfer auf Seiten der Hausherren war Chris Ensminger mit 14 Punkten, bei den Gastgebern stach Andrew Drevo (17 Punkte) heraus.

Die Telekom Baskets starteten mit der gleich Fünf, die schon in Braunschweig zu Beginn auf dem Parkett gestanden hatte. Chris Ensminger, Robert Vaden, Andrej Mangold, Jared Jordan und Patrick Ewing jr. kamen gut aus den Blöcken und überraschten die Gäste mit einer bissigen wie effektiven Verteidigung (13:6, 4. Minute). Bonn wusste immer, wann das Gaspedal durchgedrückt oder die Bremse angezogen werden musste, so dass der Vorsprung früh in den zweistelligen Bereich anwuchs (22:12, 9. Minute). Ein Zustand, der leider nicht von Dauer sein sollte, denn kurz vor der ersten Viertelpause kamen die Niedersachsen offensiv besser in Schwung - die kurze Unterbrechung kam den Telekom Baskets mehr als gelegen (23:16, 10. Minute). Das Momentum blieb jedoch auf Seiten der Gäste. Mit einem 11:2-Lauf übernahmen die Drachen die Führung, was Coach Michael Koch dazu bewog, fast die komplette Formation auf dem Feld auszuwechseln (25:27, 13. Minute). In der Vorwärtsbewegung taten sich die Hausherren nach wie vor schwer, wenngleich sie in der eigenen Hälfte wieder deutlich aggressiver zu Werke gingen (31:32, 18. Minute). Individuelle wie kollektive Aussetzer sorgten jedoch dafür, dass die Dragons vor dem Seitenwechsel abermals ein Stück enteilen konnten (34:43, 20. Minute). Hinzu kam das Pech im Abschluss. Besonders von jenseits der Drei-Punkte-Linie sollte so gut wie nichts gelingen. Mehrmals schien der Ball schon durch den orangenen Ring zu schauen, um dann doch wieder herauszuspringen. Die Baskets hatten in der Hälfte nicht einen einzigen Dreier verwandeln und damit für offensive Entlastung gegenüber der Schwerstarbeit am Brett leisten können. Elf Versuche hatten die Schützlinge von Michael Koch aus der Distanz abgefeuert, und auch im dritten Viertel sollte von den sechs weiteren Versuchen keiner sein Ziel finden. Dennoch blieben die Hausherren auf Schlagdistanz, konnten den Rückstand aber nie ganz wettmachen (51:56, 30. Minute). Die Baskets und ihre Anhängerschaft mussten bis zur 34. Minute warten, ehe endlich ein Schuss von „Downtown“ durch die Quakenbrücker Reuse segelte. Es war Benas Veikalas vorbehalten, den langersehnten Dreier zum 56:67 zu treffen, was in Bonner Reihen wahre Jubelstürme auslöste. Der Litauer sollte zwar kurz darauf noch einen weiteren Distanztreffer landen (61:68, 36. Minute), doch die Kontrolle über das Geschehen blieb weiterhin in Drachen-Hand (63:75, 38. Minute). Bonn versuchte mit einer übers ganze Feld gezogenen Verteidigung, die Gäste nochmals aus dem Konzept zu bringen, für ein Comeback reichte es schlussendlich jedoch nicht mehr. Michael Koch (Trainer Telekom Baskets Bonn): „Glückwunsch zum Sieg nach Quakenbrück. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, dass sie heute nicht alles versucht hätte. Aber manchmal braucht man einfach in einer engen Situation diesen einen Score, um die Partie eng zu machen oder auszugleichen - das ist uns heute nicht gelungen. Die Niederlage ist vollkommen verdient, da wir nach dem ersten Viertel nicht mehr die gleiche Intensität aufs Feld bringen konnten.“ Stefan Koch (Trainer Artland Dragons): „Wir konnten ab dem zweiten Viertel den Schalter umlegen und haben den Basketball gespielt, den meine Mannschaft zuvor hat vermissen lassen. Die Partie hätte früher entschieden sein können, wenn wir unsere Freiwürfe getroffen hätten. Auf der anderen Seite sind bei Bonn die Dreier nicht gefallen. Ich bin froh, dass mein Team ab dem zweiten Abschnitt den Fokus und die Tugenden gezeigt hat, die es braucht, um in Bonn zu bestehen.“ Telekom Baskets Bonn: McCray (7), Ensminger (14, 7 Rebounds), Veikalas (8/2 Dreier), Ewing jr. (12), Mangold (2), Thülig (0), Jordan (9), Weems (6), Vaden (), Wohlfarth-Bottermann (1) Artland Dragons: Haynes (12/1), King (12), Hoffmann (dnp), Strasser (2), Njei (dnp), Valters (4), Spöler (0), Grünheid (5), Drevo (17/2), Kerusch (8), Taylor (12), Popovic (6)