„Will nicht, dass das unser letztes Spiel ist!“
Chris Ensminger im Playoff-Interview
Drei Spiele haben die Telekom Baskets Bonn und die EWE Baskets Oldenburg im Viertelfinale der Beko Basketball Bundesliga bereits absolviert. Die Niedersachsen führen in der „Best-of-five“-Serie 2-1, was Chris Ensminger und Co. in die Position bringt, vor eigenem Publikum ein fünftes und entscheidendes Spiel zu erzwingen. Vor Spiel 4 spricht der Center über einfache Körbe, Assists und den Extra-Schub durch das Publikum im Telekom Dome.
Chris, um noch einmal ganz kurz auf Spiel 3 zurück zu kommen: Was hat zu dem frühen Rückstand zu Beginn der Partie geführt?
Chris Ensminger: „Oldenburg hat gerade in der Anfangsphase zu viele einfache Körbe bekommen. Sei es direkt am Brett oder in der Transition, wir haben im ersten Viertel nicht gut genug verteidigt, um sie daran zu hindern, sich über den Angriff noch mehr Selbstvertrauen zu erarbeiten. Das müssen wir am Mittwoch deutlich besser machen, um Oldenburg nicht so früh ins Rollen lassen zu kommen.“
Wie habt ihr es dann geschafft, bis zum dritten Viertel wieder auf drei Zähler heran zu kommen?
„Das hat bereits im zweiten Viertel begonnen, ab wo wir deutlich besser verteidigt haben. Bis zur Pause waren wir so schon auf acht Punkte ran - das hat uns gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Im Angriff sind wir unsere Systeme sehr viel effektiver gelaufen und haben uns an den Plan gehalten, den wir hatten.“
Was ist der Hauptgrund dafür, dass ihr Rickey Paulding von Spiel zu Spiel besser in den Griff bekommen habt?
„Man muss sagen, dass Rickey ein unheimlich guter und erfahrener Spieler ist. Den kannst du nicht heiß laufen lassen. Da muss das ganze Team mithelfen, um ihn halbwegs unter Kontrolle zu halten. Das gilt aber auch für die anderen Oldenburger, die sein Scoring aufgefangen haben - da müssen wir ebenso als Mannschaft einen besseren Job machen.“
Oldenburg bekommt regelmäßig Probleme, wenn wir den Ball in den Lowpost bringen...
„...was nur dann effektiv ist, wenn wir ein gesundes Mittelmaß zwischen Außen- und Innenspiel finden. Sobald wir offensiv unseren Rhythmus gefunden haben, sind wir nur sehr schwer zu schlagen. In Spiel 3 hatten wir lediglich sechs Assists, Oldenburg hingegen 22 - wir müssen den Ball einfach wieder besser laufen lassen, um Gefahr auszustrahlen.“
Wie wichtig ist es, dass die von der Bank kommenden Spieler den Startern ergiebige Pause verschaffen?
„Bei uns muss jeder einen Schritt nach vorn machen - so wie in Spiel 2, da wir rein personell eine kürzere Rotation fahren müssen. Uns ist aber klar, dass es am Mittwoch darum geht, entweder zu gewinnen oder den Sommerurlaub anzutreten. Das ist uns allen bewusst, und auch deshalb müssen wir unseren Gameplan verfolgen und gleichzeitig befreit aufspielen - es ist immer gut sich daran zu erinnern, dass wir als Siebtplatzierter nichts zu verlieren haben.“
Was ist der Schlüssel, um am Wochenende nochmal nach Oldenburg zu fahren?
„Wir müssen ihnen die einfachen Punkte wegnehmen, sie nicht zu ihrem Rhythmus finden lassen und ihnen beim Rebound mehr Contra geben. Wenn Oldenburg in den 80ern oder 90ern punktet, wird es für uns extrem schwierig zu gewinnen. In einem ausverkaufen Telekom Dome zu spielen sollte uns nochmal einen Extra-Schub verpassen, den wir für einen Sieg brauchen. Unsere Fans haben uns die ganze Saison über getragen und daheim für eine fantastische Atmosphäre gesorgt. Ich will nicht, dass das unser letzte Spiel ist!“